@Spökes:
Die Entfernung zwischen Deutschland und dem Unglücksreaktor in Japan beträgt via Luftlinien ca. 9000 km. Die radioaktiven Stoffe werden zwar mit dem Wind verteilt, doch nimmt die Konzentration mit wachsender Entfernung ab. Einige Teilchen zerfallen bereits unterwegs, einige fallen beim Regen runter auf die benachbarte Region. Das, was in Europa noch ankommt, kannst du praktisch vergessen. Deine Sonnenblumen und deine Vögel spüren davon nix.
Ja, der Unglücksort befindet sich weit weg. Entsprechend nimmt unter gewöhnlichen Aspekten die Konzentration der Stoffe in der Luft ab. So bin ich auch immer wieder froh, wenn es in den USA bzw. China & Russland stark regnet. Die bemängelten Stoffe werden dann ausgewaschen. Genug "Messungen" haben ja belegt, dass die Werte direkt am Boden, besonders in Bereichen, in denen sich Regenwasser sammelt, ein Vielfaches höher sind als in der Luft, so in 1 m über dem Boden. Klar, die "Schwebstoffe" sinken irgendwann zu Boden und kumulieren sich zu den bereits vorhandenen, manche davon, im Gegensatz zu denen die sich schnell "verflüchtigen", für immer und ewig.
So nimmt die Konzentration der Stoffe wenig ab, sofern sie in den Jetstream geraten. Solche "Rauchfahnen" im Jetstream wurden ja bereits identifiziert. Dabei bleiben diese Jetstreams im Rahmen des Klimawandels, nein, nicht dem Gerücht der Erderwärmung entlehnt sonder dem Klimawandel als solchen, wie wir ihn erleben (dauernder Hersbsteinbruch im September), eher unberechenbar. Eine Verfrachtung der in Fuckushima freigesetzten Stoffe in weiter entfernte Gebiete will ich also nicht ausschließen, wie sicherlich die meisten Wissenschaftler auch nicht. Schließlich gibt es hierfür nicht das nötige Steuerungselement, wie so gesagt wird und was ja auch anzunehmen ist.
Ich weiß nicht, auf welche Experten du dich berufst, wenn du schreibst:
"...der Fachkompetenz auf diesem Gebiet...", aber Bundesamt für Strahlenschutz schrieb dazu:
"In Deutschland betreibt das BfS auf dem Schauinsland im Südschwarzwald ein hochempfindliches Messlabor, das als Frühwarnsystem fungiert. In Deutschland sind aufgrund der weiträumigen Verteilung und Verdünnung der radioaktiven Stoffe in der Atmosphäre durch den Unfall in Japan keine radioaktive Belastungen in gesundheitsrelevanter Höhe eingetreten. [...] Durch diese Verdünnungseffekte kamen in Europa nur noch sehr geringe Aktivitäten in der Luft in Deutschland an, die nur mit den aufwändigen Methoden der Spurenanalyse nachzuweisen waren.“
Quelle:
http://www.bfs.de/de/kerntechnik/unfaelle/fukushima/strahlenschutz_europa.html
Dazu kommen mir augenblicklich nur die Namen Gunderson, Busby und Caldicott in den Sinn. Da gibt es aber ein viel breitere Palette. Amtliche Stellen sind da natürlich zurückhaltender und schildern die Ereignisse am liebsten garnicht oder gerne beschönigend. So erreicht uns ja hin und wider auch schon mal Lavaasche aus einem Vulkan irgendwo auf der Welt, aber nein, aus Fukushima kommt natürlich nichts herüber. Wie auch? Wo nichts ist!
Gut, diese "red skies", bei denen sich diese rot-braune Russschicht in der Atmosphäre zeigt, mache ich ja schon seit Jahrzehnten an unserem Schadstoffausstoß fest. Gewöhnlich zeigt sich diese Schicht so richtig zum ausklingenden Jahr. Man kann den Kindern dann so schön erzählen, dass die Engelchen das Weihnachtsgebäck fertigen.
Meine Gartenfreunde haben nun umfänglich einen Photosplien und zeigen selbstverständlich auch sehr gerne tolle Sonnenuntergänge. Na, dachte ich mir, schau mal rein, wie es in Deutschland mit dem "red sky" so aussieht und siehe da: 90 % der Photos zeigen stark gerötete Sonnenuntergänge. Jetzt erzählt mir bitte nicht, dies wäre normal, denn die für die Leute sind dies alles Sensationen, weshalb sie die Bilder ja auch präsentieren. Es ist kaum anzunehmen, dass nichts in der Luft liegt. Nun, seid froh über keinen Hahn zu verfügen, der euch des Nächtens bei Vollmand zwischen drei und vier Uhr veranlaßt, draußen nach dem Rechten zu schauen. Klar, bei solch intensivem Rotlicht wie vorgefunden ist der schon auf "habt Acht". Ich übrigens auch.
Ich gestehe, Hamsterkäufe getätigt zu haben. Direkt nach der Katastrophe in Fukushima habe ich 15 Kg Reis, das noch vor der Explosion geerntet wurde, und 1,5 Liter japanischer Bio-Soja-Sauce gekauft. Für die nächste paar Jahre bin ich also Asienunabhängig. Bei einheimischen Lebensmitteln mache ich mir bezüglich Radioaktivität eher weniger Sorgen. Jedenfalls nicht solche, wie bei Importware aus Asien und anderswo.
Verzichte einfach auf einheimische Pilze (die sind noch von Tschernobyl strahlungsbelastet), auf Mineralwasser aus Franken (durch gebietsweise erhöhte natürliche Radioaktivität belastet) und auf alle Lebensmittel, insbesondere Milchprodukte aus Frankreich (durch zahlreiche kleine und größere Unfälle dortige AKW belastet), dann hast du für deine Gesundheit einiges getan. Wenn du auf Nummer Sicher gehen willst, verzichte auch auf Lebensmittel aus Italien (dort werden giftige Abfälle von Mafia auf Feldern vergraben) aus Spanien (dort werden teilweise gefährliche, in Deutschland verbotene Pestizide benutzt), auf Gewürze aus Polen (die werden dort radioaktiv bestrahlt, um mögliche Schimmelsporen zu vernichten), auf Lebensmittel aus Westböhmen (dort befinden sich große Menge von Uran, das direkt neben Feldern teilweise auch im Tagebau gefördert wurde) und natürlich auf alle Lebensmittel aus den USA (weil vieles genmanipuliert oder anderes verseucht ist).
Danke für die Tips. Bei mir finden eh nur regional und saisonal verfügbare Lebensmittel Verwendung. Die "Bestrahlung" von Lebensmittel zur Abtötung von Schimmelsporen findet nicht nur in Polen statt, nein, auch in der Bio-Branche und schlechthin bei allen "Handelsprodukten" der Nahrungsmittelbranche. Nicht umsonst hält sich das Zeugs ziemlich lange. Auch gilt bei mir, was nicht tötet härtet ab oder auch "Dreck scheuert den Magen". Mir macht die Radioaktivität nicht viel. Ich denke dabei immer an euch, vor allem diejenigen, die noch die Bereitschaft haben, solche gefährlichen großtechnischen Anlagen wie Atomkraftwerke weiter zu betreiben und den gemütlichen Weg der Energiewende beschreiten wollen.