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Bismarck, der drei Kriege führte, um Preußens Macht zu stärken, wurde als Friedensgarant und Kontinuitätsfaktor gesehen? Das hat mich noch nie überzeugt. Den "ehrlichen Makler" hat er sich schließlich selbst genannt, wie sagte doch sein Bankier Bleichröder: "Es gibt keinen ehrlichen Makler." Die Russen sahen das bekanntlich ganz ähnliche und waren stinksauer. Der Frieden jedoch war auch ohne Bismarcks Bündnisgetrickse ungefährdet. Frankreich war nicht kriegsfähig, England nicht interessiert, Russland alleine chancenlos.
Die Kriege waren für Preußen unausweichlich, wenn sie den Dualismus mit Österreich-Ungarn beenden wollte. Das war die Prämisse für eine erfolgreiche Gründung des Deutschen Kaiserreiches. Hier waren militärische Auseinandersetzungen kaum zu umgehen. Das Bündnissystem war sicher risikoreich, da es auf dem Nichteintreten des "Bündnisfalls" basierte. Vor allem zwischen dem Rückversicherungsvertrag mit dem geheimen Zusatzprotokoll und der Mittelmeer-Entente gab es zahlreiche Widersprüche...
Dass Russland gegenüber Deutschland reserviert war, hatte zwei Gründe: zum einen wurde das von Russland abhängige Bulgarien im Kontext des Berliner Kongress 1878 in der territorialen Ausdehnung beschnitten, wodurch das Ziel des Zugangs zum Meer für Russland in weite Ferne geriet. Zum anderen trafen die Schutzzölle Deutschlands die russische Volkswirtschaft enorm, da ein wichtiger Absatzmarkt für heimische Getreide (wichtigstes Exportgut) wegfiel. Die Folge war das Einspringen Frankreich's als finanzieller Supporter...