Ich stelle hier mal ein Zitat Douglas Reeds rein. Vielleicht löst das bei anderen den Wunsch aus, es auch zu lesen:
1945 war Palästina eindeutig ein zu wichtiges Thema, um es einem Kolonialminister zu überlassen; es war die Sorge Nummer eins von Präsidenten, Premierministern und Außenministern in den USA und Großbritannien und wird es noch geraume Zeit lang bleiben. Der Grund dafür liegt auf der Hand: Palästina ist ein Pulverfass, das jederzeit explodieren und neue Kriege auslösen kann. Unmittelbar nach dem „Sieg“ von 1945 übte die Palästina-Frage einen verderblichen Einfluss auf die Politik der führenden westlichen Nationalstaaten aus. Furchtlos hob Ernest Bevin, der Bauernsohn aus Somerset und Abgott der Hafenarbeiter, die Bombe auf und versuchte sie zu entschärfen. Hätte sich auch nur ein einziger westlicher Spitzenpolitiker auf seine Seite gestellt, so wäre ihm womöglich Erfolg beschieden gewesen. Doch alle fielen sie wie Wölfe über ihn her.
Bevin, ein robuster Bursche, dessen Knochen durch das Rindfleisch und die frische Luft seiner bäuerlichen Heimat gehärtet waren und der keine Furcht kannte, wurde innerhalb weniger Jahre zum gebrochenen Mann. Die Flut von Verwünschungen und Verleumdungen, die sich über ihn ergossen hatte, war zu viel gewesen. Nicht, dass er im Glauben an seine Aufgabe irre geworden wäre: Er begriff, dass er es mit einer gigantischen Verschwörung zu tun hatte, einer Verschwörung, deren beide tragende Pfeiler die Revolution und der Zionismus waren und scheute sich im Gegensatz zu allen anderen Politikern nicht, das Wort „Verschwörung“ offen auszusprechen. Er sagte Weizmann ins Gesicht, er werde sich zu keiner Aktion hinreißen lassen, welche britischen Interessen zuwiderlaufe. Seit 1904 hatte es Weizmann niemals erlebt, dass ihm ein Politiker kühn die Stirn bot und seine Entrüstung, der sich sämtliche zionistischen Organisationen des Erdenrunds im Nu anschlossen, gab den Anlass zu der anschließenden pausenlosen Hetzkampagne gegen Ernest Bevin.