Ich glaube eher, dass Tsipras als papiertieger endet.
Der Unterschied Griechenland vor ein paar Jahren zu Griechenland heute ist schlicht und einfach, dass Griechenland heute wirtschaftlich nicht mehr für die EU relevant ist. Vor ein paar Jahren wäre es für die EU nicht zu verkraften gewesen, wenn Griechenland pleite ginge. Heute wäre das zwar nicht schön, aber die Auswirkungen auf die anderen europäischen Volkswirtschaften wären nur marginal.
Und ICH glaube, Polemik-Merkel (mir ihrem unbegründeten "Alternativlos"-Geblubber könnte sie glatt neben gewissen Foristen posten) und ihr erbärmlicher, asozialer Hausrolli versuchen hier einen billigen Bluff, um Einfluß auf die Wahl in Griechenland zu nehmen. Sie wollen, daß wieder die Schisser überwiegen, wie bei der letzten Wahl, die sich von "Troika"- und Lokalmarionettenpropaganda einlullen und darüber hinaus erpressen lassen. Jeder, der Schiß vor dem EU-Austritt hat, soll sich jetzt wieder erpressen lassen und die Knecht...äh, Mitgliedschaft um jeden Preis wahren. Aber ich hoffe, darauf fällt die Mehrheit der Griechen kein zweites Mal rein. Was die EU-Treue circa 99% der Menschen dort bringt, sieht man ja. Darwinismus, Verarmung und gar Existenzbedrohung an allen Ecken und Enden. Damit die technokratische Terror-Troika zufrieden rülpst und in- wie ausländische Bonzen nichts von ihrem Überfluß abgeben müssen. Diese Agonie und Selbstdemontage eines Landes für den schnellen Euro muß enden - selbst wenn das tatsächlich den EU-Austritt bedeuten würde. Man hat dieses Projekt mit der kurzsichtigen neoliberalen Sozialdarwinistenpolitik ohnehin an die Wand gefahren. Auf diese Art ist die EU ein sinkendes Schiff. Griechenland sollte besser die notwendige Re(d)volution durchführen, mit reichem Abschaum im Lande und entsprechenden Wohlstandsgefällen aufräumen und erstmal sein eigenes Ding machen.
Über einen europäischen Völkerverband, der auf sozialer Gerechtigkeit und nicht Egoismus sowie Raubzügen basiert, wird man erst wieder reden können, wenn noch mehrere Länder bzw. Völker getan haben, was getan werden muß.
Oh, und ich glaube kaum, daß die EU soviel besser aufgestellt ist als vor ein paar Jahren (womit auch Merkels hörige Speckrolle aus der (S)PD billigst blufft).
Die Arbeitslosigkeit ist weiter rekordverdächtig, und ringsherum sehe ich Staaten - darunter Zugpferde wie Frankreich, Italien und Spanien -, die ihrer Schuldenberge nicht Herr werden und immer tiefer in der brodelnden Scheiße versinken. Eben auch dank falscher neoliberaler Strohfeuerpolitik, welche die Kaufkraft der Bevölkerung nachhaltig abwürgt. Von diesem asozialen und kontraproduktiven Scheiß von vorgestern sollte sich ein jedes Land lösen, und Griechenland zuerst. Die Troika ist eine skrupellose Würgeschlange.
Mit deutlichem Beispiel geht übrigens der IWF voran: Sämtliche Zahlungen an Griechenland wurden einen Tag nach der dritten von Dimas verlorenen Abstimmung eingestellt.
Es bleibt den Griechen die Wahl, weiter mit den Konservativen ihre Haushalte zu sanieren und hoffen, dass die ersten zarten Pflänzchen der Konjunktur auch wachsen oder aber mit Tsipras nach kurzem Zwischenspiel zur Drachme zurück zu kehren. Den Schuldenschnit würde Tsipras fordern - das ist er seinen Wählern schuldig. Europa wird aber nicht auf ihn hören.
Da sehen wir es einmal mehr: Der IWF und diese "Troika" sind einfach nur ein undemokratisches, technokratisches Erpressersyndikat, von dem man sich fernhalten sollte, und Haushalte auf den Leichen der eigenen Bürger zu "sanieren", ist moralisch das Allerletzte - davon abgesehen, daß mit der Erodierung der Kaufkraft von immer mehr Bürgern längerfristig gar nichts saniert wird. Der Staat verscherbelt sein letztes Bißchen Tafelsilber und Souveränität und produziert massig neue Arbeitslose mit dieser kurzsichtigen Dreckspolitik.
Giorgos Papandreou (ehemaliger Ministerpräsident Griechenlands) will es noch mal wissen. Papandreou verlies die sozialistische PASOK Partei und gründete gestern eine neue Partei. Seine Ziele sind noch nicht bekannt. Papandreou will sich heute Abend zu den Inhalten für die seine neue Partei stehen soll, äußern.
Möglicherweise könnte Papandreou der konservativen Neo Demokratia nach den Wahlen zu einer stabilen Mehrheit verhelfen.
Und der nächste erbärmliche Taschenspielertrick derjenigen, die der reichen Minderheit um jeden Preis weiter zur Überflußwahrung auf Kosten aller anderen verhelfen wollen - natürlich selbst dazugehörend. Ich kann nur hoffen, daß niemand vergißt, daß auch das griechische "Sozialdemokraten"pack bloß ein B-Team der vermeintlich weiter rechts angesiedelten Parteien ist und überdies eine weitere Troika-Marionette. Sie sind teil des neoliberalen Parteienkartells, ganz gleich, wie viele Scheinspaltungen es da gibt (mit Papandreou - ebenfalls einstiger EU-Dackel - ist wohl kaum ein Umdenkprozeß möglich). Es muß diesmal konsequent eine echte, radikale Alternative gewählt werden! Ansonsten wird Griechenland weiter in Scheiße versinken und die Masse des Volkes für die Interessen einiger Vampire im In- und Ausland (ver)bluten.
Don't listen to Germanys and Troikas Propaganda, Greece, they just bluff.
Vote 4 Syriza!