Harry Belafonte, 2011
Zur zeitgenössischen Musik sagte Belafonte, dass er in ihr nicht viel entdecken könne, das ihm gefalle, mit einer Ausnahme: der
Rap-Kultur. Die von der unterprivilegierten schwarzen Jugend begründete Bewegung stellte für ihn eine der wichtigsten musikalischen Ausdrucksformen des 21. Jahrhunderts dar. „Die
Hip-Hop-Kultur kommt aus der
Bronx, aus den Armenvierteln. Musik und Texte protestierten gegen Unterdrückung, gegen
Rassismus und dagegen, dass die
DemokratieAmerikas nicht für alle Bürger gilt. Darum ging es am Anfang und damit wurde eine große amerikanische Folk-Tradition fortgeführt, die wir als ‚Musik des Volkes‘ bezeichnen. Die nur auf Profit und Geld bedachte Musikindustrie trat jedoch schnell auf den Plan, um diese neue Kultur zu vermarkten. Dadurch wurde ihr Inhalt korrumpiert. Sie bekam ein neues Gesicht, das von Gewalt und Materialismus geprägt war. Interessant ist, dass viele junge Leute, mit denen ich zu tun habe, jetzt diese Musik zu ihren ursprünglichen Wurzeln zurückholen wollen. Das macht mir viel Mut.“
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Harry Belafonte (Mitte) auf dem
Marsch für Bürgerrechte 1963 in Washington D.C. mit
Sidney Poitier (l.) und
Charlton Heston (r.)
Harry Belafonte wurde an der Seite seiner Freunde
Martin Luther King und
Robert F. Kennedy zum
Bürgerrechtler und engagierte sich gegen
Apartheid und den
Vietnamkrieg. So unterstützte er in den 1950er Jahren eine Stiftung, die Afrikanern durch Stipendienvergabe ein Studium in den USA ermöglichte. Ein Stipendiat war der
Kenianer Barack Obama Senior, dessen
Sohn Präsident der USA wurde.
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Mit dem Einsatz für die schwarze Bürgerrechtsbewegung, seinem humanitären Engagement und als Aktivist der
Friedens- und
Anti-Atomkraft-Bewegung machte sich Belafonte durch Auftritte in der ganzen Welt einen Namen. Belafonte trat auch auf Friedensdemonstrationen in Deutschland auf und setzte sich in der Zeit der
griechischen Militärdiktatur für den verfolgten Komponisten
Mikis Theodorakis ein.
Das Geld, das er mit Werbung für Kaffee einnahm, spendete er der
Indianerbewegung, und von seiner ersten verdienten Million baute er ein Krankenhaus für Arme. Ab 1987 war er Botschafter des Guten Willens der
UNICEF. 2016 unterstützte er im Vorwahlkampf die Kandidatur von
Bernie Sanders bei der
Präsidentschaftswahl in den Vereinigten Staaten.
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