Die Energiewende und die ausbleibende Erwärmung
Gepostet von
Axel Robert Göhring | Mai 10, 2022 |
Energie |
3 |
von Fritz Vahrenholt
Während der seit einigen Monaten in Deutschland und Europa sichtbar gewordenen Energiekrise ist es leiser geworden um den angeblich bevorstehenden Klimanotstand. Einerseits haben Energiepreise und Versorgungssicherheit das Klimathema in den Hintergrund gerückt. Andererseits zeigt sich eine Abschwächung der Erwärmungstendenz der letzten 40 Jahre.
Die Temperaturkurve der satellitengestützten Messungen der University of Alabama UAH pendelt seit 20 Jahren zwischen -0,2 und 0,4 Grad und scheint seit 2015 stabil zu bleiben, wie
diese Grafik zeigt. Der Mittelwert ist in grün gezeichnet – er zeigt eine leicht sinkende Tendenz seit 2015. Warum wird darüber nicht berichtet?
Die CO2-Konzentrationen in der Luft sind ungebrochen angestiegen. Zwar sind die weltweiten CO2-Emissionen seit einigen Jahren mit 40 Milliarden Tonnen CO2 einigermaßen konstant. Etwas mehr als die Hälfte wird von den Meeren und den Pflanzen aufgenommen, so dass zur Zeit jedes Jahr umgerechnet etwa 2,5 ppm CO2 in der Luftkonzentration hinzukommen. 2015 waren 401 ppm CO2 in der Luft, 2021 416 ppm. Bei diesem Tempo würden wir übrigens niemals im Jahre 2100 die furchterregenden Szenarien des IPCC von 800 bis 1.000 ppm erreichen.
Nein, die fehlende Erwärmung muß andere Gründe haben..
Wie groß ist der Anteil der natürlichen Erwärmung in den letzten 30 Jahren? Und wie groß ist die natürliche Abkühlung in den nächsten 30 Jahren? Eine Veränderung der globalenTemperatur kann auch auf natürliche Weise passieren. Wir wissen, dass die
Wolken nach der Jahrtausendwende um
etwa 2 Prozent abgenommen haben und dass seit zehn Jahren die Wolkenbedeckung
stabil auf niedrigem Niveau ist. Zum anderen gibt es ozeanische Temperaturzyklen wie die Atlantische Multidekadische Oszillation AMO, die von 1980 bis Anfang dieses Jahrtausends stark zugenommen hat (immerhin um 0,5 Grad), seitdem im Maximum verharrt und nun sich wieder leicht abschwächt.
Die Wetter- und Ozeanografiebehörde der Vereinigten Staate, NOAA, schreibt, dass die AMO in der Warmphase
die anthropogene Erwärmung verstärken und in der kalten Phase verschwinden lassen kann. Nach NOAA ist die AMO ein natürlich auftretender Wechsel der Temperaturen des Nordatlantiks, der seit mindestens 1.000 Jahren mit
abwechselnden Warm- und Kaltphasen von 20 bis 40 Jahren stattfindet. Nimmt man noch die sich seit 2008 abschwächende Solarstrahlung hinzu, so ist eine weitere deutliche Erwärmung über 1,5 Grad hinaus in den nächsten 30 Jahren kaum zu erwarten.
....
VW bleibt bei der Kohle
Die Industrie ist da schon weiter. Volkswagen hat die Konversion von zwei eigenen Kohlekraftwerken in Gaskraftwerke auf unbestimmte Zeit verschoben. Über diese Erklärung des Vorstandschefs Diess wurde hierzulande nicht breit berichtet,
im Ausland schon. Auch die US-Regierung stellt sich neu auf. John Kerry, der Klimabeauftragte der amerikanischen Regierung, für den bislang das 1,5-Grad-Ziel die alleinseligmachende politische Vorgabe war, relativiert nun und verbreitet in Anbetracht explodierender Energiepreise, dass
1,8 Grad als Ziel durchaus ausreichen sollten.
Die in ihrem Wachstumspfad durch die Preisexplosion gefährdeten Länder China, Indien und Südostasien praktizieren eine Renaissance der Kohleförderung. Da sollte man hinhören, wenn
Jochem Marotzke vom Max-Planck-Institut für Meteorologie in Hamburg sagt: „Es ist unrealistisch, die Emissionen bis 2050 weltweit auf Null zu bringen… eine 2,5-Grad-Welt ist immer noch besser als eine 3,5-Grad-Welt.“ Da wollen wir Herrn Marotzke beruhigen: Eine 2,5-Grad-Welt wird in diesem Jahrhundert nicht erreicht, weil die natürlichen Schwankungen des Klimas die anthropogene Erwärmung dämpfen. Hätte man dies ausreichend in den Klimamodellen berücksichtigt, wäre uns allen viel Panik in der Öffentlichkeit und fehlerhafte Entscheidungen in der Politik erspart geblieben.
Die Energiewende und die ausbleibende Erwärmung | https://eike-klima-energie.eu/2022/05/10/die-energiewende-und-die-ausbleibende-erwaermung/