Nein! Ich sehe Jobs, die mit 8,50 möglicherweise korrekt bezahlt sind, wenn diesen keine Jobs gegenüber stehen, die das 100-fache aus dem Tun anderer greifen. Ich sehe Menschen, die nicht mal 8,50 verdienen, weil sie weniger tun als andere, und weil ihnen das wurscht ist. Ich sehe auch Menschen, die der Gesellschaft mehr schaden als nützen. Und trotzdem viel Geld kassieren.
Was verdreckte Toiletten nun mit der gerechten Entlohnung von Leistung zu tun hat, erschließt sich mir nicht.
Ich hatte mal einen Mitarbeiter, dem musste man die Straffung von Arbeitsabläufen so näher bringen, dass er das Gefühle bekam, die Ideen stammten von ihm. Dann arbeitete er effizient und konnte zusätzlich auf eigene Rechnung herumwurschteln. Das machte ihn so stolz, dass er begann, einen Harem in seiner Abteilung zu installieren mit Mitarbeiterinnen, die ich bezahlen musste ... (Gerechtigkeit ist für die meisten ein ordentliches Gefühl. Da passt das unordentliche Gefühl Liebe recht gut dazu.)
Jede Wertschätzung von Leistung entsteht über Ungerechtigkeiten und Machtspielchen, die letztlich dazu führen, dass Gesellschaften sich irgendwann aufhängen. Also sollte man derlei Initiativen, wie sie nun von der DIE LINKE kommt über die Katja Kipping, nutzen, um das Phänomen Gerechtigkeit ins Gespräch zu bringen und den Schwachsinn unseres Umganges damit.
Gerechtigkeit funktioniert nur, wenn sie überall respektiert wird.
Ungerecht wäre, dem Eichhörchen zu verbieten, sich einen Wintervorrat anzulegen ...
Alles, was Menschen über das hinaus verdienen,
was sie für ihre Existenz benötigen
und zum Abgelten besonderer Leistungen für andere,
was über einen qualifizierten Konsens festzustellen wäre,
ist ungerechte Vorteilsnahme.
Würde nun eine außerirdische Macht auftauchen,
die uns mit entsprechenden Gewalthandlungen zwingt,
ungerecht entstandene Werte gerecht (rück)zu verteilen,
wäre die Hölle los auf Erden mit paradiesischen Hoffnungen.
Ein unvorstellbares Unding ...
Vorstellbar wäre jedoch, dass Superreiche und Reiche
entlastende Anteile gerecht rückverteilen.
Doch würde sowas nur stattfinden,
wenn alle wüssten, dass dies auch tatsächlich gerecht abläuft.
Im kleinen Rahmen findet sowas auf freiwilliger Basis
bzw. Eigeninitiative von Millionären ja schon statt ...
Echte Solidarität ohne Ausbeutung
benötigt keine „Futtersilos“ für schlechte Zeiten.