Merkel = Alternativlos?

[petra40114]

Alternativlos ist ein Ausdruck, mit dem Angela Merkel
den deutschen Sprachschatz befeuert hat. Und alternativlos
scheint die Vorsitzende auch für die CDU derzeit
zu sein, wie sich gestern beim Bundesparteitag in Köln zeigte.
Achte Wiederwahl, wie so oft mit einem Ergebnis weit jenseits
der 90 Prozent. Nur einmal 2004 - das war das Jahr, bevor
sie zur Kanzlerin aufstieg - reichte es für Merkel nur zu 88,4
Prozent.
Klar dürfte nach ihrer gestrigen Rede vor den Delegierten
vor allem eins sein: Die Frau, die einst als Helmut Kohls Mädchen
startete und vor kurzem ihren 60. Geburtstag feierte,
denkt nicht ans Aufhören. 2017 - das Jahr der nächsten Bundestagswahl
- hat Merkel fest im Blick. Dieses Signal hat sie
sowohl in die eigenen Reihen als auch an die anderen Parteien
gesendet. Rente mit 63 ist für Merkel selbst also kein Thema.
Auf die Agenda gesetzt hat sie in Köln auch schon, dass es
bei der nächsten Bundestagswahl um eine Richtungswahl gegen
Rot-Rot-Grün gehen soll. Damit hat sie erstens ihrer dahin
dümpelnden Partei einen Arbeitsauftrag verpasst und
zweitens setzt sie die anderen Parteien in Bündnisfragen unter
Zugzwang.
Mit der SPD im Bund will Merkel nach dem Sündenfall von
Thüringen wohl nur so lange weitermachen, wie sie muss.
Den Beteuerungen ihres Vizekanzlers Sigmar Gabriel, Rot-
Rot-Grün im Bund werde es nicht geben, schenkt sie ganz offensichtlich
keinen Glauben. So holt die CDU-Chefin die FDP
wieder ins bundespolitische Gedächtnis zurück und umwirbt
für den Fall der Fälle unverhohlen die Grünen. Schließlich ist
ihr nicht entgangen, wie gut und geräuschlos sich in Hessen
mit Realos regieren lässt. Die AfD schweigt sie übrigens tot.
Auch wenn Gabriel sich unbeeindruckt zeigte und die Kölner
Rede sogleich als „Parteitagskarneval“ abtat: Er dürfte
nur zu gut wissen, für Merkel ist nichts alternativlos.
Wie tief kann unsere Politik eigentlich noch sinken.

 

[taz]

Alternativlos ist ein Ausdruck, mit dem Angela Merkel
den deutschen Sprachschatz befeuert hat.
Wie tief kann unsere Politik eigentlich noch sinken.

na sie koennte zb. unseren politischen Teletubbie Gabriel zum kanzler machen, dann gings echt nicht tiefer.
aber schau dich in der parteienlandschaft um, ich sehe derzeit keinen, der in frage kaeme.
unter allen schlechten wahlen ist merkel (auch wenn ich sie nicht leiden kann) immernoch die beste.

 

[petra40114]

na sie koennte zb. unseren politischen Teletubbie Gabriel zum kanzler machen, dann gings echt nicht tiefer.
aber schau dich in der parteienlandschaft um, ich sehe derzeit keinen, der in frage kaeme.
unter allen schlechten wahlen ist merkel (auch wenn ich sie nicht leiden kann) immernoch die beste.

Das hieße dann den Teufel mit dem Beelzebub austreiben :nono:

 

[Selters]

Angela Merkel wurde mit über 96% als CDU-Parteivorsitzende abgenickt.
Sie muss sich an Ihre Heimat erinnern.

 

[Quer]

Das Wort "Alternativlos" ist purer Unsinn. Man hat immer eine Wahl, ob man will oder nicht. Das Merkel jetzt mit solcher Mehrheit bestätigt wird, könnte sie tatsächlich an ihre Heimat erinnern. Das ist aber nicht alternativlos.

An mancher Stelle fällt mir einfach nichts mehr ein. Da ist Schweigen alternativlos, ansonsten müsste man grob werden, aber auch das ist eine Alternative.

Was ist eigentlich mit der Alternativ los?

 

[Erddrache]

Das Wort "Alternativlos" ist purer Unsinn. Man hat immer eine Wahl, ob man will oder nicht. Das Merkel jetzt mit solcher Mehrheit bestätigt wird, könnte sie tatsächlich an ihre Heimat erinnern. Das ist aber nicht alternativlos.

An mancher Stelle fällt mir einfach nichts mehr ein. Da ist Schweigen alternativlos, ansonsten müsste man grob werden, aber auch das ist eine Alternative.

Was ist eigentlich mit der Alternativ los?

Mit 96% "abgemerkelt" - äh von den Delegierten abgelehnt

 

[heikom]

Mit 96% abgemerkelt

"Alternativlos", "marktkonforme Demokratie" usw., mich würde mal interessieren ob die Merkel-Drohne selbst auf so merkwürdige Ideen kommt oder einer ihrer Kumpels aus der Berliner Gang, eine Marketingagentur oder nur so ein Sklave von kostenlosem Praktikanten.

 

[Erddrache]

Dieser Begriff "Alternativlos" wird jedenfalls erst seit den 1990er Jahren benutzt - die Regierungszeit der Regierung Kohl. Gerne als Begründung angeblicher Notwendigkeiten. Und in voller Verkennung des Umstandes, dass es immer mindestens 2 Wahlmöglichkeiten gibt.

 

[Selters]

Dieser Begriff "Alternativlos" wird jedenfalls erst seit den 1990er Jahren benutzt - die Regierungszeit der Regierung Kohl.

Oder die der SED (vorher).

 

[Erddrache]

Oh, so eine Parallele gibt es auch?!?
Wer hätte das von der Regierung Kohl gedacht.

 

[Quer]

Na ja, abmemerkelt ist ein schönes Wort. Marktkonforme Demokratie ist schon eine üble Wortschöpfung, finde ich. Wie wäre es mir "Demokratiekonforme Märkte"? Das würde mir besser gefallen und sinnvoller wäre es auch. Aber auch das ist alternativlos.
Wenn mehr Menschen selbst - statt Einheitskost - denken würden, wäre schon viel gewonnen. Und wenn sie es dann auch noch weiter schaffen würden als von der Wand bis zu Tapete, wäre es noch besser. Das klingt wahrscheinlich jetzt ziemlich arrogant und elitär, aber manchmal fällt mir nur das ein. :nono:

 

[Sisyphus]

Merkel hat bisher alle Wahlen für die CDU gewonnen, daher hat sie inhaltlich freie Hand und wird auch weiter die CDU führen. Ist eigentlich gar nicht so schwer zu verstehen.

 

[Ophiuchus]

Merkel hat bisher alle Wahlen für die CDU gewonnen, daher hat sie inhaltlich freie Hand und wird auch weiter die CDU führen. Ist eigentlich gar nicht so schwer zu verstehen.

Honecker % bei Wahlen gehen einher mit Honeckerbürgerferne.

Kein Wunder wenn man sich nur auf Unternehmerpartys rumtreibt und die Tafeln nicht kennt.

 

[Pommes]

Marktkonforme Demokratie ist schon eine üble Wortschöpfung, finde ich. Wie wäre es mir "Demokratiekonforme Märkte"? Das würde mir besser gefallen und sinnvoller wäre es auch.

Auf jeden Fall würde es aber das Gegenteil bedeuten.
Märkte sollten meines Erachtens mit dem Staat gar nichts zu tun haben, die funktionieren nämlich am besten ohne Einmischung
von außen.

Wenn mehr Menschen selbst - statt Einheitskost - denken würden, wäre schon viel gewonnen. Und wenn sie es dann auch noch weiter schaffen würden als von der Wand bis zu Tapete, wäre es noch besser. Das klingt wahrscheinlich jetzt ziemlich arrogant und elitär, aber manchmal fällt mir nur das ein. :nono:

Den meisten Menschen fehlt einfach die Zeit sich mit den Fakten zu beschäftigen.

 

[fjodorov]

Auf jeden Fall würde es aber das Gegenteil bedeuten.
Märkte sollten meines Erachtens mit dem Staat gar nichts zu tun haben, die funktionieren nämlich am besten ohne Einmischung
von außen.

Aber Märkte ohne Regeln die der Staat setzt arten immer aus.Märkte sind ihrem Wesen nach nicht sozial sondern ausschließlich gewinnorientiert.

 

[Pommes]

Aber Märkte ohne Regeln die der Staat setzt arten immer aus.Märkte sind ihrem Wesen nach nicht sozial sondern ausschließlich gewinnorientiert.

Gegen die Gewinnorientiertheit ist ja auch nichts einzuwenden, der Arbeiter lebt ja auch davon.
Märkte müssen nicht sozial sein, sie müssen Angebot und Nachfrage zusammen bringen, sonst nichts.
Lediglich Monopole haben in privaten Händen nichts verloren.
Die Spielregeln schafft sich der Markt selbst und der Arbeiter als Anbieter seiner Arbeitskraft würde schon selbst dafür sorgen dass das Soziale nicht zu kurz kommt.

 

[petra40114]

Merkel hat bisher alle Wahlen für die CDU gewonnen, daher hat sie inhaltlich freie Hand und wird auch weiter die CDU führen. Ist eigentlich gar nicht so schwer zu verstehen.

Merkel ist ein Machtmensch, sie hat ein Gespür dafür wer ihr gefährlich werden kann.
Beispiele hierfür gibt es genügend.

 

[Sisyphus]

Honecker % bei Wahlen gehen einher mit Honeckerbürgerferne.

Kein Wunder wenn man sich nur auf Unternehmerpartys rumtreibt und die Tafeln nicht kennt.

Die DDR gibt es nicht mehr. Einige Bürger sind Obdachlose, aber das dürften unter 0,5% der Bevölkerung sein. Unternehmer dürften auch maximal 1-2% der Bevölkerung aus machen. Trotzdem ist die CDU stärkste Kraft im Bundestag, wird also ganz offensichtlich gern gewählt.

Deine Kommentar lässt auf ein schräges Weltbild schließen, Vorsicht, am Ende ist Merkel noch Bürgernäher als du.

 

[Sisyphus]

Na ja, abmemerkelt ist ein schönes Wort. Marktkonforme Demokratie ist schon eine üble Wortschöpfung, finde ich. Wie wäre es mir "Demokratiekonforme Märkte"? Das würde mir besser gefallen und sinnvoller wäre es auch. Aber auch das ist alternativlos.
Wenn mehr Menschen selbst - statt Einheitskost - denken würden, wäre schon viel gewonnen. Und wenn sie es dann auch noch weiter schaffen würden als von der Wand bis zu Tapete, wäre es noch besser. Das klingt wahrscheinlich jetzt ziemlich arrogant und elitär, aber manchmal fällt mir nur das ein. :nono:

Alle Menschen denken selbst. Die wenigen, die das nicht können, sind entweder Hirntod, liegen im Koma oder werden in geschlossenen psychiatrischen Anstalten betreut. Denen kannst du vielleicht vermitteln, du seist der elitäre Erlöser, auf den alle warten. Bei dem Rest wirst du schon etwas mehr auftischen müssen.

 

[Sisyphus]

Merkel ist ein Machtmensch, sie hat ein Gespür dafür wer ihr gefährlich werden kann.
Beispiele hierfür gibt es genügend.

Alle, die es auf den Posten des Kanzlers schaffen, haben Konkurrenten aus dem Weg geräumt und sind Machtmenschen. Ohne den Willen zur Macht steht man den Selektionsprozess nicht durch. Wichtig ist doch eher, wozu man seine Macht dann ein setzt und da ist sie mir zu sozialliberal.