Nun, man liest ja so manches über die ''komplexe'' Beziehung der (alten) Ostdeutschen und Russland. Wie beispielsweise dies:
Ostdeutsche und Russland: Ein komplexes Verhältnis | DW | 29.05.2022 | https://www.dw.com/de/ostdeutsche-und-russland-ein-komplexes-verh%C3%A4ltnis/a-61962900
Ich zitiere aus der Mitte des Berichts:
''Diese Bindungen sind stellenweise sichtbar auf der Webseite der Gesellschaft, die einige Begriffe von russischen Staatsmedien übernimmt. Die friedliche Maidan-Revolution in der Ukraine 2014 wird dort als "Putsch" bezeichnet, und die deutschen öffentlich-rechtlichen Medien werden beschuldigt, "Russophobie" und sogar Gewalt gegen ganz normale Russen in Deutschland anzufachen.
Am 9. Mai, an dem Russland traditionell den "Tag des Sieges" über Nazi-Deutschland feiert, veröffentlichte die Gesellschaft den vollständigen Text der Rede, die Präsident
Wladimir Putin auf dem Roten Platz hielt - kommentarlos und ohne eine Einordnung. "Ich bin dafür, authentisch und vollständig zu veröffentlichen", sagt Kummer der DW dazu. "Ich halte nicht viel davon, dass man verkürzte Darstellungen macht und dann noch kommentiert." Um Propaganda handele es sich dabei nicht.
Also was hat jetzt bitte die Einordnung auf der Website der Deutsch-Russischen Freundschaftsgesellschaft in Thüringen, dass die
friedliche Maidan-Revolution, ein Putsch war und eine kommentarlose und Einordnung freie Rede Putins mit dem Verhältnis der ehemaligen DDR Bürger zu tun?
War den diese Revolution wirklich friedlich, ich erinnere mich da an andere Bilder, hier zum Beispiel:
Damals berichteten die Deutschen Medien auch noch etwas differenzierter und es gab da auch komischerweise noch Rechtpopulisten, wo die heute doch scheinbar alle verschwunden sind und sich in der Ukraine nur noch auf
rechte Demokraten und EU Freunde befinden.
Was ist da eigentlich so schlimm dran wenn eine Rede Putins ungekürzt und ohne Framing veröffentlicht wird, dass scheint nämlich das Problem zu sein, es fand kein Framing der Rede statt und die Gesellschaft überliest es den Lesern selbst sich eine Meinung zu bilden, wie undemokratisch, frei Meinungsbildung wo kommen wir da hin, womöglich noch in eine Demokratie.
Übrigens ist das Video von vor 8 Jahren auch von der Deutschen Welle, falls es dir nicht aufgefallen ist und jetzt denk mal drüber nach, warum man damals so berichtete und jetzt von einer friedlichen Revolution spricht!
Der Politikwissenschaftler Stefan Garsztecki von der TU Chemnitz sagt...''Es gibt historische Gründe dafür, dass Ostdeutsche über 50 gegenüber Russland eine gewisse Sympathie empfinden. Sie lebten in einem kommunistischen Land, das den Bürgern Freundschaft mit dem größten Land in der damaligen Sowjetunion praktisch zur Pflicht machte: Russisch wurde an Schulen gelehrt, und die russische Kultur war im Osten mindestens so gegenwärtig wie die amerikanische in Westdeutschland.''
Der Politikwissenschaftler Stefan Garsztecki, der 1962 in Bergheim (Nordrhein-Westfalen) geboren wurde, will hier also die Gedankenwelt von über 50 Jährigen ehemaligen DDR Bürgern erklären, sehr interessant und glaubwürdig.
Eben weil es eine Pflicht war, war es dem normalen DDR Bürger schon suspekt, die Meisten spielten mit, außer ein paar 100%,die meinten es durchaus Ernst, spielte man nicht mit z.B. bei der Universität, Dissertation über ML konnte man seine Promotion vergessen, frag doch mal die ehemalige Kanzlerin, wo denn ihre ist!
Der MDR hat sich auch schon das eine oder andere Mal zu dem Thema geäußert:
Wie russisch ist der Osten? Die Ostdeutschen und Russland: Ein besonderes Verhältnis | MDR.DE | https://www.mdr.de/nachrichten/welt/osteuropa/land-leute/wie-russisch-ist-der-osten-russland-ostdeutsche-100.html
Zitat:
''Wenn es um das Verhältnis zu Russland geht, ist Deutschland auch nach 30 Jahren ein gespaltenes Land. Vielen Westdeutschen ist Russland ein unheimliches Reich und Putin gilt ihnen als mehr oder weniger gruseliger Diktator. Es ist immer noch ein bisschen wie im Kalten Krieg, als Russland das "Reich des Bösen" (US-Präsident Ronald Reagan) war und für die allermeisten Westdeutschen hinter der Elbe eigentlich schon Sibirien begann. Im Osten Deutschlands ist die Stimmungslage hingegen eine ganz andere. Russland gilt bei den ehemaligen DDR-Bürgern nicht als Kontrahent oder gar Feind. Viele Ostdeutsche schauen eher mit Sympathie und Verständnis in Richtung Russland. Umfragen zeigen, dass nur 54 Prozent der Westdeutschen, aber 72 Prozent der Ostdeutschen für eine Annäherung an Russland eintreten. Trotz der fortgesetzten Kämpfe in der Ostukraine, der Besetzung der Krim und der Ermordung von Oppositionellen und Journalisten. Und auch Putin selbst kommt bei den Ostdeutschen noch vergleichsweise gut an. Laut einer Umfrage vom Februar 2020 vertrauen etwa 25 Prozent der Ostdeutschen dem russischen Präsidenten, aber nicht einmal sechs Prozent der Westdeutschen.
Aber wie kommt es, dass die Ostdeutschen den einstigen Besatzern Verständnis und Sympathie entgegenbringen?......Zur DDR gehörten natürlich auch die Sowjetsoldaten. Mehr als eine halbe Million waren stets im Osten Deutschlands stationiert. Es gab Garnisonsstädte, in denen die fremden Soldaten sogar die Mehrheit der Bevölkerung stellten. Private Kontakte zwischen DDR-Bürgern und Sowjetsoldaten waren nicht erwünscht, dennoch kam es zu etlichen Begegnungen zwischen DDR-Bürgern und Russen - in Betrieben, in der Schule, bei Feiern und Festen. Die Sowjetsoldaten, obgleich hinter hohen Mauern eingepfercht, gehörten dazu. Und aus den Besatzern wurden mitunter Kollegen, Freunde, manchmal sogar Lebenspartner. "Man hat sich befreundet, verliebt und gemeinsam gefeiert", resümiert Silke Satjukow.
Da sieht man doch mal wieder dein Problem, die Frau Satjukow schreibt ja sogar vom Framing der Westdeutschen, doch das ignorierst du.
Der Kontakt mit russischen Soldaten war erheblich eingeschränkt und die bekamst du nur zu Gesicht wenn sie außerhalb der Kaserne militärisch unterwegs waren. Die Russenweiber, hat man sofort am Makeup und Parfüm erkannt, persönliche Kontakte waren eher selten und wenn, Schulklasse oder Soldaten in Betrieben, wurden das mit Argusaugen beobachtet, oder die Russen hermetisch von der Bevölkerung getrennt.
Intime Kontakte dürfte einen verschwindend geringe Menge gewesen sein, als normaler Soldat bist du sofort wieder nach Russland abgewandert, man kann die Stationierung der Russen nicht mit den der Amerikaner, Franzosen, oder Engländer in Westdeutschland vergleichen.