(...)
Ich erinnere mich gern eines Vorfalles aus meiner Kindheit in Bayern, als mich von hinten ein riesiger Neger perfekt auf Bayerisch ansprach.
Ansonsten Doni, wie sieht es denn mit in den USA mit den Dialekten der Amerikaner aus?
Nehmen die auch Rücksicht auf die Ausländer, die mühselig britisches Englisch gelernt haben und nun nichts verstehen?
uwe
Ich erinnere mich nun wieder an meine Grundwehrdienstzeit bei Hamburg im Jahr 1984/85. Einer der Unteroffiziere in der Kompanie redete mit österreichischem Akzent. Er sprach, von der Wortwahl her gesehen, eher das Standardhochdeutsche, ohne österreichische Varietäten einzubringen. Einer der beiden Elternteile stammte aus Österreich.
Während einer Übung in der Nähe von Bad Kissingen (Bayern) trafen wir auf einen schwarzen Oberleutnant. Er kommandierte im bayrisch (bairisch?) gefärbten Akzent, jedoch nicht im Dialekt. Einer der beiden Elternteile wird sicherlich den dort stationierten, amerikanischen Streitkräften angehört haben.
@Uwe O. und @donatello
Hat das amerikanische Englisch in der verhältnismäßig kurzen Zeit Mundarten und Dialekte hervorbringen können? Ich tippe eher auf gleiche Sprache mit unterschiedlicher, regionaler Aussprache. Ein Zeitungsbericht vorgelesen in Kiel, Erfurt, Stuttgart oder München klingt anders, auch ohne Dialekt, recht unterschiedlich; ebenso der Text eines selben Blattes in New York, Miami oder Los Angeles. Im deutschsprachigen Raum ist die Aussprache oftmals vom Dialekt gefärbt, im amerikanischen Englisch bestehen lediglich regionale Aussprachevarianten ohne weitere Wortschöpfungen - ein jeweiliger Akzent. Aufgrund der medialen Vernetzung wird die Sprache einheitlich bleiben, evtl. wird Spanisch das eine oder andere Lehnwort in die Umgangssprache einbringen.
Um Isoglossen, ähnlich einer Benrather Linie zu markieren, hätten noch einige Jahrhunderte ohne Multimedia und globaler Vernetzung vergehen müssen.
Jede zweite Sprache wird in den nächsten Jahrzehnten aussterben und dem Multimedia-Business den Platz räumen.