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Warum Michael Gorbatschow ein Verräter war

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Viele Kommunisten und Kommunistinnen hielten Michail Gorbatschow, den letzten Präsidenten der Sowjetunion, für einen Verräter. Aber warum soll Gorbatschow ein Verräter gewesen sein? Wenn einer versucht, einen liberaleren Sozialismus zu schaffen, dann kann das Experiment scheitern. Der Sozialismus kann ganz verschwinden. Das war nicht der Punkt!
Viele Russen und Russinen glaubten in den 1980-er Jahren, dass die Deutschen noch viel mehr für sie tun sollten. Andererseits war es in der DDR der 1980-er Jahre kaum gelungen, die Verbrechen des zweiten Weltkriegs aufzuarbeiten. Obwohl die Rote Armee in der DDR stationiert war, fühlten viele Ostdeutsche keine Schuld oder Reue für die Verbrechen, die ihre Vorfahren dem russischen Volk angetan hatten. Nach meiner Erfahrung war es damals viel leichter, sich für die Rechte Israels und des Judentums zu engagieren, als das Gleiche für die Russinnen und Russen zu tun.
Ich engagierte mich damals besonders für Israel und das Judentum, weil das damals offensichtlich der leichtere Weg war. Aber warum gab die Besatzungsmacht mir nicht den nötigen Schutz, als ich mich antifaschistisch engagierte?
Die Besetzung Ostdeutschlands bot die Chance, zumindest einen Teil des deutschen Volkes antifaschistisch zu erziehen, weiterhin Reparationen von einem Teil Deutschlands zu fordern und vor allem eine Wiederholung der Verbrechen des zweiten Weltkriegs zu verhindern.
Diese Möglichkeiten gab Michail Gorbatschow im Zwei-plus-vier-Vertrag auf. Die antifaschistische und pro-russische Erziehung der Ostdeutschen war in der DDR schon nicht gelungen. Nach dem Abzug der Roten Armee aus Ostdeutschland verblasste die Erinnerung an die Verbrechen, die Deutsche dem russischen Volk angetan hatten, auf dem Gebiet der ehemaligen DDR immer mehr.
Schon in der DDR hatte ich mich nicht sicher gefühlt, mich vorrangig für die Rechte des russischen Volkes zu engagieren. Nach dem Abzug der Roten Armee wurde ich zum fanatischen Israel-Anhänger und zum biblischen Fundamentalisten - bis ich anfing, auch die schlechten Seiten des Alten Testaments zu erkennen.
31 Jahre nach dem Zwei-plus-vier-Vertrag geschah der Schlimmste, was nach dem Abzug der Roten Armee zu erwarten war: Bewohner der ehemaligen DDR beteiligen sich an der Produktion und Lieferung von Waffen, mit denen wieder Russen getötet werden.
Außerdem standen die Faschisten in den 1980-er Jahren noch nicht an der russischen Grenze. Es gab noch Polen, die Tschechoslowakei, Ungarn, Rumänien und Bulgarien - Länder, die in den 1980-er Jahren damals fest zur Sowjetunion hielten.
Die sowjetische Politik hatte spätestens seit der Zeit Leonid Breschnews darin versagt, die Ostdeutschen antifaschistisch zu erziehen. Aber der Zwei-plus-Vier-Vertrag beinhaltete den Abzug der Roten Armee aus Ostdeutschland und den Wechsel der ehemaligen DDR ins NATO-Gebiet. Der Zwei-plus-vier-Vertrag nahm den Russen die letzten Möglichkeiten, die Ostdeutschen doch noch antifaschistisch erziehen zu können. Schließlich ermöglichte der Zwei-plus-vier-Vertrag den Wiederaufstieg faschistischer Kräfte, die eine ähnliche Kriegspolitik wie im zweiten Weltkrieg betreiben.
Weil er den Zwei-plus-vier-Vertrag unterzeichnete, war Michail Gorbatschow ein Verräter am russischen Volk und ein Verräter am antifaschistischen Widerstand.
 
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Abe Voltaire

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Obwohl die Rote Armee in der DDR stationiert war, fühlten viele Ostdeutsche keine Schuld oder Reue für die Verbrechen, die ihre Vorfahren dem russischen Volk angetan hatten.
Weshalb sollte ich mich schuldig fühlen, weil Vorfahren schuldig waren? Das würde nur Sinn machen, wenn ich sie gekannt und geliebt hätte. Selbst das ist unmöglich.
 

gert friedrich

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Viele Kommunisten und Kommunistinnen hielten Michail Gorbatschow, den letzten Präsidenten der Sowjetunion, für einen Verräter. Aber warum soll Gorbatschow ein Verräter gewesen sein? Wenn einer versucht, einen liberaleren Sozialismus zu schaffen, dann kann das Experiment scheitern. Der Sozialismus kann ganz verschwinden. Das war nicht der Punkt!
Viele Russen und Russinen glaubten in den 1980-er Jahren, dass die Deutschen noch viel mehr für sie tun sollten. Andererseits war es in der DDR der 1980-er Jahre kaum gelungen, die Verbrechen des zweiten Weltkriegs aufzuarbeiten. Obwohl die Rote Armee in der DDR stationiert war, fühlten viele Ostdeutsche keine Schuld oder Reue für die Verbrechen, die ihre Vorfahren dem russischen Volk angetan hatten. Nach meiner Erfahrung war es damals viel leichter, sich für die Rechte Israels und des Judentums zu engagieren, als das Gleiche für die Russinnen und Russen zu tun.
Die Besetzung Ostdeutschlands bot die Chance, zumindest einen Teil des deutschen Volkes antifaschistisch zu erziehen, weiterhin Reparationen von einem Teil Deutschlands zu fordern und vor allem eine Wiederholung der Verbrechen des zweiten Weltkriegs zu verhindern.
Diese Möglichkeiten gab Michail Gorbatschow im Zwei-plus-vier-Vertrag auf. Die antifaschistische und pro-russische Erziehung der Ostdeutschen war in der DDR schon nicht gelungen. Nach dem Abzug der Roten Armee aus Ostdeutschland verblasste die Erinnerung an die Verbrechen, die Deutsche dem russischen Volk angetan hatten, auf dem Gebiet der ehemaligen DDR immer mehr. 21 Jahre nach dem Zwei-plus-vier-Vertrag geschah der Schlimmste, was nach dem Abzug der Roten Armee zu erwarten war: Bewohner der ehemaligen DDR beteiligen sich an der Produktion und Lieferung von Waffen, mit denen Russen getötet werden.
Außerdem standen die Faschisten in den 1980-er Jahren noch nicht an der russischen Grenze. Es gab noch Polen, die Tschechoslowakei, Ungarn, Rumänien und Bulgarien - Länder, die in den 1980-er Jahren damals fest zur Sowjetunion hielten.
Die sowjetische Politik hatte spätestens seit der Zeit Leonid Breschnews darin versagt, die Ostdeutschen antifaschistisch zu erziehen. Aber der Zwei-plus-Vier-Vertrag beinhaltete den Abzug der Roten Armee aus Ostdeutschland und den Wechsel der ehemaligen DDR ins NATO-Gebiet. Der Zwei-plus-vier-Vertrag nahm den Russen die letzten Möglichkeiten, die Ostdeutschen doch noch antifaschistisch erziehen zu können. Schließlich ermöglichte der Zwei-plus-vier-Vertrag den Wiederaufstieg faschistischer Kräfte, die eine ähnliche Kriegspolitik wie im zweiten Weltkrieg betreiben.
Weil er den Zwei-plus-vier-Vertrag unterzeichnete, war Michail Gorbatschow ein Verräter am russischen Volk und ein Verräter am antifaschistischen Widerstand.
So wie Du hat Sahra Wagenknecht als Mitglied der Kommunistischen Plattform in der PDS einst auch argumentiert...heute gibt sie die patriotische deutsche Sozialdemokratin/Sozialistin...
 
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Seit dem Milgram-Experiment wissen wir: charakterlich fragwürdige Befehlsempfänger gibt es genug - sind sogar die Mehrheit. Und das global und immer!
Lernen wir DARAUS, ok?
Es sei denn es gibt doch dieses ominöse "Nazigen" in der mitteleuropäischen DNA
lol
Aber ich glaube SOWAS nennt man dann Rassismus, oder?
Leute aufgrund ihrer genetischen Herkunft abzuurteilen ;)
 
OP
Gandhi
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Weshalb sollte ich mich schuldig fühlen, weil Vorfahren schuldig waren? ...
Versuch das mal den Israelis zu erklären! Sie haben immer auf der kollektiven Schuld Deutschlands bestanden.
Wenn eine Opfergruppe die Kollektivschuld ablehnt und eine andere nicht, dann wird die zweite Opfergruppe begünstigt. Das führt langfristig zu erheblichen Verschiebungen in der Frage, wem die BRD und andere westliche Länder helfen sollten. Wer die härtesten Schuldzuweisungen erhebt, kann zur globalen Führungsmacht werden.
 

Abe Voltaire

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Versuch das mal den Israelis zu erklären! Sie haben immer auf der kollektiven Schuld Deutschlands bestanden.
Wenn eine Opfergruppe die Kollektivschuld ablehnt und eine andere nicht, dann wird die zweite Opfergruppe begünstigt. Das führt langfristig zu erheblichen Verschiebungen in der Frage, wem die BRD und andere westliche Länder helfen sollten. Wer die härtesten Schuldzuweisungen erhebt, kann zur globalen Führungsmacht werden.
Dann sind wir wieder bei Kain & Abel und dem "Deutschen Römer" als leiblichen Vater von Jesus. Ich brauch den Israelis nix zu erklären, das haben die Juden schon getan.

Israel.jpg
 
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Gandhi
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Leute aufgrund ihrer genetischen Herkunft abzuurteilen
Die Nationalität sollte nicht so sehr eine Frage der Abstammung als vielmehr eine Frage der persönlichen Identifikation sein. Also leichter rein, leichter raus - wenn man glaubhaft machen kann, dass man sich mit einem bestimmten Volk identifiziert und nicht nur die Vorteile eines Landes genießen will.
Dem Land sollte es auch nicht nur darum gehen, Arbeitskräfte zu gewinnen. Es sollte wissen, für welche Werte es steht, und es sollte die Anerkennung seiner Werte auch von allen Eingebürgerten erwarten.
Die BRD steht heute für die gleichen Werte wie die USA. Ich würde diese Werte akzeptieren, wenn ich überzeugt wäre, dass es die Werte der indigenen Völker Amerikas sind. Aber was ist, wenn eine Gruppe degenerierter Weißer die Macht in den USA übernommen hat? Soll ich akzeptieren, dass die Unkultur der amerikanischen Räuber- und Mörderbanden in Europa verbreitet wird?
Seit dem Milgram-Experiment wissen wir: charakterlich fragwürdige Befehlsempfänger gibt es genug - sind sogar die Mehrheit.
...
Warum sollte das unbedingt schlecht sein? Zuerst gibt es das Problem, dass viele Menschen nie aus der Gruppe, in die sie hineingeboren wurden, herausgekommen sind. Nur mitzumachen, weil man glaubte, dass man keine andere Gruppe zur Auswahl hatte, ist schlecht.
Heute glauben auch viele, dass sie keine andere Wahl hätten, als dem Land, in dem sie geboren wurden, zu dienen. Aber heute wird eben die liberaldemokratische Ordnung als das Allheilmittel für alle Probleme angepriesen.
Vielleicht doch lieber darüber nachdenken, wer oder was am liebsten sein möchte?
 
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