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"Was ist Faschismus?" - Theorie und Praxis einer bösartigen Ideologie
Aus dem Leistungskurs Gemeinschaftskunde in der Oberstufe habe ich vor mehr als einem Vierteljahrhundert in "Faschismustheorie" Folgendes gelernt:
Faschismus ist
- eine Ideologie der Mittelschichten, die sich sowohl gegen die Oberschicht als auch die einfachen Menschen abgrenzen wollen
- keine Ideologie der radikalen Rechten, sondern der "Extremismus der Mitte"
- nebem dem Liberalismus eine der beiden Formen bürgerlicher Herrschaft (nach dem Buch von Kühnl)
- die Herrschaft der reaktionärsten Fraktionen des Kapitals
- eine sozialdarwinistische, auf Kampf ausgelegte Ideologie
- kein System mit klaren Strutkuren zur Ausübung von Macht
- in Abgrenzung zum Liberalismus als zweiter Form bürgerlicher Herrschaft ein autoritäres System, wo die Exekutive zugleich Judikative und Legislative ist
Ungeachtet des Pomp und Protz faschistischer Diktatoren (Hitler, Mussolini) stellte der Lehrer im Gemeinschaftskundeunterricht immer wieder die Frage "wer herrscht?". Weil diese Diktatoren für viele Analytiker nur Marionetten und Frontfiguren der wirklich Herrschenden sind. Sie konnten sich eine Zeitlang "austoben" und den wahren Herrschern missliebige Menschen und Bewegungen liquidieren, begründeten aber keine dauerhafte neue Ordnung. So gut wie jeder Faschismus endete nach wenigen Jahrzehnten mit der Wiederherstellung von Liberalismus und Demokratie. Der anderen Form bürgerlicher Herrschaft halt
Dies legt nahe, im Faschismus kein genuines Projekt harter Rechter zu sehen, die eine auf Dauer angelegte Ordnung (wie immer die aussehen mag) anstreben. Allenfalls rechter Matschbirnen, die sich vom Kapital instrumentalisieren lassen, Leichenberge anhäufen und wo nach ihrem schimpflichen Abgang das "Bürgerpack" aus den Löchern kriecht und sich nichts geändert hat. Bis zum nächsten Faschismus !
Wir leben nicht im Faschismus, sondern im Liberalismus als dem anderem System bürgerlicher Herrschaft. Wir haben keinen Diktator und nach wie vor Gewaltenteilung in Legislative (Parlament), Exekutive (gewählte Regierung) und Judikative (Rechtsprechung).
Aber IMHO gibt es große Schnittmengen zwischen Faschismus und Liberalismus, die erklären, warum auch "Liberalismus" in Reimform so unerträglich ist.
In abgeschwächter Form und ohne Dinge wie Diktator, KZs, Folter und Mord gelten diese Merkmale des Faschismus auch für den "reinen", weder sozialen noch an Ordnung und Sinngebung gebundenen Liberalismus:
- eine Ideologie der Mittelschichten, die sich sowohl gegen die Oberschicht als auch die einfachen Menschen abgrenzen wollen
> siehe all die Ausgesorgt-Habenden in der BRD, die Reisepläne zu Weihnachten schmieden, während immer mehr Menschen das Weihnachtsfest in Armut verbringen müssen. Seit zwanzig Jahren brauchen die die Arbeiter nicht mehr und sind bestrebt, einfache Menschen wieder ins Elend zu stoßen.
- keine Ideologie der radikalen Rechten, sondern der "Extremismus der Mitte"
> im Liberalismus ist das ganz leicht: der Bürger macht auf "Antifa" oder sagt "rot = braun" und solange man das Nazipack nicht braucht, grenzt man sich scharf von ihm ab
- die Herrschaft der reaktionärsten Fraktionen des Kapitals
> zu sehen an all den entsetzlich hohlen und geistlosen Diskursen der Postmoderne mit ihrer bigotten falschen Bescheidenheit, wo von Westerwelle bis Ratzinger alles instrumentalisiert wird, was dem eigenen Vorteil nützt
- eine sozialdarwinistische, auf Kampf ausgelegte Ideologie
> man braucht nur "Kampf", der Begriff der Faschisten, durch "Wettbewerb" zu ersetzen und vom "freien Spiel der Kräfte" bis zum "Rassenkampf" ist es auch nicht mehr weit
- kein System mit klaren Strukturen zur Ausübung von Macht
> das ist der Liberalismus noch weniger als der Faschismus - die Analytiker des Faschismus grübeln darüber, ob Hitler die Macht wirklich hatte oder ob er nur nützlicher Idiot der Herrschenden war.
Ich kann nur immer staunen, wenn uns der Präsident der USA als "mächtigster Mann der Welt" präsentiert wird. Wobei uns viele Präsidenten entweder durch das persönliche Versagen (Reagan, Bush junior) oder durch die Einbindung in all die menschenverachtenden Netzwerke der Oligarchie (Nixon, Clinton, Obama) vorführen, wie wenig Macht sie haben.
Aus dem Leistungskurs Gemeinschaftskunde in der Oberstufe habe ich vor mehr als einem Vierteljahrhundert in "Faschismustheorie" Folgendes gelernt:
Faschismus ist
- eine Ideologie der Mittelschichten, die sich sowohl gegen die Oberschicht als auch die einfachen Menschen abgrenzen wollen
- keine Ideologie der radikalen Rechten, sondern der "Extremismus der Mitte"
- nebem dem Liberalismus eine der beiden Formen bürgerlicher Herrschaft (nach dem Buch von Kühnl)
- die Herrschaft der reaktionärsten Fraktionen des Kapitals
- eine sozialdarwinistische, auf Kampf ausgelegte Ideologie
- kein System mit klaren Strutkuren zur Ausübung von Macht
- in Abgrenzung zum Liberalismus als zweiter Form bürgerlicher Herrschaft ein autoritäres System, wo die Exekutive zugleich Judikative und Legislative ist
Ungeachtet des Pomp und Protz faschistischer Diktatoren (Hitler, Mussolini) stellte der Lehrer im Gemeinschaftskundeunterricht immer wieder die Frage "wer herrscht?". Weil diese Diktatoren für viele Analytiker nur Marionetten und Frontfiguren der wirklich Herrschenden sind. Sie konnten sich eine Zeitlang "austoben" und den wahren Herrschern missliebige Menschen und Bewegungen liquidieren, begründeten aber keine dauerhafte neue Ordnung. So gut wie jeder Faschismus endete nach wenigen Jahrzehnten mit der Wiederherstellung von Liberalismus und Demokratie. Der anderen Form bürgerlicher Herrschaft halt
Dies legt nahe, im Faschismus kein genuines Projekt harter Rechter zu sehen, die eine auf Dauer angelegte Ordnung (wie immer die aussehen mag) anstreben. Allenfalls rechter Matschbirnen, die sich vom Kapital instrumentalisieren lassen, Leichenberge anhäufen und wo nach ihrem schimpflichen Abgang das "Bürgerpack" aus den Löchern kriecht und sich nichts geändert hat. Bis zum nächsten Faschismus !
Wir leben nicht im Faschismus, sondern im Liberalismus als dem anderem System bürgerlicher Herrschaft. Wir haben keinen Diktator und nach wie vor Gewaltenteilung in Legislative (Parlament), Exekutive (gewählte Regierung) und Judikative (Rechtsprechung).
Aber IMHO gibt es große Schnittmengen zwischen Faschismus und Liberalismus, die erklären, warum auch "Liberalismus" in Reimform so unerträglich ist.
In abgeschwächter Form und ohne Dinge wie Diktator, KZs, Folter und Mord gelten diese Merkmale des Faschismus auch für den "reinen", weder sozialen noch an Ordnung und Sinngebung gebundenen Liberalismus:
- eine Ideologie der Mittelschichten, die sich sowohl gegen die Oberschicht als auch die einfachen Menschen abgrenzen wollen
> siehe all die Ausgesorgt-Habenden in der BRD, die Reisepläne zu Weihnachten schmieden, während immer mehr Menschen das Weihnachtsfest in Armut verbringen müssen. Seit zwanzig Jahren brauchen die die Arbeiter nicht mehr und sind bestrebt, einfache Menschen wieder ins Elend zu stoßen.
- keine Ideologie der radikalen Rechten, sondern der "Extremismus der Mitte"
> im Liberalismus ist das ganz leicht: der Bürger macht auf "Antifa" oder sagt "rot = braun" und solange man das Nazipack nicht braucht, grenzt man sich scharf von ihm ab
- die Herrschaft der reaktionärsten Fraktionen des Kapitals
> zu sehen an all den entsetzlich hohlen und geistlosen Diskursen der Postmoderne mit ihrer bigotten falschen Bescheidenheit, wo von Westerwelle bis Ratzinger alles instrumentalisiert wird, was dem eigenen Vorteil nützt
- eine sozialdarwinistische, auf Kampf ausgelegte Ideologie
> man braucht nur "Kampf", der Begriff der Faschisten, durch "Wettbewerb" zu ersetzen und vom "freien Spiel der Kräfte" bis zum "Rassenkampf" ist es auch nicht mehr weit
- kein System mit klaren Strukturen zur Ausübung von Macht
> das ist der Liberalismus noch weniger als der Faschismus - die Analytiker des Faschismus grübeln darüber, ob Hitler die Macht wirklich hatte oder ob er nur nützlicher Idiot der Herrschenden war.
Ich kann nur immer staunen, wenn uns der Präsident der USA als "mächtigster Mann der Welt" präsentiert wird. Wobei uns viele Präsidenten entweder durch das persönliche Versagen (Reagan, Bush junior) oder durch die Einbindung in all die menschenverachtenden Netzwerke der Oligarchie (Nixon, Clinton, Obama) vorführen, wie wenig Macht sie haben.