Corona: Die Bewährungsprobe, an der Trump scheiterte
So bewegten vor allem die Themen "Corona" und "Wirtschaft" viele US-Amerikaner. Aus einer aktuellen Umfrage des Senders Fox News unter rund 110.000 Stimmberechtigten geht hervor, dass für 39 Prozent der Wähler das Corona-Management der Regierung der wichtigste Entscheidungsfaktor bei der Wahl war. Diese Wähler stimmten mit großer Mehrheit für Trumps Herausforderer Biden (78 Prozent).
Der Strategieberater Julius van de Laar, der selbst als Wahlkämpfer für Trumps Vorgänger Barack Obama arbeitete, sagt zu FOCUS Online: "Im Januar hätte ich Trumps Wiederwahlchancen als extrem hoch eingeschätzt. Doch dann hatte sich das Blatt gewendet: Corona-Fall- und Todeszahlen in Rekordhöhe, massive Arbeitslosigkeit und eine Rezession, die sich in eine Depression zu verwandeln droht. Trumps Reaktion auf die Pandemie wurde ihm zum Verhängnis."
Trump verprellte ältere Wähler: "Seine Empathielosigkeit ist ihm auf die Füße gefallen"
Der US-Präsident hatte das Virus lange heruntergespielt, Covid-19 zeitweise sogar als "Schnupfen" bezeichnet. Als Trump selbst daran erkrankte, ließ er sich einen experimentellen Medikamentencocktail verabreichen und im SUV an seinen Fans vorbeichauffieren. Wieder genesen, fuhr er mit der Verharmlosung des Coronavirus fort. Kurz vor der Wahl, Ende Oktober, schrieb der US-Präsident auf Twitter: "Die Fake-News-Medien fokussieren sich voll und ganz auf Covid, Covid, Covid." Gleichzeitig erreichten die Corona-Fallzahlen in den USA zu diesem Zeitpunkt neue Höchststände.