Typische Pressemeldung in den USA:
Der Immobilienmarkt bewegt sich nun seit etwa 7 Monaten seitwärts, hauptsächlich wegen der verschiedenen, staatlichen Stützungsmaßnahmen. Wenn diese wegfallen, werden auch die Preise stark fallen
Nur, wo ist die reale Nachfrage nach Häusern?
Kleiner Tip: Es gibt keine.
Der Markt ist chaotisch und dezimiert durch den jahrelangen Betrug. Was einstmals eine boomende Branche war ist jetzt bis zur Leiche geschrumpft, die Käufer meiden wie die Pest. Wen kann man dafür verantwortlich machen? Ein neues Haus ist nicht mehr länger ein Status-Symbol, dessen Wert sich aufwärts bewegt und das man leicht jederzeit wieder loswerden kann. Die Branche steht einer unüberwindlichen PR-Herausfordung gegenüber, wie man ein Schweineohr in eine Gucci-Börse verwandelt. Viel Glück damit. Niedrige Zinsen und staatliche Subventionen alleine werden nicht helfen.
Entgegen dem Medien-Hype und netten Marktanalysen hat der Abwärtstrend begonnen. Hier ein Realitätscheck, der es gut zusammenfasst:
Die normale Anzahl von Tagen, wo ein Schuldner seine Hypothekenzahlungen stoppt bis die Bank von der Insolvenz Notiz nimmt, beträgt 417 Tage... Und die engültige Insolvenz kann dann noch mal mehr wie 1 Jahr betragen.
Voller Stop! - Es braucht also länger wie 2 Jahre, bis die Bank eine Insolvenz in ihren Büchern hat. Darüber sollte man mal eine Minute nachdenken... :kopfkratz:
Der einzige Grund warum eine Bank das solange zurückhält ist, dass sie diese Verluste nicht abschreiben wollen, weil sie es sich nicht leisten können - in ihren Bilanzen. Das ist alles nur eine einzige, große Bewertungs-Charade um der Öffentlichkeit nicht die Wahrheit zu offenbaren, nämlich dass sie pleite sind. Das ist die einzige, logische Erklärung. Es ist Schatteninventar das nur die Anzahl der Inventar-Nummern erhöht - für die 'Wert-Berechnungsgrundlagen'.
Angeblich braucht es z.B. in Washington durchschnittlich 5,1 Monate, bis ein Haus wieder verkauft ist. Das liegt unter dem Landesdurchschnitt. Wenn man nun das Schatteninventar mit einbezieht, addiert sich das auf 13,2 Monate. Es geht um Angebot und Nachfrage und im Moment übersteigt das Angebot die Nachfrage bei Weitem. So ziehen Banken ihre Hälse in die Länge und halten das Angebot 5 oder 6 Monate länger vom Markt fern um die Preise hoch zu halten, während sie um ein Wunder beten. Das ist miserabel und hat Auswirkungen auf die Wirtschaft, weil der erhöhte Druck auf das Bankenkapital es unmöglich macht, die Kreditvergabe zu erhöhen. Deswegen sind die Kredite in den Büchern der Banken um 20% und mehr Jahr für Jahr zurückgegangen.
Noch einen Realitäts-Check:
"Am unteren Ende des Marktes - also bei Häusern unter einem Preis von $150,000, werden 2/3 verkauft. In einer anderen Studie von Campbell Surveys heißt es, dass 50% aller Verkäufe im März aus Insolvenzen stammen"
Sicher, das untere Ende des Marktes ist noch erschwinglich. Es reicht schon noch und die Dinge sehen rosig aus. Aber was ist mit Mittelklasse-Häusern, wo die Leute schon auf dem Zahnfleisch gehen und hoffen, dass der Markt sich erholt? Bewegt sich da was? Nicht wirklich. Bei den Preisen zwischen 400 - 600.000 dauert es momentan 45 Monate, bis sich ein Käufer findet.
"Leider ignoriert die Regierung die Probleme in der Klasse mit den höherwertigen Häusern und gleichzeitig deren verschuldete Besitzer, die wegen Arbeitslosigkeit nicht mehr zahlen können. Große Hypotheken sind von staatlicher Unterstützung ausgeschlossen"
45 Monate? 4 Jahre um ein Mittelklassehaus zu verkaufen?
Und was ist eigentlich mit dem Bonbon, das die Bank of America so anbietet:
"Bank of America erwägt ein spezielles Programm für arbeitslose Schuldner und bietet an, die Zahlung für die Hypotheken für 9 Monate zu stunden, während die Schuldner auf der Suche nach neuen Arbeitsplätzen sind"
Großartig. Dieselbe Bank die Geld von der FED für 0% Zinsen leiht und den Leuten 2-stellige Zinsen auf ihre überzogenen Kreditkarten berechnet, wenn sie auch nur einen Tag überziehen, will jetzt in der Stunde der Not helfen? Richtig.
)
Es gibt keine guten Samariter unter den Bankstern, nur Gauner die Blut aus Rüben saugen würden, wenn sie wüßten wie. Wenn die Bank of America den Leuten eine Pause gönnt, dann nur weil sie selbst mit dem Rücken an der Wand stehen und sie keine andere Wahl haben. Das bedeutet also, ihnen steht das Wasser bis zum Hals.
Noch eine letzte Bemerkung dazu:
Das Finanzministerium berichtete über die Verdoppelung der Anzahl von Hypotheken durch Obamas Rettungs-Programm. Gemäß Dean Baker ist das ein Anzeichen dafür, dass ein großer Anteil dieser Hypotheken in Verzug sind.
Aber jetzt kommt der Schocker:
"Das Geld, dass die Regierung für die gescheiterten Hypotheken ausgibt, geht ja an die Banker, nicht an die Hauseigentürmer. Typischerweise unterstützt die Regierung die versicherten Hypotheken zum Originalwert, zu dem sie von der Bank ausgestellt wurden. D.h. dass die Banken den größten Teil ihrer Ausfälle zurückerhalten.
Was bedeutet das? Es bedeutet das der Obama-Hypotheken Flimflam ein weiteres Geschäft für die Banker mit von der Regierung garantierten Krediten ist und die Bürger auch diese Rechnung präsentiert bekommen.
Klingt das irgendwie bekannt?
)
nach Mike Whitney