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Zweifel an der Zinswende – Der EZB-Zeitplan stößt auf Widerstand
Hier mal ein aktueller Artekel vom Handelsblatt, in dem die Entwicklung der Zinsen thematisiert wird. Habe ein paar Abschnitte kommentiert.
https://www.handelsblatt.com/finanz...tml?ticket=ST-163742-W0w4uv1dlBsFbIonZYis-ap6
"Frankfurt Sehnsüchtig warten die deutschen Sparer auf ein Ende der Niedrigzinspolitik der Europäischen Zentralbank (EZB). Doch die für spätestens Herbst 2019 erhoffte Wende droht auf sich warten zu lassen. 15 Topökonomen debattieren auf Einladung des Handelsblatts regelmäßig über die ökonomische Zukunft – wie die Notenbanker, aber transparent."
Die Sehnsucht ist bestenfalls bei 10% der Sparer gerechtfertigt. 90% der Sparer profitieren erheblich durch niedrige Zinsen, der durchschnittliche Sparer wird bei fallenden Kapitalmarktzinsen begünstigt. Durch den Wegfall der Zinsbelastung in Steuern & Preisen, bleibt logischerweise mehr Geld zum Sparen übrig, mehr, als ein paar hunderttausend Euro „gut“ verzinstes Sparguthaben jemals einbringen könnte.
"Dieser EZB-Schattenrat sagt der Euro-Zone nun eine klare Abschwächung der Inflation voraus. Das wiederum würde es für EZB-Präsident Mario Draghi deutlich schwerer machen, seine Geldpolitik endlich zu normalisieren."
Das sorgt für stabile Preise! Davon wird vor allem der kleine Mann begünstigt, da er die inflationäre Preissteigerung im Alleingang bezahlen muss.
"Ein schwerer Schlag für Sparer
Offizielles Ziel der EZB ist eine Preissteigerungsrate von knapp zwei Prozent. Der Handelsblatt-Schattenrat sagt bis 2020 jedoch einen Rückgang auf 1,5 Prozent voraus. „Ich erwarte nicht, dass die EZB ihre Zinsen bereits 2019 erhöht“, betont deshalb Jörg Krämer, Chefvolkswirt der Commerzbank. Elga Bartsch von der weltgrößten Fondsgesellschaft Blackrock rät der Notenbank, „vielleicht schon bei der nächsten Sitzung“ am kommenden Donnerstag über eine Verschiebung zu diskutieren."
Durch Inflation & Preissteigerungen lässt sich der Kapitalmarktzins bei heutiger Marktlage nicht erhöhen, da in den letzten 70 Jahren alle Arten von Gütern, bis zur absoluten Marktsättigung vermehrt worden sind. Das wird natürlich auch so bleiben, da bei den heutigen Geldvermögen selbst geringe Wachstumsraten, eine völlig unrealistische Nachfrage in den Märkten voraussetzen.
"Die EZB befindet sich mit ihrer Geldpolitik praktisch seit Ausbruch der Finanzkrise im Ausnahmezustand, möchte diese Phase aber eigentlich beenden. Es gilt als ziemlich sicher, dass sie ihre Anleihezukäufe einstellen wird. Mit der ersten Zinserhöhung will die Notenbank noch mindestens bis Sommer 2019 warten."
Es ist doch umgekehrt. Inflation und Zwing-Wachstum sind die Ausnahmezustände! Wir kommen endlich in ruhigere Gewässer, in denen es zunehmend stabile Preise und immer weniger Kapitalkosten gibt. DAS ist der Normalzustand! Die EZB muss nur dafür sorgen, das ihre emittierte Liquidität auch in solch „ungewohnten Normalzuständen“, ungestört Handel & Gütertausch vollziehen kann.
"Als Mario Draghi im Juni ankündigte, die Anleihekäufe der Europäischen Zentralbank zum Jahresende auslaufen zu lassen, hatten Investoren eine klare Vorstellung von den nächsten Schritten. Denn der EZB-Präsident legte sich auch darauf fest, dass die Zinsen bis zum Sommer 2019 auf dem bisherigen Niveau bleiben sollten. Auch wenn sich Draghi damit eine Hintertür offenließ, wurde dies von Investoren so interpretiert, dass die EZB im Herbst 2019 zum ersten Mal die Zinsen anheben würde."
Da kann man sehen wie verdreht unsere Wahrnehmung in solchen wichtigen Fragen ist, die mehr Einfluss auf unser finanzielles Wohlergehen haben, als alle Wahlprogramme der etablierten Parteien zusammen!
Was für Investoren gut ist, schädigt logischerweise die kleinen Sparer und jeden durchschnittlichen Privathaushalt. Denn von dort kommen alle Kapitalgewinne der wenigen vermögenden Privathaushalte, die wirklich vom Zinsmonopoly profitieren. Echte Kapitalgewinne werden dem kleinen Mann ausnahmslos vom Arbeitsertrag abgezogen, woher sollen die auch sonst kommen?
"Endlich, so schien es, war der Weg zur Normalisierung der Geldpolitik geebnet. Doch vor der Sitzung des EZB-Rats am Donnerstag wachsen nun die Zweifel, dass sich die Hoffnung erfüllt. Grund dafür sind die auch vom Schattenrat angeführten zuletzt schlechten Stimmungs- und Konjunkturdaten. So ist zum Beispiel die Wirtschaft in Deutschland und Italien im dritten Quartal geschrumpft. Hinzu kommen massive Risiken durch den Handelsstreit zwischen den USA und China, den Brexit und den Haushaltsstreit zwischen Italien und der EU."
Ne, die Daten sind so wie sie nicht anders sein können, und nur schlecht für Kapitaleinkommen. Das betrifft also sehr wenige Privathaushalte. Der Rest kann sich leicht von solchen Unsicherheiten befreien, indem die EZB und andere Notenbanken ihre angefangene und vernünftige Geldpolitik konsequent zu Ende führt.
Da bedeutet eine Anhebung aller Liquiditätskosten seitens der EZB in den Prozentbereich, vor allem muss das Bargeld endlich einbezogen werden!
"Außerdem stagniert die sogenannte Kerninflation, bei der die stark schwankenden Energie- und Lebensmittelpreise ausgeklammert werden, seit Jahren bei einem Prozent und zeigt kaum Anzeichen für einen Anstieg. Die Kerninflation ist zwar nicht die Zielgröße der EZB. Aber sie gilt als zuverlässiger Indikator dafür, wohin sich die Inflation insgesamt bewegt."
Zu einem stabilen Preisniveau! Eine Belastung der „Kern-Liquidität“, also dem Zentralbankgeld, würde den Job vollständig und vor allem ohne Nebenwirkung zu Ende bringen. Dauerkonjunktur, Vollbetriebswirtschaft, voller Arbeitsertrag und sicheres, inflationsfreies Sparguthaben wäre eine direkte Folge davon.
Hier mal ein aktueller Artekel vom Handelsblatt, in dem die Entwicklung der Zinsen thematisiert wird. Habe ein paar Abschnitte kommentiert.
https://www.handelsblatt.com/finanz...tml?ticket=ST-163742-W0w4uv1dlBsFbIonZYis-ap6
"Frankfurt Sehnsüchtig warten die deutschen Sparer auf ein Ende der Niedrigzinspolitik der Europäischen Zentralbank (EZB). Doch die für spätestens Herbst 2019 erhoffte Wende droht auf sich warten zu lassen. 15 Topökonomen debattieren auf Einladung des Handelsblatts regelmäßig über die ökonomische Zukunft – wie die Notenbanker, aber transparent."
Die Sehnsucht ist bestenfalls bei 10% der Sparer gerechtfertigt. 90% der Sparer profitieren erheblich durch niedrige Zinsen, der durchschnittliche Sparer wird bei fallenden Kapitalmarktzinsen begünstigt. Durch den Wegfall der Zinsbelastung in Steuern & Preisen, bleibt logischerweise mehr Geld zum Sparen übrig, mehr, als ein paar hunderttausend Euro „gut“ verzinstes Sparguthaben jemals einbringen könnte.
"Dieser EZB-Schattenrat sagt der Euro-Zone nun eine klare Abschwächung der Inflation voraus. Das wiederum würde es für EZB-Präsident Mario Draghi deutlich schwerer machen, seine Geldpolitik endlich zu normalisieren."
Das sorgt für stabile Preise! Davon wird vor allem der kleine Mann begünstigt, da er die inflationäre Preissteigerung im Alleingang bezahlen muss.
"Ein schwerer Schlag für Sparer
Offizielles Ziel der EZB ist eine Preissteigerungsrate von knapp zwei Prozent. Der Handelsblatt-Schattenrat sagt bis 2020 jedoch einen Rückgang auf 1,5 Prozent voraus. „Ich erwarte nicht, dass die EZB ihre Zinsen bereits 2019 erhöht“, betont deshalb Jörg Krämer, Chefvolkswirt der Commerzbank. Elga Bartsch von der weltgrößten Fondsgesellschaft Blackrock rät der Notenbank, „vielleicht schon bei der nächsten Sitzung“ am kommenden Donnerstag über eine Verschiebung zu diskutieren."
Durch Inflation & Preissteigerungen lässt sich der Kapitalmarktzins bei heutiger Marktlage nicht erhöhen, da in den letzten 70 Jahren alle Arten von Gütern, bis zur absoluten Marktsättigung vermehrt worden sind. Das wird natürlich auch so bleiben, da bei den heutigen Geldvermögen selbst geringe Wachstumsraten, eine völlig unrealistische Nachfrage in den Märkten voraussetzen.
"Die EZB befindet sich mit ihrer Geldpolitik praktisch seit Ausbruch der Finanzkrise im Ausnahmezustand, möchte diese Phase aber eigentlich beenden. Es gilt als ziemlich sicher, dass sie ihre Anleihezukäufe einstellen wird. Mit der ersten Zinserhöhung will die Notenbank noch mindestens bis Sommer 2019 warten."
Es ist doch umgekehrt. Inflation und Zwing-Wachstum sind die Ausnahmezustände! Wir kommen endlich in ruhigere Gewässer, in denen es zunehmend stabile Preise und immer weniger Kapitalkosten gibt. DAS ist der Normalzustand! Die EZB muss nur dafür sorgen, das ihre emittierte Liquidität auch in solch „ungewohnten Normalzuständen“, ungestört Handel & Gütertausch vollziehen kann.
"Als Mario Draghi im Juni ankündigte, die Anleihekäufe der Europäischen Zentralbank zum Jahresende auslaufen zu lassen, hatten Investoren eine klare Vorstellung von den nächsten Schritten. Denn der EZB-Präsident legte sich auch darauf fest, dass die Zinsen bis zum Sommer 2019 auf dem bisherigen Niveau bleiben sollten. Auch wenn sich Draghi damit eine Hintertür offenließ, wurde dies von Investoren so interpretiert, dass die EZB im Herbst 2019 zum ersten Mal die Zinsen anheben würde."
Da kann man sehen wie verdreht unsere Wahrnehmung in solchen wichtigen Fragen ist, die mehr Einfluss auf unser finanzielles Wohlergehen haben, als alle Wahlprogramme der etablierten Parteien zusammen!
Was für Investoren gut ist, schädigt logischerweise die kleinen Sparer und jeden durchschnittlichen Privathaushalt. Denn von dort kommen alle Kapitalgewinne der wenigen vermögenden Privathaushalte, die wirklich vom Zinsmonopoly profitieren. Echte Kapitalgewinne werden dem kleinen Mann ausnahmslos vom Arbeitsertrag abgezogen, woher sollen die auch sonst kommen?
"Endlich, so schien es, war der Weg zur Normalisierung der Geldpolitik geebnet. Doch vor der Sitzung des EZB-Rats am Donnerstag wachsen nun die Zweifel, dass sich die Hoffnung erfüllt. Grund dafür sind die auch vom Schattenrat angeführten zuletzt schlechten Stimmungs- und Konjunkturdaten. So ist zum Beispiel die Wirtschaft in Deutschland und Italien im dritten Quartal geschrumpft. Hinzu kommen massive Risiken durch den Handelsstreit zwischen den USA und China, den Brexit und den Haushaltsstreit zwischen Italien und der EU."
Ne, die Daten sind so wie sie nicht anders sein können, und nur schlecht für Kapitaleinkommen. Das betrifft also sehr wenige Privathaushalte. Der Rest kann sich leicht von solchen Unsicherheiten befreien, indem die EZB und andere Notenbanken ihre angefangene und vernünftige Geldpolitik konsequent zu Ende führt.
Da bedeutet eine Anhebung aller Liquiditätskosten seitens der EZB in den Prozentbereich, vor allem muss das Bargeld endlich einbezogen werden!
"Außerdem stagniert die sogenannte Kerninflation, bei der die stark schwankenden Energie- und Lebensmittelpreise ausgeklammert werden, seit Jahren bei einem Prozent und zeigt kaum Anzeichen für einen Anstieg. Die Kerninflation ist zwar nicht die Zielgröße der EZB. Aber sie gilt als zuverlässiger Indikator dafür, wohin sich die Inflation insgesamt bewegt."
Zu einem stabilen Preisniveau! Eine Belastung der „Kern-Liquidität“, also dem Zentralbankgeld, würde den Job vollständig und vor allem ohne Nebenwirkung zu Ende bringen. Dauerkonjunktur, Vollbetriebswirtschaft, voller Arbeitsertrag und sicheres, inflationsfreies Sparguthaben wäre eine direkte Folge davon.