Die Sache ist komplex, denn Griechenland
- hat sich mit gefälschten Bilanzen in den Euro gemogelt und es damit verstanden, die Euro-Zone in Haft zu nehmen
Das ist grundfalsch!
Sowohl in Griechenland als auch Italien waren seinerzeit die Bilanzen bei Weitem nicht gut genug um in die Eurozone einzutreten, faktisch waren die Zahlen in Italien NOCH schlechter als in Griechenland, Italien war aber schon Gründungsmitlied des Euro und die griechischen Schriftzeichen auf den Euro-Scheinen gab es auch schon von Anfang an, offensichtlich weil da von Anfang an damit geplant wurde Griechenland aufzunehmen.
Die Frage ist nur, WARUM war das so und wer hat das geplant?
Die Antwort lautet: Das wurde von der deutschen Industrie so geplant.
Die Begründung ist genauso simpel wie absurd.
Vor der Einführung des Euro haben Italien und Griechenland immer gerne deutsche Überschüsse importiert, weil sie mit Abwertung ihrer Währung bezahlen konnten und damit faktisch die deutschen Güter umsonst bekamen.
Der deutschen Industrie hat es natürlich mächtig gestunken, dass in Deutschland nichts von Wert ankam, denn das bedeutete, weil deutsche Konsumenten aufgrund der zu niedrigen deutschen Löhne nicht genug Geld hatten um den Binnenmarkt profitabel zu machen und der Export glatt verschenkt war, dass Deutschland "der kranke Mann Europas" war.
Darum kam die deutsche Industrie auf die Idee mit der gemeinsamen Währung, weil sie geglaubt haben, wenn Italien und Griechenland nicht mehr abwerten können, dann müssen sie ihre Importe bezahlen und dass weder Italien noch Griechenland qualifiziert für den Euro waren, wurde insbesondere von den Deutschen vorsätzlich ignoriert.
Blöd halt, dass die deutsche Industrie drastisch viel zu blöd ist um zu begreifen, dass Exportüberschuss AUCH innerhalb einer gemeinsamen Währung immer noch glatt verschenkt ist, weil die Defizit-Staaten immer nur auf Pump kaufen aber niemals bezahlen können.
Alles Geld dieser Welt wird nun mal immer nur durch Kreditaufnahme geschöpft und das bedeutet, dass ein Land was mehr importiert als es exportiert immer nur auf Pump kaufen und dann entweder mit Abwertung oder GAR NICHT bezahlen kann.
Wenn Deutschland jedes Jahr für so ca. 300 Mrd. € mehr Zeug ins Ausland verkaufen will als die Deutschen vom Ausland Zeug kaufen, dann kann das Geld mit dem diese 300 Mrd. geschöpft werden aus Gründen einfachster Buchhaltung immer nur mit höheren Schulden in den Defizit-Staaten geschöpft werden.
20 Jahre später sitzen wir deshalb jetzt in der Situation, dass der deutsche Binnenmarkt NOCH schlechter dasteht als vorher und extreme Spannungen zwischen den europäischen Staaten aufkommen, weil die Deutschen etwas verlangen (nämlich dass Südeuropa Schulden bezahlen soll) was logisch UN-MÖG-LICH ist, solange Deutschland weiterhin mehr Zeug exportieren will als importiert wird.
Was ich bis heute nicht verstehe ist allerdings, wieso um alles in der Welt sich die Defizit-Staaten von den Deutschen haben überreden lassen in den Euro einzutreten, selbst für die Franzosen wird der absurde deutsche Exportüberschuss mittlerweile zum Problem, weil auch die Franzosen ihren Franc nicht mehr haben und nicht mehr abwerten können.
Vermutlich haben sie sich von den Euro-Verträgen blenden lassen, wo ausdrücklich drin steht, dass ALLE Euro-Staaten eine ausgeglichene Handelsbilanz haben müssen.