"Der völkische Sozialstaat ist im ersten Parteiprogramm der NSDAP bereits deutlich angelegt. Die 25 Punkte zeigen, dass die Gründer und Vordenker der späteren NSDAP aus der Arbeiterbewegung kommen. Anton Drexler ist Werkzeugschlosser und Gewerkschafter, Gottfried Feder erklärt später, er sei «von links» zur Deutschen Arbeiterpartei gestossen. Was die beiden mit Hitler verbindet, ist die Idee, die zwei scheinbar gegensätzlichen Hauptströmungen der Zeit, den Nationalismus und den Sozialismus, in ihrem Programm zusammenzuführen. Sie hätten den Nationalismus sozialisiert, «um die Massen des Proletariats für ihn zu gewinnen», sagt Feder.
Unter den Punkten 11 bis 25 werden die – uns bis heute erstaunlich vertrauten – sozialpolitischen, mitunter antikapitalistischen Forderungen aufgelistet. «Brechung der Zinsknechtschaft» (Punkt 11), «Gemeinnutz vor Eigennutz» (Punkt 24) und ein Ende der «materialistischen Weltordnung» (Punkt 19) – hinter der ohnehin die Juden stecken würden – bilden die ideologischen Eckdaten des Programms.
Die Partei fordert die «Verstaatlichung» bereits vergesellschafteter Unternehmen (Punkt 13), eine «Gewinnbeteiligung an Grossbetrieben» (Punkt 14), einen «grosszügigen Ausbau» der Altersversorgung (Punkt 15). Dann sollen Grosswarenhäuser «kommunalisiert» und an kleinere Gewerbetreibende vermietet werden (Punkt 16). Punkt 20 verlangt den Zugang zu höherer Bildung, ungeachtet der Herkunft: «Wir fordern die Ausbildung besonders veranlagter Kinder armer Eltern ohne Rücksicht auf deren Stand oder Beruf auf Staatskosten.» Das würde man heute «Chancengerechtigkeit» nennen"
Hitler stand links | https://www.weltwoche.ch/ausgaben/2020-9/kommentare-analysen/hitler-stand-links-die-weltwoche-ausgabe-9-2020.html
Quelle: Gab es Sozialismus im Nationalsozialismus?
Eine Tempelschändung - Autor Ingo von Münch
"Das Parteiprogramm der Nationalsozialistischen Deutschen Arbeiterpartei (NSDAP) strotzte unübersehbar von sozialistischem Gedankengut. Wer lesen will, kann zum Beispiel erspähen:
„Daher fordern wir:
11. Abschaffung des arbeits- und mühelosen Einkommens. Brechung der Zinsknechtschaft.
12. Im Hinblick auf die ungeheueren Opfer an Gut und Blut, die jeder Krieg vom Volke fordert, muss die persönliche Bereicherung durch den Krieg als Verbrechen am Volke bezeichnet werden. Wir fordern daher restlose Einziehung aller Kriegsgewinne.
13. Wir fordern die Verstaatlichung aller (bisher) bereits vergesellschafteten Betriebe (Trusts).
14. Wir fordern Gewinnbeteiligung an Großbetrieben.
15. Wir fordern einen großzügigen Ausbau der Altersversorgung.
16. Wir fordern die Schaffung eines gesunden Mittelstandes und seine Erhaltung, sofortige Kommunalisierung der Großwarenhäuser und ihre Vermietung zu billigen Preisen an kleine Gewerbetreibende, schärfste Berücksichtigung aller kleinen Gewerbetreibenden bei Lieferung an den Staat, die Länder und Gemeinden.
17. Wir fordern eine unseren nationalen Bedürfnissen angepasste Bodenreform, Schaffung eines Gesetzes zur unentgeltlichen Enteignung von Boden für gemeinnützige Zwecke, Abschaffung des Bodenzinses und Verhinderung jeder Bodenspekulation.“
Quelle: Gab es Sozialismus im Nationalsozialismus?
Eine Tempelschändung - Autor Ingo von Münch
DAS RIECHT doch nach SPD.Linke,Grüne??