Was ist Kommunismus überhaupt?

[ZillerThaler]

"Prager Frühling"

Ist so ein Begriff, unter dem viele nur ihre eigenen Ideen verstecken, ohne die Zeit von 1968 wirklich zu kennen und zu verstehen, was damals die Kommunisten (!) der KPČ in der ČSSR wirklich getan, gesagt und geschrieben haben und was sie wirklich wollten!

1. sie wollten "wirklichen" oder "wahren" Sozialismus - nicht eine "Mischform mit Kapitalismus"
Es gebe (Zitat) "keinen Zweifel daran, dass die zu gestaltende Gesellschaft weiterhin sozialistisch zu sein habe."

2. sie nannten es "mit menschlichem Antlitz" und verstanden darunter entsprechende "Freiheiten"
sowohl des Individuums, wie auch von Kollektiven.

3. die Rede ist von "Unternehmen" - nicht von "Kapitalisten"/"Unternehmern"
die "Demokratisierung der Wirtschaft umfasst vor allem die Herstellung der Selbstständigkeit der Unternehmen und von Unternehmensgruppierungen und relative Unabhängigkeit von Staatsorganen ..."

4. Bürgerrechte sollten garantiert werden (Pressefreiheit, Meinungsfreiheit, Reisefreiheit, Minderheitenschutz, ...)
sowie Opfern von politisch motivierten Justizurteilen sollten "rehabilitiert" werden.

ist ja kein reiner Sozialismus

oder doch ! - wenn er hätte bestehen dürfen, hätte es "reiner Sozialismus" sein/werden können!

sondern der 3.Weg mit Vorteilen von Kapitalismus und Sozialismus und das verhindert zB den Imperialismus so wie er uns jetzt ins Auge sticht !

Da verwechselst du (oder identifizierst) "Kapitalismus" mit den sogenannt "bürgerlichen Freiheiten" !
- die sind aber nicht zwangsläufig miteinander verbunden, es gibt "Kapitalismus" in den schlimmsten Diktaturen,
und die tschechischen und slowakischen Kommunisten wollten "68 "wahren Sozialismus" mit "bürgerlichen Freiheiten"

Hat dich hier noch niemand auf das "Aktionsprogramm der KSČ" vom Frühjahr 1968 hingewiesen?
- du hast ja wohl erst viel später vom "Prager Frühling" erfahren,
Merkst du nicht, dass du mit dem, was du in dem Zusammenhang immer von "Kapitalismus" schreibst, doch im Grunde nur genau die Argumente der sowjetischen Führung für ihr militärisches Eingreifen wiederholst und es somit rechtfertigst ???

Uns war damals ( in der DDR ! ) das Reformprogramm vom April '68 sehr wohl bekannt und wir haben darüber diskutiert
- und es wäre sicher auch dir heute noch nützlich!

 

[Pommes]

und genau das zeigt dein wohlwollen. aber mir egal... ich sehe ein lebendiges Universum das sich selbst zum Ausdruck bringt und unter diesen "Selbstausdruck" ist nicht alles kalkulierbar. blöderweise

Wir sind mit dem Geist Gottes Schöpfer unserer eigenen Realität.

 

[Occham]

Wir sind mit dem Geist Gottes Schöpfer unserer eigenen Realität.

Selbst und ständig

 

[Schwarze_Rose]

Damit hast Du genau den Punkt beschrieben, warum Sozialismus nie fiktionierte.
Entweder Sozialismus wird erzwungen, so was es bislang in jedem real existierenden Sozialismus, oder er wird nicht erzwungen und dann fehlen halt die Fans in Massen, so dass es auch dann keinen Sozialismus geben kann. Es machen halt nur Sozialisten mit und deren Zahl reicht eben nicht.
Sie könnten sich zusammentun, irgendwo auf der Welt, aber ich gebe Dir Brief und Siegel, dass es nach kurzer Zeit einen Dubcek, einen Stalin, eine Wagenknecht und einen Tito u.v.a. geben wird und die Sozialisten und Kommunisten hauen sich die Birne ein und streiten wieder, wer denn nun der wahre Linke ist.

Ich bin da Pragmatisch, was funktioniert ist gut.

 

[ZillerThaler]

Ich bin da Pragmatisch, was funktioniert ist gut.

???
(zumindest bis 1939 hat doch der "Nationalsozialismus" im Deutschen Reich "funktioniert".)

 

[Pommes]

Ja, aber Unfreiheit ist nicht Sklaverei!

Falsch!
Wenn man dir deine Leistung enteignet ist das Sklaverei, Punkt.

Unfreiheit, also ein Grad von Freiheit aus Kompromiss, unterliegt einer persönlichen Definition jedes einzelnen Menschen.
Wie frei ich sein möchte oder ich mich fühle, ist MEINE Sache.
Ansonsten ist dieser Terminus nämlich Unsinn per se!

Blödsinn!
Du als Selbstständiger solltest wissen was dir das Finanzamt abnimmt und das das nicht deine Sache ist.

Und völlige Freiheit ist Asozialität.
Jede soziale Kompetenz erfordert ein Stück Aufgabe der persönlichen Freihielt und somit ein Stück in Richtung Unfreiheit.

Deine Freiheit hört da auf wo meine anfängt und das zu regeln ist soziale Kompetenz.

Das ist so nicht haltbar.
Sklaverei ist Eigentum an Menschen, also Degradierung eines Menschen zu einer Sache.
Leistungserbringung als Arbeit kann Sklaverei sein, aber auch Folge eines Agreements.

Genau und wenn die Eliten in den Krieg ziehen bist du dabei, ansonsten bringt dich dein Sklavenstatus vor ein Erschießungskommando.

Eben, genau deshalb bin ich selbstständig und für mich selbst verantwortlich.

Das nützt dir gar nichts, du hängst mit deiner Selbstständigkeit immer ab vom Marktverhältnis und das wird bestimmt vom Kapital, sprich von den Banken und den großen Vermögensverwaltern.

 

[Pommes]

???
(zumindest bis 1939 hat doch der "Nationalsozialismus" im Deutschen Reich "funktioniert".)

Dem Nationalsozialismus ne Funktion anzuschwätzen, halte ich für gewagt.

 

[Overdrive]

Ich bin da Pragmatisch, was funktioniert ist gut.

Richtig. Und was nicht funktioniert, muss nicht schlecht sein.
Aber was nie funktioniert, kann weg.

 

[Dummi]

Richtig. Und was nicht funktioniert, muss nicht schlecht sein.
Aber was nie funktioniert, kann weg.

Ich würde dir ja zustimmen, wenn ich wüsste, worauf sich dein Wissen gründet, dass etwas, was bisher noch nicht funktionierte, deshalb weg kann, weil es nie funktioniert.

 

[Humanist62]

Ist so ein Begriff, unter dem viele nur ihre eigenen Ideen verstecken, ohne die Zeit von 1968 wirklich zu kennen und zu verstehen, was damals die Kommunisten (!) der KPČ in der ČSSR wirklich getan, gesagt und geschrieben haben und was sie wirklich wollten!

1. sie wollten "wirklichen" oder "wahren" Sozialismus - nicht eine "Mischform mit Kapitalismus"
Es gebe (Zitat) "keinen Zweifel daran, dass die zu gestaltende Gesellschaft weiterhin sozialistisch zu sein habe."

2. sie nannten es "mit menschlichem Antlitz" und verstanden darunter entsprechende "Freiheiten"
sowohl des Individuums, wie auch von Kollektiven.

3. die Rede ist von "Unternehmen" - nicht von "Kapitalisten"/"Unternehmern"
die "Demokratisierung der Wirtschaft umfasst vor allem die Herstellung der Selbstständigkeit der Unternehmen und von Unternehmensgruppierungen und relative Unabhängigkeit von Staatsorganen ..."

4. Bürgerrechte sollten garantiert werden (Pressefreiheit, Meinungsfreiheit, Reisefreiheit, Minderheitenschutz, ...)
sowie Opfern von politisch motivierten Justizurteilen sollten "rehabilitiert" werden.


oder doch ! - wenn er hätte bestehen dürfen, hätte es "reiner Sozialismus" sein/werden können!

Da verwechselst du (oder identifizierst) "Kapitalismus" mit den sogenannt "bürgerlichen Freiheiten" !
- die sind aber nicht zwangsläufig miteinander verbunden, es gibt "Kapitalismus" in den schlimmsten Diktaturen,
und die tschechischen und slowakischen Kommunisten wollten "68 "wahren Sozialismus" mit "bürgerlichen Freiheiten"

Hat dich hier noch niemand auf das "Aktionsprogramm der KSČ" vom Frühjahr 1968 hingewiesen?
- du hast ja wohl erst viel später vom "Prager Frühling" erfahren,
Merkst du nicht, dass du mit dem, was du in dem Zusammenhang immer von "Kapitalismus" schreibst, doch im Grunde nur genau die Argumente der sowjetischen Führung für ihr militärisches Eingreifen wiederholst und es somit rechtfertigst ???

Uns war damals ( in der DDR ! ) das Reformprogramm vom April '68 sehr wohl bekannt und wir haben darüber diskutiert
- und es wäre sicher auch dir heute noch nützlich!

Alles richtig ! Nur handelte die sowjetische Führung hier imperialistisch weil sie den "Prager Frühling" niederschlug !

 

[KurtNabb]

Alles richtig ! Nur handelte die sowjetische Führung hier imperialistisch weil sie den "Prager Frühling" niederschlug !

Man könnte natürlich auch sagen, die Funktionäre hatten Angst um ihre Pfründe. Ich erinnere an Lenins "Neue Ökonomische Politik" und den ganz ähnlichen Versuch in der DDR in den 60ern. Beides war durchaus erfolgreich, wurde aber von Funktionären abgeschossen.

 

[Humanist62]

Man könnte natürlich auch sagen, die Funktionäre hatten Angst um ihre Pfründe. Ich erinnere an Lenins "Neue Ökonomische Politik" und den ganz ähnlichen Versuch in der DDR in den 60ern. Beides war durchaus erfolgreich, wurde aber von Funktionären abgeschossen.

Darum wurde ja auch Ulbricht von Honecker abgeschossen. Bei Lenin soll es eine britische Agentin gewesen sein ...

 

[Schwarze_Rose]

???
(zumindest bis 1939 hat doch der "Nationalsozialismus" im Deutschen Reich "funktioniert".)

Einen Prozess versteht man erst, wenn man Anfang und Ende betrachtet, demzufolge hat der deutsche Faschismus nicht funktioniert.

 

[Neanderthalensis]

"Prager Frühling"

Ist so ein Begriff, unter dem viele nur ihre eigenen Ideen verstecken, ohne die Zeit von 1968 wirklich zu kennen und zu verstehen, was damals die Kommunisten (!) der KPČ in der ČSSR wirklich getan, gesagt und geschrieben haben und was sie wirklich wollten!

so wird vieles im Nachhinein verdreht.

1. sie wollten "wirklichen" oder "wahren" Sozialismus - nicht eine "Mischform mit Kapitalismus"
Es gebe (Zitat) "keinen Zweifel daran, dass die zu gestaltende Gesellschaft weiterhin sozialistisch zu sein habe."
[...]

Mal wahrzunehmen:
es ging den tschechoslowakischen Kommunisten nicht um eine sogenannten "dritten Weg" - das sind nur Phantasien von nachfolgenden Adepten - sondern um "wirklichen Sozialismus"!
Nun mag es sein, dass das eine Illusion war, ist und bleiben wird,
aber die Fama von "zwischen Sozialismus und Kapitalismus" stützt doch gerade die Argumentation für das "Eingreifen" der "sozialistischen Brüder" unter Führung der Sowjetunion.

Alles richtig ! Nur handelte die sowjetische Führung hier imperialistisch weil sie den "Prager Frühling" niederschlug !

Wundert dich das`?
Wo du doch sogar den Präsidenten der heutigen Russischen Föderation immer wieder als "Imperialisten" bezeichnest. - wieviel mehr waren das die "Sowjets" !!!

Die Bolschewisten waren doch angetreten, um die "Weltrevolution" unter ihrer Führung zu betreiben!

Da konnten sie doch aus ihrer Sicht nicht zulassen, dass ein "sozialistischer Staat" ihren "Sozialismus" abschafft und einen - wie du es nennts - "dritten Weg" einschlägt.

 

[Schwarze_Rose]

Der uralte Kampf zwischen Gleichheit und Willkür.

 

[Picasso]

 

[Schwarze_Rose]

Wenn ich traurig bin hohle ich mir edle Frauen und einen guten Wein.

 

[ric]

Der uralte Kampf zwischen Gleichheit und Willkür.

Im Kommunismus gehört Alles dem Volk. Und das Volk sind unfähige Bonzen und korrupte Funktionäre. Die saufen Champus, sitzen in den Palästen und vögeln die Mätressen .

 

[Schwarze_Rose]

Im Kommunismus gehört Alles dem Volk. Und das Volk sind unfähige Bonzen und korrupte Funktionäre. Die saufen Champus, sitzen in den Palästen und vögeln die Mätressen .

Irgendwie habe ich keine Geduld mehr. Eher Resignation.

 

[Dummi]

Im Kommunismus gehört Alles dem Volk. Und das Volk sind unfähige Bonzen und korrupte Funktionäre. Die saufen Champus, sitzen in den Palästen und vögeln die Mätressen .

DAS ist der Webfehler des Kommunismus.
Zielführender wäre die Erkenntnis:
"niemandem gehört etwas, es wurde alles von den Enkeln geliehen"