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Die Nation erschaudert in wohligem Entsetzen. Popcorn ist überall ausverkauft. Menschen laufen in wilder Panik durcheinander. "Weimar!", schallt es durch die Nachrichten. Was dem Corona-Virus nicht gelungen ist, die Entwicklung im Thüringer Landtag löst sie aus: Kollektive Hysterie.
"Herr Doktor, warum ist die Notaufnahme so überfüllt?"
"Drei Dutzend Journalisten mit Schnappatmung kämpfen da unten um ihr Überleben! Es ist ernst, sehr ernst!"
Björn Höcke ist "Königsmacher"! Und den frisch gekürten FDP-Ministerpräsidenten brachte dies nicht dazu, sein Amt reuig seinem Vorgänger anzudienen. Ein Skandal! Es ist nur eine Frage der Zeit, bis die AfD die Feldherrenhalle renovieren lässt.
In der Redaktion der "Neuen Züricher Zeitung" isst man erst einmal in Ruhe ein Hühnersüppli und zuckt verwundert die Schultern. Die sind schon komisch, die Deutschen. Man könnte meinen, Nazi-Zombies seien aus einem Labor ausgebrochen und zögen marodierend durch das Land.
Hamsterkäufer leeren die Regale der Supermärkte, die Autobahnen zum europäischen Ausland sind von kilometerlangen Staus verstopft. Selbst Klimaaktivisten pfeifen auf ihren ökologischen Fußabdruck und verlassen Deutschland mit dem nächstbesten fahrbaren Untersatz.
Die Antifa bereitet sich auf den Barrikadenkampf vor, Annegret Kramp-Karrenbauer schmiert fleißig Schnittchen für die tapferen Widerstandskämpfer. Währenddessen kündigen Wolfgang Kubicki und Christian Lindner ihren Rückzug in ein Franziskanerkloster an. Mit kalter Dusche und Plumpsklo. Reue muss sein.
Da hinten, in der Dunkelheit, kommt da schon der erste Fackelzug im Gleichschritt heran?
Ein Kommentator im ZDF meinte doch ernsthaft, der jetzt eingeschlagene Weg würde wie damals direkt nach Buchenwald führen... Und die bereits erwähnte Frau Kramp-Karrenbauer verkündet stolz, dass ihre Partei seit 1945 angetreten sei, um aus der Vergangenheit zu lernen. Obwohl in der CDU damals einige hochrangige NSDAP-Mitglieder - wie in anderen Parteien auch - ein gemütliches Plätzchen gefunden hatten und der Aufarbeitung allerhand Steine in den Weg legten. Wie auch heute die Linke am liebsten den Mantel der Liebe über Stasi-Unrecht breiten möchte.
Heute allerdings will man alles richtig machen. Das wohlige Schauern angesichts der Abwahl Ramelows - wie können die Thüringer es wagen! - lässt den Verdacht aufkommen: Man weidet sich daran, den eigenen Vorfahren gegenüber, die "es nicht kommen sahen" moralisch haushoch überlegen zu sein. Diesmal sind wir die Guten, ganz bestimmt!
Ein Gegengewicht zu linker Politik darf es nicht geben, alles, was sich mit dem Etikett "antifaschistisch" schmückt, muss automatisch dem Nutzen der Demokratie dienen, auch wenn die ideologische TÜV-Plakette selbst gedruckt ist. Ein bisschen Scharia ist auch in Ordnung und eine Prise Stasi ohnehin. Wer dies hinterfragt, ist rasend schnell zum Kollaborateur erklärt. Eine RAF-Vergangenheit wird eher verziehen als der Aufruf zum Dialog.
Wie hörten wir es schon in Chemnitz: "Wer nicht hüpft, der ist ein Nazi!"
Oder einfach zu müde, um den Zirkus noch mitzumachen...
Mirjam Lübke
"Herr Doktor, warum ist die Notaufnahme so überfüllt?"
"Drei Dutzend Journalisten mit Schnappatmung kämpfen da unten um ihr Überleben! Es ist ernst, sehr ernst!"
Björn Höcke ist "Königsmacher"! Und den frisch gekürten FDP-Ministerpräsidenten brachte dies nicht dazu, sein Amt reuig seinem Vorgänger anzudienen. Ein Skandal! Es ist nur eine Frage der Zeit, bis die AfD die Feldherrenhalle renovieren lässt.
In der Redaktion der "Neuen Züricher Zeitung" isst man erst einmal in Ruhe ein Hühnersüppli und zuckt verwundert die Schultern. Die sind schon komisch, die Deutschen. Man könnte meinen, Nazi-Zombies seien aus einem Labor ausgebrochen und zögen marodierend durch das Land.
Hamsterkäufer leeren die Regale der Supermärkte, die Autobahnen zum europäischen Ausland sind von kilometerlangen Staus verstopft. Selbst Klimaaktivisten pfeifen auf ihren ökologischen Fußabdruck und verlassen Deutschland mit dem nächstbesten fahrbaren Untersatz.
Die Antifa bereitet sich auf den Barrikadenkampf vor, Annegret Kramp-Karrenbauer schmiert fleißig Schnittchen für die tapferen Widerstandskämpfer. Währenddessen kündigen Wolfgang Kubicki und Christian Lindner ihren Rückzug in ein Franziskanerkloster an. Mit kalter Dusche und Plumpsklo. Reue muss sein.
Da hinten, in der Dunkelheit, kommt da schon der erste Fackelzug im Gleichschritt heran?
Ein Kommentator im ZDF meinte doch ernsthaft, der jetzt eingeschlagene Weg würde wie damals direkt nach Buchenwald führen... Und die bereits erwähnte Frau Kramp-Karrenbauer verkündet stolz, dass ihre Partei seit 1945 angetreten sei, um aus der Vergangenheit zu lernen. Obwohl in der CDU damals einige hochrangige NSDAP-Mitglieder - wie in anderen Parteien auch - ein gemütliches Plätzchen gefunden hatten und der Aufarbeitung allerhand Steine in den Weg legten. Wie auch heute die Linke am liebsten den Mantel der Liebe über Stasi-Unrecht breiten möchte.
Heute allerdings will man alles richtig machen. Das wohlige Schauern angesichts der Abwahl Ramelows - wie können die Thüringer es wagen! - lässt den Verdacht aufkommen: Man weidet sich daran, den eigenen Vorfahren gegenüber, die "es nicht kommen sahen" moralisch haushoch überlegen zu sein. Diesmal sind wir die Guten, ganz bestimmt!
Ein Gegengewicht zu linker Politik darf es nicht geben, alles, was sich mit dem Etikett "antifaschistisch" schmückt, muss automatisch dem Nutzen der Demokratie dienen, auch wenn die ideologische TÜV-Plakette selbst gedruckt ist. Ein bisschen Scharia ist auch in Ordnung und eine Prise Stasi ohnehin. Wer dies hinterfragt, ist rasend schnell zum Kollaborateur erklärt. Eine RAF-Vergangenheit wird eher verziehen als der Aufruf zum Dialog.
Wie hörten wir es schon in Chemnitz: "Wer nicht hüpft, der ist ein Nazi!"
Oder einfach zu müde, um den Zirkus noch mitzumachen...
Mirjam Lübke