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Ich rede nicht von der Definition nach Duden, sondern von der tatsächlichen Herstellung des Zustands "Gerechtigkeit". Es gibt ja nicht die Gerechtigkeit, sondern viele unterschiedliche Ansätze zu dem, was Gerechtigkeit ist. In deinem Artikel werden gleich zwei fundamental unterschiedliche Formen als Problematik innerhalb der sozialen Gerechtigkeit angesprochen, nämlich die Regelgerechtigeit vs. Ergebnisgerechtigkeit. Dann kann man noch andere Probleme anführen, wie Generationengerechtigkeit im Konflikt mit Umweltgerechtigkeit...
Bei Sittlichkeit ist das Problem ähnlich gelagert. Das Wort selbst gibt keine abschließende Definition oder Regelsätze wieder. Was Sittlichkeit ist, werden Traditionalisten, Religiöse oder Liberale völlig unterschiedlich bewerten, prominentes Beispiel Sexualmoral.
Die Goldene Regel ist nett aber auf Individuen zentriert, nicht unbedingt als Grundlage einer Staatsphilosophie zu gebrauchen.
Die Gerechtigkeit betreffend, ging es mir in erster Linie um den ersten Absatz des Links.
Was die Sittlichkeit betrifft, hier noch einmal ein Zitat aus Köblers juristischem Wörterbuch:
"Sittlichkeit (Moral) ist die Gesamtheit der inneren auf die Gesinnung bezogenen Verhaltensnormen. Sittliches Verhalten ist das auf das Gute um seiner selbst willen gerichtete Verhalten. Die Ausrichtung am Gewissen und am Guten unterscheidet die Sittlichkeit vom Recht."
Für mich ist das eindeutig.
Was die goldene Regel betrifft, die Deiner Ansicht nach nett aber nur auf Individuen zentriert ist,
woran sollte sich ein Philosoph, der sich mit der Ausarbeitung einer Staatsphilosphie beschäftigt, grundlegend
orientieren, wenn nicht am Individuum.
Wer ist denn der Staat? Oder woraus besteht er?
Ich teile übrigens Poppers Auffassung.
Gruß, hoksila