Das Zinsverbot wurde von den ersten Hochkulturen geschaffen, um die Staatsfinanzen so zu erhalten, dass die Rüstung funktioniert.
Dast ist der erste Denkfehler. Das Zinsverbot wurde geschaffen um Verwandte und Nachbarn in Schwierigkeiten nicht auszunutzen, nicht um Staatsfinanzen zu erhalten. Die Autoren des Zinsverbots in der Bibel hatten von Staaten und Finanzen so viel Ahnung wie ein Schafshirte von Derivaten, fuer die war der Tausch von einem Schaf der Hoehepunkt der Wirtschaftswissenschaft, viele Wissenschaftler sagen das man zur Fruehzeit gar nicht von Staaten und schon gar nicht von Staatsfinanzen reden kann.
Sicher das Zinsverbot wurde zeitweise etwas ausgeweitet, von Verwandten und Nachbarn auf andere Stammesangehoerige, aber einem Fremden durfte man auch in der Fruehzeit Zinsen auferlegen, nur das Zinsverbot wurde eh sehr schnell wieder umgangen.
Der Grund dafuer ist das eine florierende Wirtschaft den Zins braucht. Gerade im Mittelalter hat man ja gesehen das das Zinsverbot eben die Wirtschaftsentwicklung behindert hat, ebenso wie das Zinsverbot im Islam heute das florieren Islamischer Volksfinanzen behindert auch bei grossen Resourcen. Deswegen wurde im Mittelalter das Zinsverbot auch umgangen, genau wie heute mit dem Scharia Gesetz wo es unzaehlige Tricks und Rechtskniffe gibt das Zinsverbot auszuhebeln.
Man muss gar nicht weit zurueck gehen, die USA hatten vor nicht allzulanger Zeit den Zins zwar nicht verboten aber den Maximalzins gedeckelt um Ausbeutung zu verhindern. Das Endresultat war ein Schwarzmarkt, genau wie im Mittelalter und im Islam. Man kann den Zins nicht abschaffen. Warum? Weil es immer Leute geben wird die den jetzt Konsum wollen und bereit sind dafuer ein Premium zu bezahlen, waehrend es immer Leute geben wird die jetzigen Konsumverzicht gegen Bezahlung ueben um spaeter mehr zu produzieren oder zu konsumieren. Das ist eine wichtige Feder der modernen Wirtschaft. Jede Abschaffung des Zins ist in den jetzigen Verhaeltnissen zum scheitern verurteilt.
Was Helmut Creutz angeht ist er inzwischen glaenzend widerlegt worden, kann man hier nachlesen:
http://www.zeit.de/online/2007/36/replik-zinsverbote
Leibniz hingegen, ist nie widerlegt worden, seine Berechnungen stimmen immer noch. Creutz mit Leibniz auch nur zu vergleichen ist total verfehlt. Du kannst Ihn Feudalist oder sonst was nennen, seine Berechnungen stimmen. Die Theorien von Creutz brechen ein wenn man nur daran pustet.
Auch diese Theorie das nur der Arbeit leistet bei dem man den realen Gegenwert sehen und anfassen kann, was oberflaechlich einleuchtend scheint, zerkruemelt sobald man etwas feiner nachdenkt und sieht das es eben auch Gegenwerte gibt die man zwar nicht sehen und anfassen kann aber nichtsdestotrotz auch Wert schaffen. Wenn ein Banker zB mit einer Verbriefung den Hauskredit billger macht als er vorher war so ist einem Bankkunden der jetzt weniger bezahlen muss um sein Haus zu finanzieren ein Gegenwert entstanden. Was glaubst Du denn warum riesige Konzerne den Investment Bankern Millionen bezahlen, weil diese Banker den Konzernen den Zugang zum Kapitalmarkt erleichtern, Ihnen Millionen ja Milliarden an Euro an Gegenwert schaffen. Jede Beratung eines guten Investment Bankers kann fuer Jemanden Millionen wert sein.
Auch wenn ein Kaufmann ein Produkt aus China kauft, das er selber nicht produziert hat und in Deutschland fuer mehr Geld verkauft, dann ist dessen Marge auch voellig legitim, weill er das Produkt erst finden muss, auswerten muss, einfuehren muss, anpreisen muss, all das kostet Zeit und Geld. Man dachte ja frueher auch Kaufmaenner seien Halsabschneider weil sie nichts produzieren, allerdings weis man heute das das Unsinn ist. Die Idee das nur das wirklich ist was man sehen und schmecken kann ist in der Zeit der Quantenphysik einfach laecherlich, selbst Nietzsche hatte das schon erkannt.
Der Zins ist ueberhaupt kein Verbrechen sondern der legitime Preis den Jemand bereit ist zu zahlen fuer den Jetzigen Konsum, und auf den ein anderer verzichtet um groessern Konsum oder Produktion zu erwirtschaften.
Man muss es nicht moegen das der Zinszuwachs schneller waechst als die reale Wirtschaft, und natuerlich beguenstigt das diejenigen mit Kapital. Das ist nicht fair, aber es ist kein Verbrechen. Die Welt ist nunmal nicht fair, ist es nie gewesen.
Hat das jetzige Zinssystem Probleme? Darueber kann man streiten denn in der Tat kann das System auch schlechte Konsequenzen haben, gar keine Frage. Aber die Leute wollen den Zins, wie ja der Schwarzmarkt in den USA gezeigt hat als man dort den Maximalzins gedeckelt hat. Ein Verbot wuerde nur einen Schwarzmarkt anwachsen lassen. Das ist wie mit der Prostitution, ihr meint der Baecker und idealisierte Fabrikarbeiter wuerden vergnuegt vor sich hinleben ohne Zins, dabei ist die Gier und der Trieb nach Konsum so gross wie der nach Sexueller Befriedigung, man wird beides nie abschaffen koennen, es sei denn Du kannst die ganze Deutsche Bevoelkerung in Buddhistische Moenche verwandeln. Glaubst das kannst Du? Ich nicht.
Gerade Deine Idee ist total soziopathish und ignoriert die Beduerfnisse des Menschen. Gerade ein Zinsverbot wuerde die Unsicherheit schueren, wie man in den USA gesehen hat als der Maximalzins gedeckelt wurde und die Mafia das Zinsgeschaeft an sich riss, wie mit dem Alkohol. Ein Zinsverbot wuerde keine Sicherheit bringen, sondern das genaue Gegenteil. Das jetzige Wirtschaftssytem ist nicht perfekt, aber es funktionert besser als alles was davor da war.