Wähler einfach ihrer Stimme zu berauben, nur weil es im Parlament etwas kompliziert werden könnte, ist zweifelsohne undemokratisch und das Letzte. Unter diesem Aspekt müßte es also klar die Null-Prozent-Hürde geben. Damit es sich nicht zu sehr zersplittert und zu unübersichtlich und kompliziert wird, könnte man aber die 1%-Grenze einführen. Dann sind die wirklich irrelevanten Splitterparteien, Sekten und Skatclubs von Pupshausen-Hinterwald außen vor, aber 1% der Wähler ist dann doch eine Zahl, bei der es eine Unverschämtheit ist, die einfach außen vor zu lassen. Geschweige denn eine Wählerzahl von 4,9%. Und die übrigen Parteien klatschen sich das mal eben auf ihre gleichgeschalteten Ärsche, die Sitze im Parlament, die Diäten und alles. So nicht! 8-/ Dann müssen eben entsprechend große Bündnisse gefunden oder Minderheitsregierungen riskiert werden. Aber nur, weil den "Etablierten" das zu kompliziert ist (und sie um Einfluß und Pfründe bangen), dermaßen viele Wähler um ihre Stimme zu betrügen, ist ein Unding. Was wäre denn, wenn 20 Parteien bloß 4,8% kriegen würden und eine sechs Prozent, oder so. Die kriegt dann hundert Prozent der Sitze und darf allein re-gieren, oder was?
Na ja, aber als wirklich demokratisch stufe ich diese ganze Scheiße mit der parlamentarischen "Demokratie" (ach, generell!) im Kapitalismus ohnehin nicht ein, wie oftmals gesagt. Erstens wird der Wähler einseitig berieselt in des betuchten Schreihals' Medien und hat es demnach schwer, eine mündige, selbstständige Entscheidung zu treffen, die eigentlich unabdingbar für echte Demokratie ist, zweitens muß bzw. soll sich alles im engen Korsett irgendwelcher Verfassungen/Gesetze bewegen und drittens gaukeln viel zu viele Parteien Unterschiedlichkeit vor, dienen aber letztlich doch alle demselben Götzen: Markt, Wirtschaftsmafia und Bonzeria.
Das ist 'ne verkappte Diktatur und eine der cleversten und niederträchstigsten überhaupt. Denn der Bürger denkt, es wäre seine Entscheidung und seine Herrschaft. Zumindest, wenn er naiv genug ist...