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Die Arschlochtheorie und ihr Vorteil

Woppadaq

FEAR THE BIN CHICKEN !
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Moin,
in einem anderen Strang haben der User @Woppadaq und ich Meinungsverschiedenheiten hinsichtlich der Frage, ob Gutscheinmensch (Heuchler) oder bekennendes Arschloch zukunftssicherer sei.
Seine These:
"die meisten Menschen seien gut und nur wenige seien böse".
Ich paraphrasiere:
"Ich wäre ja gerne gut, wenn du nicht so böse wärst" .

Ja, und das nehm ich dir eben nicht ab.

So böse kann ich gar nicht sein, dass du nicht mehr mit mir redest oder streitest.

Dein Problem ist, dass du Gutsein als Schwäche betrachtest. Vertrauen betrachtest du als Bereitschaft, sich betrügen zu lassen. Liebe als Naivität. Freundlichen Umgangston als Heuchelei und Unehrlichkeit. Ehrlichkeit als Wehrlosigkeit. Die andere Wange hinhalten als Eingeständnis der eigenen Schwäche. Trinkgeld als Abzocke etc.

Wie willst du gut sein, wenn dich das Gutsein selbst anwidert? Wenn es dir kein inneres Bedürfnis ist, gut zu sein ?

Das ist die Falle, wo du anfängst aus guten Menschen schlechte zu machen, aus Jesus die Heuchelvariante des Satans.

Wenn ich davon ausgehe, dass es nur ganz wenige wirklich gute Leuchttürme in den Kloakensümpfen der Arschlöcher gibt,
dann müsste ich ja ein besonderer Narzisst sein, um mich selbst als ein solcher Leuchtturm zu empfinden.
Und wenn ich das dann täte, müsste ich mir die Frage gefallen lassen:
Sind besondere Narzissten nicht per se ganz besondere Arschlöcher?

Interessant ist, dass du eins nicht abstreitest: dass Gut und Böse vom jeweiligen Blickwinkel abhängen.

Der Narzisst lebt nach der Devise "Ich OK - du nicht", und natürlich hält er sich selbst für den einzig Guten. Je entkoppelter er selbst vom Rest der Menschheit lebt, desto wahrscheinlicher wird er zum Arschloch, sobald er mit anderen Menschen zu tun hat, die er selbstverständlich als Bedrohung/Konkurrenz betrachtet.

Deine Welt-Variante lautet eher "ich nicht OK - du auch nicht"- damit WEISST du, dass du ein Arschloch bist, oder erahnst es zumindest. Verteidigst das aber damit, dass die Anderen es ja auch sind. Was sie, möglicherweise, nur sind, weil du es eben ganz offen bist.

Du wirst das nicht immer sein, aber mir gehts um die grundsätzliche Lebenseinstellung und Weltsicht.

Was mich selbst angeht: Ich seh mich nicht als Narzisst, aber doch als bisweilen strategisches Arschloch. Zumindest dann, wenn ich Konfrontation zur Kommunikation nötig erachte. In der Regel versuch ich schon, eine sachliche Diskussion zu führen. Für mich gibts im Grunde keine schlechten Menschen, sondern nur massenweise Missverständnisse und Irrtümer.

Man muss fähig sein, Menschen ihre Irrtümer, Missläufe, Unverständnisse und Unfähigkeiten zu verzeihen, dann klapts auch mit dem "Ich OK - du auch". Mich zu enttäuschen ist keine Kunst. Deswegen merk ich mir die, die mich nicht enttäuscht haben.

Fazit:
Empathie, Augenhöhe und Interessenausgleich gelingt besser, wenn ich davon ausgehe, dass wir beide kleine fiese Arschlöcher sind.
Was spricht dagegen? :unsure:

Aus Verhandlungs-Perspektive: nichts.

Ich bin halt nicht der, der den Rest der Menschheit auch so sieht. Das ist alles.
 
OP
Dummi
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Der Glaube rettet uns lediglich davor nicht alles wissen zu können und das behauptet auch der Atheist nicht. :cool:
Nun der Unterschied zwischen Atheist und Theist wird sein:
Der Atheist glaubt, dass er mehr weiß als er glaubt.
Und der Theist glaubt, dass er mehr glaubt als er weiß. 😇
 

zwei2Raben

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Also, um mich klar zu positionieren: Ich glaube nicht an die Arschlochtheorie. Vernunft und Ethik verstanden und zusammen genommen ergeben zwar kein vollkommen festgelegtes Menschenbild oder eine einfache Handlungsanweisung, aber doch so viel Orientierung, so dass ein Repertoire von sinnvollen Verhaltensweisen dabei entsteht. Ein Arschloch kommt dabei nicht heraus, auch kein woker Gutmensch, kein Schwab, kein Gates oder sonstiger Philantropath und auch kein Breivik.
 
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je nachdem wen man fragt
Seume meinte "30 % Schurken"
ein Lobatschewsky (absichtlich falsch von mir geschrieben) meinte in seiner politischen Ponerologie: 6 % Psychopathen

Über diese Zahlen kann man streiten, aber womit man mir nicht zu kommen braucht:
"ja ähm es gibt eigentlich keine Psychopathen, das macht die Gesellschaft"

ich sage dazu: Gesellschaft = Menschen
Also fasse ich diesen Kontra zusamen: es gäbe keine schlechten Menschen, weil die Menschen schlecht sind. ok...

Nein Leute es gibt sie:
Typen, die schon als kleine Kinder Tiere quälen, schwächere verprügeln, lügen, betrügen, intrigieren, die müssen nicht mal aus einer gestörten Familie kommen, wohnen teilweise besser als der Schnitt (ich rede NICHT von Bonzen! ok?) da frag ich mich doch:
warum sind die so?
ich habe meine Theorien. Negativauslese, nach den ersten wirklich blutigen Schlachten, müssen wir nicht vertiefen...
umgekehrt:
warum gibt es dann Leute, die wirklich aus der Gosse kommen oder dreckseltern, welche aber menschlich im besseren Sinne geblieben sind?
Es gibt "Engel" und "Teufel" im Menschengestalt, einfach völlig ohne religion mal als griffiges Wort

und wenn man sich darüber klar ist, dann kommt die nächste frage:
wie ist das Kräfteverhältnis?
Es bräuchte ja MEHR Helden (und nicht nur Engel oder halbwegs Vernünftige) als jetzt diese Sadisten, Psychopathen oder die relativ harmlosen Narzissten um in dieser Welt, welche schon seit Jahrhunderten toxisch verseucht
- und evtl. eine pathokratie als unbesiegbarer Moloch geschaffen wurde - um hier einen Gegenpol zu bilden

Ja, dann wünsche ich
a) viel Vergnügen!
Gegen Kräfte anzustinken, welche JEDEN Krieg, JEDE Krise der letzten Jahrhunderte geschaffen haben

außerdem
b) es gibt keine Helden!
vllt im comic

aber das System ist ja nicht dumm, die werden genau wissen was sie selber sind, was sie hier treiben, was für Gedanken in unseren Hirnen vor sich hingären, teilweise da selber einfluss darauf nehmen wollen

überall die Agenten aussenden, die Tentakel des Systems, teilweise als Selbstläufer?

Das Schulsystem, die Medizin
die Massenmedien, die Promis, die Filmwelt

da müsste man schon irgendwo im Urwald als Wunderkind auf die Welt kommen, einen halbwegs vermögenden Unterstützer finden, und dann ---
(das schreibe ich jetzt lieber nicht))
ihr wisst schon

Also halten wir fest:

Es gibt mehr Schurken als Helden, der Rest folgt.
Dummköpfe können niemals regieren, unterschätz NIEMALS das System!

wir wissen nichts, was wir gelernt haben stammt samt und sonders vom System,

und selbst wenn es da draußen noch gute kräfte geben soll, ich gehe dann lieber noch vom worst case szenario aus, denn ich hasse Überraschungen.

Gegenargumente?
außer ad hominem, strohmänner, Falschversteherei, Schönfärberei, normie-sprech usw

dabei würden mich solche wirklich mal interessieren.
zweidrei Suizidgedanken in der Woche bei guter Stimmung sind ja auf dauer auch nicht der hit oder?
 

gert friedrich

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Zunächst einmal an Dich, weil der Dialog einfacher ist.
Mit Jesus habe ich kein Problem.
Christus ist der Titel des römischen Sonnengottes. Da wird es theologisch richtig schwierig. ich tendiere zu Abe Voltaire und seiner Paulus-Sicht. Da ist in der frühen Kirche etwas total schief gegangen, also genau genommen mindestens zwei mal, einmal mit Paulus und dann noch einmal zur Konstantinischen Wende. Danach können wir nur Schadensbegrenzung versuchen.
Damit das Ganze nicht eskaliert ...Der Vater von Effi Briest sagte..."Das ist ein zu weites Feld"...Der Vater als alter ego von Theodor Fontane.
 

gert friedrich

Deutscher Bundespräsident
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Also, um mich klar zu positionieren: Ich glaube nicht an die Arschlochtheorie. Vernunft und Ethik verstanden und zusammen genommen ergeben zwar kein vollkommen festgelegtes Menschenbild oder eine einfache Handlungsanweisung, aber doch so viel Orientierung, so dass ein Repertoire von sinnvollen Verhaltensweisen dabei entsteht. Ein Arschloch kommt dabei nicht heraus, auch kein woker Gutmensch, kein Schwab, kein Gates oder sonstiger Philantropath und auch kein Breivik.
Breivik...!?...ein ganz heißes Eisen...
Wer hat den Mut, den Bewährungshelfer für ihn zu spielen...falls er wirklich einmal entlassen würde !?
 

zwei2Raben

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Damit das Ganze nicht eskaliert ...Der Vater von Effi Briest sagte..."Das ist ein zu weites Feld"...Der Vater als alter ego von Theodor Fontane.
Nein, eskalieren sollten wir das nicht.
ich halte den Unterschied zwischen Gläubigen, Ideologen und Atheisten für ziemlich gering. Den von verschiedenen Gläubigen für noch viel geringer.
Ob Menschen alles im Gefahrteil des Gehirns abhandeln oder ernstlich die Großhirnrinde verwenden, spielt eine etwas größere Rolle. Das macht, so meine ich, einen gewissen Unterschied.
 

Humanist62

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Kannst du mir diesen Satz mal plausibilisieren?
Warum sich etwas zusätzliches vorstellen von dem man nicht weiß ob es das gibt ? Hier wird doch das Gehirn mißbraucht mit unnützen Dingen die in Wirklichkeit nicht nachvollziehbar sind oder simpel gesagt immer schön auf dem Teppich bleiben. :cool:
 

Picasso

Die letzten Tage.
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Das hat die Bibel alles schon vor Dir dokumentiert...Kain erschlug Abel...und trotzdem ging das menschliche Miteinander weiter...dann schaute Jesus vor 2000 Jahren vorbei und machte allen ein gutes Angebot...
Bester Beitrag des Forums. Absolut wahr.
 

gert friedrich

Deutscher Bundespräsident
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Bester Beitrag des Forums. Absolut wahr.
Danke...bloß kann ich mich weder mit einer offiziellen Staatskirche anfreunden...noch mit den verschiedensten Freikirchen...die Zeugen Jehovas versuchen zu missionieren...wirken aber allzu penetrant...Bibel TV gefällt mir da am besten...Das katholische EWTN ist zu wenig durchdacht...Christsein ist nicht einfach...eine gute russische Freundin will mich orthodox machen...Das wird aber nix...
 

Abe Voltaire

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SH - Mittelangeln
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nicandova.iphpbb3.com
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Vernunft und Ethik verstanden und zusammen genommen ergeben zwar kein vollkommen festgelegtes Menschenbild oder eine einfache Handlungsanweisung, aber doch so viel Orientierung, so dass ein Repertoire von sinnvollen Verhaltensweisen dabei entsteht.
Ich werde zwar immer wieder, auch von vermeintlichen Experten, verworfen, trotzdem bleibe ich dabei: Erziehung ist des Arschlochs aller Ursprung. Denn gerade in der Erziehung, egal von wem durchgeführt, existiert schon im Grundsatz ein Mangel an Ethik, Spaß und Frohsinn.

Lebensförderung und Hilfstellung und Erkenntnisse, bis zum Selbstgang haben nix mit dieser Erziehung zu schaffen, die nur dazu dient, den werdenden Menschen so wegzuformen, dass viel eigenes verborgen bleibt und er nur minimal Fremdwillen auszuführen im Stande ist unter der Doktrin des Funktionierens.
 

Ophiuchus

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Seine These verführt dazu, sich selbst als "wir-sind-mehr"-Gutscheinmenschen selbst zu beheucheln und zu belügen.
Nu das funktioniert momentan noch nicht , das es mehr "Gutschein" bürger als Arbeitende gibt .
Irgendwer muß den Wohlstand der Bürgergeldler ja erarbeiten !
Mal sehen was die Zukunft bringt , dank KI , überleg mal wieviele Bauern es im Mittelalter gab und wieviele Jetzt !
Empathie, Augenhöhe und Interessenausgleich gelingt besser, wenn ich davon ausgehe, dass wir beide kleine fiese Arschlöcher sind.
Was spricht dagegen? :unsure:
Das kleine Arschlöscher verliebt sind :

 

gert friedrich

Deutscher Bundespräsident
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Ich werde zwar immer wieder, auch von vermeintlichen Experten, verworfen, trotzdem bleibe ich dabei: Erziehung ist des Arschlochs aller Ursprung. Denn gerade in der Erziehung, egal von wem durchgeführt, existiert schon im Grundsatz ein Mangel an Ethik, Spaß und Frohsinn.

Lebensförderung und Hilfstellung und Erkenntnisse, bis zum Selbstgang haben nix mit dieser Erziehung zu schaffen, die nur dazu dient, den werdenden Menschen so wegzuformen, dass viel eigenes verborgen bleibt und er nur minimal Fremdwillen auszuführen im Stande ist unter der Doktrin des Funktionierens.
Heimkinder und Einzelkinder haben immer enormen Stress zu erdulden.
 

Wer ist gerade im Thread? PSW - Foristen » 0 «, Gäste » 1 « (insges. 1)

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