Nato ohne Feindbild ist wie Schild ohne Schwert.
Ist die NATO Schutzschild und Garantie für Frieden oder doch eine Bedrohung und hohes Gefahrenspotential für den Frieden?
Bricht ein militärischer Konflikt gegen eins der NATO-Mitglieder aus, dann sind alle NATO-Mitglieder aufgerufen oder gar verpflichtet, dem Bedrohten beizustehen.
Das bedeutet dann in jedem Fall einen größeren Krieg, wenn nicht einen Weltkrieg.
Beispiele aus der Geschichte des vorigen Jahrhunderts (und, Leute, das ist noch nicht so lange her!) sind der erste und auch der zweite Weltkrieg.
Zur Erinnerung: Ein österreichischer Thronfolger wurde samt seiner Gattin von einem Attentäter erschossen. Das löste eine Kettenreaktion von Beistandserklärungen und Kriegseintritten innerhalb der jeweiligen Bündnisse aus. Die Folge war einer der grausamsten und todbringendsten Kriege der Menschheit überhaupt.
Hätte es keine Bündnisse gegeben, hätte Österreich seine Fehde mit Serbien alleine austragen msüsen.
Hitler verbündete sich mit Italien und Japan. Auch hier folgten aus den jeweiligen Bündnissen Kriegserklärungen mit den folgenden Kriegen auf der ganzen Welt. Alle waren mit irgendjemandem verbündet.
Hätte es diese Bündnisse nicht gegeben, wäre Hitlerdeutschland wahrscheinlich irgendwann ins Leere gelaufen, spätestens beim Russlandfeldzug. Schließlich waren es allein die Sowjets, die die Deutschen zurücktrieben und schließlich besiegten. Das ist so, auch wenn es keine Lieferungen aus USA oder anderswoher gegeben hätte.
Also:
Sind die Bündnisse wie auch die NATO segensreich für den Frieden
oder
bergen solche Bündnisse zwangsläufig die Gefahr größerer oder Weltkriege?
Stimmt so heute nicht mehr.
Siehe Türkei wurde von der Nato verlangt, dass die Türkei im Nordirak wegen Bedrohung eingreift. Erdogan hat sich erfolgreich verweigert, die Türkei ist immer noch ein Mitgliedstaat. Die Interessen der Nato und die Interessen der Türkei stimmen da nicht überein.
Dein Beispiel mit Österreich humpelt ein bisschen. Österreich war ein exponiertes Bündnismitglied. Die Nato ist zwar auch ein Bündnis - doch wenn wirklich ein "Bündnisfall" eintritt, wird immer noch überlegt, ob die Interessen des betroffenen Landes mit denen der Nato übereinstimmen. Da müsste jemand schon große Bündnispartner angreifen, dass alle (oder die meisten) Natoverbündete mit eingreifen.
Das mit Hitler und "hätte" stimmt wiederum nicht:
Stellen wir uns einmal vor, DE hätte den Krieg gewonnen - Frankreich, Italien, Nordafrika, und den slavischen Bereich Russland, Serbien etc.
Wie hätte DE diese Länder besetzen sollen - viel zu wenig Personal. Man hätte DE-Bürger in die besetzten Länder entsenden müssen. Da wäre DE leergefegt .
Einen Krieg gewinnen und die Früchte des Sieges zu ernten ist ein ganz großer Unterschied.
Für mich hat sich die Nato eh erübrigt. Das Feindbild UdSSR ist nicht mehr. Wegen der militärisch unbedeutenden islamistischen Ländern brauchen wir keinen "Monsterapparat" wie die Nato, das kann man einfacher, friedlicher und preiswerter erledigen. Auch militärisch - siehe Lybien - ohne UN-Mandat. Die UN ist (fast) genauso überflüssig wie die Nato.
Zur Zeit hab ich eh das Gefühl, dass die Gefahr Islamismus
starkgeredet wird, um die Nato zu rechtfertigen. Dabei wird mit Waffenlieferungen an den zukünftigen Feind und politischen Intrigen kräftig nachgeholfen.
So eine Nato hilft nicht, sie schadet den Bürgern. Inwieweit wirtschaftliche Erfolge daraus zu ziehen sind ist mehr als fragwürdig.