Ein Staat dessen Nationvergessenheit und geschichtliche und kulturelle Ignoranz so weit gehen, dass er nicht mehr in der Lage ist, das gemeinsam Verbindende hinsichtlich Sprache, Kultur, Lebensauffasung, Tradition und Geschichte zu vermitteln - und der sich etwa nur als "Verteiler" von gesellschaftlich erwirtschaftetem Wohlstand ansieht, kann auf "Massenloyalität" und "gesellschaftlichen Frieden" nur solange rechnen, als das "Brot" das er verteilt ausreicht, oder soweit wie es ihm gelingt, klarzumachen, daß der Mensch oder zeitgeistgemäße Passbürger von diesem "Brot" und von nichts anderem zu leben hat.
Und die Forderung, den Nationalstaat abzuschaffen, weil er in der hinter uns liegenden Geschichte doch oftmals in kriegerische Auseinandersetzungen verwickelt und durch Vormachtstreben gekennzeichnet war, zeigt die gleiche eingeschränkte Argumentationsstruktur wie eine Forderung, die Familien abzuschaffen, weil gestörte oder kriminelle Jugendliche doch häufig auch aus gestörten Familien kommen.
Beides - die Auflösung des Nationalstaates als auch eine Entwertung/Ersatz der Familie durch umfassende staatliche Betreuung und Erziehung, wird bekanntlich von eifrigen Linken und Linksgrünen befürwortet.