Da die Ukrainer immer wieder in Richtung Belgorod gestänkert haben, hätten sie mit einem Konter rechnen müssen.
Das gilt es mal ein bisschen eingehender zu analysieren, denn es zeugt und zeigt die katastrophale Planlosigkeit und Abstinenz jeglicher Strategie, sowie einmal mehr der grundsätzliche Fehler, die Russen nicht ernstzunehmen.
Das gilt insbesondere für die Planer des Ganzen, die in Brüssel und Washington zu suchen sind...
1)
Nach der so gefeierten "Vertreibung" der Russen im Herbst '22 sollte man annehmen, dass die "rückeroberten" Gebiete für eine eventuelle Rückkehr des Feindes gesichert werden würden.
Das ist offensichtlich nicht passiert.
2)
Wenn die Front schon über 1000km lang ist, sollte man Gebiete, die nicht direkt von Auseinandersetzungen betroffen sind, in ihrer Ruhe belassen, statt die Kampfgebiete noch weiter auszudehnen, was eine Ausdehnung der eigenen Armee zur Folge hätte.
Statt dessen hat man die Russen dort zu einer Reaktion provoziert.
3)
Die Russen (sogar Putin persönlich) warnten mehrfach, dass sie sich gezwungen sehen würden, eine Pufferzone in der Oblast Kharkov und Sumy einrichten zu müssen, wenn die Angriffe auf Belgorod und Bryansk nicht aufhören.
Kurzweilige PR-Erfolge und die fixe Idee, das russische Volk gegen Putin aufzubringen, waren aber wohl wichtiger als das mittelfristige Echo darauf...
4)
Zu Punkt 1, warum wurden keine Befestigungen errichtet ?
Wissen wir...Geld wurde ja dafür bereitgestellt.
Das bedeutet also, dass die Personen in den Führungspositionen der Ukraine entweder a) sich selbst daran bereichert haben, oder b) keine Kontrolle mehr darüber haben, was in dem Land vor sich geht - oder c) beides.
Nun, diese neue Fronteröffnung ist ein Detail dieses Krieges, das die ganze Inkompetenz, Verantwortungslosigkeit und Dummheit der antirussischen Kriegstreiber nach der desaströsen Frühlingsoffensive '23 ein weiteres Mal ganz deutlich zutage gefördert hat, so sehr, dass das mit keiner Propaganda mehr zu retten ist.
Was planen die Russen ?
Man weiss es nicht, sie äußern sich nicht - sie machen !
Klar ist, dass das Aufgebot mit 55k Mann zwar recht gross ist, aber für einen Kampf um und in einer Millionenstadt noch bei Weitem zu klein. (Btw, Richtung Kiew waren zu Beginn 40k abgestellt, soviel dazu und der lächerlichen Propaganda von der "Schlacht um Kiew", die nie stattgefunden hat).
Die Russen machen wahrscheinlich nur ihre Warnung von der Pufferzone wahr, mit dem angenehmen Nebeneffekt, dass sich die ohnehin schon aus dem letzten Loch pfeifenden AFU noch weiter überdehnen, was der russischen Abnutzungsstrategie perfekt in die Karten spielt - das dürfte den Kollaps noch ein gutes Stück näherbringen.
Schaut man sich allerdings die Karte an, so erkennt man die Gefahr, die die AFU laufen, falls die Russen entscheiden nach Süden ins Landesinnere vorzustoßen, die Gegenwehr scheint ja ganz minimal zu sein und es ergeben sich Ukrainer zu Dutzenden.
Dann wäre die ganze Truppenkonzentration der Donbassfront irgendwann weiträumig eingekesselt - jedenfalls würde jegliche Logistik und jegliche Rückzugsmöglichkeit abgeschnitten, die Ukrainer hätten die Russen dann auch hinter sich.