Doch, das stimmt 100 %ig. Ich habe es selbst erlebt, 33 Jahre lang.
Zu Punkt 1: Wie gesagt, "alle Menschen sind ungleichwertig" ist keine sinnvolle Information.
zu Punkt 2: ...werden die Produktionsmittel verstaatlicht.
Das hiess in der DDR Volkseigentum. Es gab einige wenige Handwerksbetriebe, welche privat waren.
Jeder Industriebetrieb in der DDR war Staatseigentum.
Und ich habe in den 60er Jahren das Drama der Enteignung der Bauernhöfe meiner Oma und meiner Onkel und Tanten miterlebt, also die MTS gegründet werden mussten.
zu Punkt 3: wird totalitäre Gehirnwäsche betrieben.
Ich habe als Kind die Stationen Junge Pioniere, Thälmannpionier durch, mit wöchentlichem Fahnenappell, Gruppenrat, Freundschaftrat, Staatsbürgerkundeunterricht usw. ...
In die FDJ wollte ich nicht, meine Eltern wurden angeschissen, ich musste mehrmals beim Fahnenappell vor der versammelten, militärisch in Blöcken angetretenen Schule Tadel entgegennehmen, weil ich nicht im FDJ Hemd an den Mai Demos und am 7.Okober zum "Republikgeburtstag" teilgenommen habe. ( Ich war da nicht alleine, wir waren an diesem Gymnasium immer 3 Freunde, die dann auch alle keine Studienzulassung bekamen)
In der Lehre wurde ich in eine sog. "Sozialistische Brigade" gesteckt, da auf meinem ABI Zeugnis die allgemeine Einschätzung meiner Person "zum Studium nicht geeignet" ergab und ich in der Brigade XXX Sozialismus lernen sollte.
Der Meister war in der Volkskammer.
Vom Betrieb habe ich auch eine Wohnung bekommen, in einer sog. "sozialistischen Hausgemeinschaft", mit Urkunde im Hausflur und genau 5 Nicht-Genossen im gesamten Haus.
Ins sog. Hausbuch mussten Besuche aus dem Westen eingetragen werden.
zu Punkt 4: kontrolliert der Staat die Institutionen.
Der Punkt ist wirklich lustig. Ich weiss nicht, welche Institutionen Du meinst, aber in der DDR gab es überhaupt keine, also NULL Institutionen, die nicht staatlich war.
zu Punkt 5: gibt es nur ein Bildungsmonopol.
Das ist genau dasselbe .... Der Staat hatte das Bildungsmonopol. Es gab keine Alternative.
Die Kirchen hatten ein paar Refugien eingerichtet, aber selbst Theologiestudium wurde vom Staat kontrolliert.
Ich habe 3 Freunde, die Pastorin und 2x Pastor sind, 2 davon Schulkameraden.
zu Punkt 6: wird jegliche Kritik vernichtet.
Ich weiss gar nicht, was ich da sagen soll. Kritik war verboten und wurde, übrigens wie heute auch wieder zu hören ist, mit der Begründung "Du kannst ja alles sagen und kritisieren, Du musst dann nur mit den Folgen leben" zynisch begleitet.
Es gab eine Menge Leute, die aus politischen, teilweise absurd konstruierten Gründen, in Haft waren.
Ich empfehle Dir einen Besuch in der Stasi-Gedenkstätte Berlin, Genslerstrasse, oder in Cottbus. Ich kenne beide Einrichtungen von innen ....
zu Punkt 7: werden Minderheiten verfolgt.
Dazu kann ich aus persönlicher Erfahrung in der DDR tatsächlich nichts sagen, wenn Du damit ethnische Minderheiten meinst.
Aber dafür gibt es ja genug Beispiele aus den anderen real existierenden Bruderländern.
zu Punkt 8: wird allen Menschen nicht die gleiche Bildung ermöglicht
Für bestimmte Studien musste man Genosse sein, für unsere Klassenbeste reichte ein 1,0 Abi nicht zum Studium, denn sie war Pfarrerstochter und es sollten vorrangig Arbeiter-und Bauernkinder studieren können. Das ist kein Witz, sondern das war die offizielle Begründung, die ich mit eigenen Ohren gehört habe, als meine Banknachbarin weinte.
Die 10-Klassen-Schulbildung in der DDR war für alle Kinder gleich, Zulassung zur EOS (Gymnasium) unterlag dann schon politischer Bewertung, Studium dann sowieso. Insofern hatten nicht alle die gleichen Bildungschancen.