Die Volkskunde hat auf die Frage nach dem Ursprung und Bedeutung der Bräuche verschiedene Antworten.
Als Beispiel führen die Gebrüder Grimm das Brauchtum auf mythologische Ursprünge zurück.
Viele Bräuche haben die Eigenschaft in einer Abwehr von Gefahren für die Volksseele oder naturbedingte Ereignisse.
Fruchtbarkeitszauber und Naturwachstum, der Glaube an Magie, an Wettergötter oder das Sonn- und Mondgeschehen beeinflussen viele Brauchtumsfeste.
Das Christentum verwarf all diese Begründungen und ersetzte die Bräuche durch religiöse Inhalte, da sie im Volk nicht auszumerzen waren.
So wurde beispielsweise, um ein gutes Gedeihen der Feldfrucht und seiner dadurch resultierenden natürlichen Vergötterung der Natur mit fröhlichen Festen zu begehen, ein anbiedern und Kniefall vor einen Gott erzwungen, welcher keine Naturverbundenheit erkennen läßt.
Der alte Sinn der Höhen- und Sonnenwendfeuer wurde umgedeutet, so daß der Hintergrund zur Naturverehrung verloren ging.
Heutzutage ist viel an der Brauchtumspflege verloren gegangen, was sehr zu bedauern ist.
Es ist bedauerlich, daß so mancher alte Brauch nur noch vom Hörensagen bekannt ist, ja oft nicht einmal mehr das.
Aber es gibt auch Hoffnung, denn starke Gemeinschaften und traditionsbewußte Menschen bewahren der Väter Überlieferungen, um dieses Brauchtum an nachfolgenden Generationen weiter zu geben.
Dennoch bleibt der allgemeine Verlust an vielem Brauchtum zu beklagen.
Bräuche wirken immer verbindend, stärkend und gemeinschaftsbildend.
Ein gepflegtes und gelebtes Brauchtum hat immer etwas mit Werten zu tun, mit der "Blüte eines Volkes".
Wollen wir uns im Leben orientieren, dann bedarf es Brauchtum und Traditionen, die gepflegt und verstanden sein müssen.
Es muss ein natürliches Verlangen nach einer Gemeinschaft entstehen, eine Kultur der Erinnerung und Vergegenwärtigung, die den einzelnen lehrt, hinter die Dinge zu schauen.
Mit den Oberflächlichkeiten der heutigen „Kultur des Vergessens“, darf man sich nicht zufriedengeben.
Brauchtum und Traditionen werden nicht um ihrer selbst willen geschätzt, sondern wegen ihres verborgenen Kernes.
Wer keine Tradition hat, hat auch keine Zukunft.
Wer nicht weiß, woher er kommt, weiß auch nicht, was und wohin er will.
Wer sich nach vorne wagen will, muss erst einige Schritte zurück gehen, um an seiner Zukunft glauben zu können.
Unsere gelebten Werte und Bräuche, prägen und verpflichten uns, zu einer kompromisslosen Durchführung, welches uns in die Wiege gelegt worden ist.
Die Ausführung von Bräuchen bestimmt es uns, diese selbst zu leben, ganz und gar vorzuleben und nichts zu fordern, was man nicht selber bereit ist einzubringen!
Alles was du zum Leben brauchst | https://t.me/AlleswasduzumLebenbrauchst/3968