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Gehört „Glauben“ in die Kategorie „Dummheit“?

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Gehört „Glauben“ in die Kategorie „Dummheit“?

"Dumm sind immer die anderen" so heißt es. Schon klar! Aber die Vermessenheit liegt eigentlich bereits in einer solchen Behauptung. Denn derjenige, der dies zu erkennen meint unterstellt, dass „Die Dummheit“ oder das Wesen selbiger klar definiert werden kann. Und zwar als Vorgabe des Selbst als unumstößliche Richtlinie.

Was also nennt man „dumm“? Es ist das, was aus dem Rahmen fällt. Jenseits eines Massendenkens, das den „Ton“ angibt. Den Trend vorgibt. Nun ist Dummheit natürlich auch als mangelnde Intelligenz zu verstehen. Oder bei Vorhandensein die Unmöglichkeit der Auswertung dieser, um u.a. kognitive Erfahrungen weiterführend bei Bedarf in entsprechend darauf ausgerichtete Handlungen zu verarbeiten. „Klugheit“ (nicht Intelligenz) ist somit nach meiner Auffassung das Gegenteil von „Dummheit“, wobei Klugheit nämlich bedeutet, dass man Intelligenz anzuwenden versteht. Wissen wiederum steht auf einem anderen Level.

Der Psychologe Guilford spricht von Intelligenzfaktoren. Hier werden die Teilbereiche angesprochen, jeder anders ausgerichtet, Sprachvermögen, mathematisches Verständnis, Vorstellungsvermögen…
Der eine hat, der andere nicht. Keiner jedoch ist wegen Fehlens des einen „dumm“.

Dummheit ist nicht grundsätzlich angeboren, sondern wird vielfach anerzogen. Die Dummheit des Stillstandes. Medien sind wirksame Transportinstrumente von Inhalten beabsichtigter Verblödung. Natürlich können sie auch gegenteilig wirksam werden je nach Qualität. Bei der Verdummung kommen wohl einige Faktoren hinzu. Natürlich wird keiner von vornherein sagen: Ich will mich jetzt verdummen lassen, sondern da spielen dann „Triebe“ hinein, Eigennutzdenken im Sinne von: Nutzt es mir etwas, wenn ich das und das tue, kaufe, wähle? Wie schaffe ich mir dadurch dann etwas mehr Wohlbehagen, Lust, Vorteile. ..Cui bono?

Die Dummheit der Menschen lässt zerstören. Plumpes Machtdenken lässt Kriege führen und töten, Bequemlichkeiten werden durch eine Zerstörung unseres Lebensraums erkauft. Die Dummheit ähnlich der drei Affen, die nichts sehen, hören, riechen. Nach uns die Sintflut!

Der Autor Grossgebauer nennt in seinem Buch „Dummheit, die heimliche und unheimliche Weltmacht“ das Kind beim Namen und zeigt die aus der Dummheit und Ignoranz entstandenen Fehlleistungen der Menschen auf. Dummheit – vielleicht sogar „guten Glaubens“?

Dummheit zu bekämpfen ist ein schier unmögliches Unterfangen. Entfernt man einen dummen Kopf einer „Hydra“ wächst ihr ein anderer nach. Geboren aus „neueren Erkenntnissen“, die dann jedoch bald wieder renovierungsbedürftig sind, da neuere Erkenntnisse….Nach denen jetzt zu verfahren ist!

Wir unterliegen immer wieder kognitiven Täuschungen, weil wir Emotionalität nicht ausschließen können. Das Relative bleibt, die subjektive Betrachtungsweise. Für den Betrachter selbst wahr und objektiv, für den Andersdenkenden dumm. „Wie kann der/die nur so was glauben…“ Dies ist Verwundern, jedoch im Zustand einer Ahnungslosigkeit von der Gefühlswelt, beziehungsweise der „emotionalen Intelligenz“ eines anderen.

In meinen Augen ist ein „Glauben“ - hier speziell der religiöse Glauben eines jeden Einzelnen - keine „Dummheit“, so sie aus seinem Innern kommt. Etwas, das nicht eingepflanzt, eingetrichtert wurde, sondern im Laufe des Lebens erkannt, begriffen und für „schlau“ und richtig befunden wurde. Weil Glauben nämlich auch Überlebenshilfe ausmacht. Denn Glauben ist auch Hoffnung. Ist Hoffnung "dumm"?

Wenn der Atheist an „Nichts“ glaubt, dann glaubt er auch, nämlich an „Nichts“. Ist das dumm? Nein. Und wenn jemand an ein Weiterleben nach dem Tod glaubt, an Wiedergeburt – ist das dumm? Nein.

Nur Handlungen sind wirklich dumm, wenn sie wider besseren Wissens erfolgen. Dazu gehört auch eine zu große Vertrauensseligkeit in die Rechtschaffenheit der Menschheit, der anderen. Siehe hierzu z.B. auch die „Dummheit“ von Philosophen. Platon wollte ausgerechnet Dionysios von seiner Staatstheorie überzeugen. Es war ihm bewusst, dass dieser ein machtbesessener Diktator war. Nun folgte die Strafe für Platons Dummheit natürlich auf dem Fuße. Nietzsche war ein eine Frau verliebt. Ausgerechnet er war zu schüchtern, selbst seine Liebe zu offenbaren und beauftragte damit einen Freund, wohl wissend, dass dieser der Dame die gleichen Gefühle entgegenbrachte. Nun ward dadurch Nietzsche kein Erfolg beschieden, ließ ihn lediglich daraufhin den Spruch tätigen, dass ein verheirateter Philosoph in die Komödie gehöre! Heidegger wurde NSDAP-Mitglied und war der irrigen Auffassung, er könne „den Führer führen“.

Dies sind nur ein paar Beispiele für „dummes Verhalten“.
„Vorurteile“ sind jedoch immer Dummheit, die man selbst bekämpfen kann. Genau so, wie man sich viel mehr seiner Fantasie bedienen sollte, versuchen auch auf den ersten Blick komplex wirkende Zusammenhänge zu begreifen, damit man keiner „Steuerung in die Dummheit“ durch andere unterliegt.
Dann begreift man vielleicht, was Anatole France meint:

<Wenn 50 Millionen Menschen etwas Dummes sagen, bleibt es trotzdem eine Dummheit.<

Denken Sie, dass „Dummheit“ auf Dauer erfolgreich bekämpft werden kann? Oder wird es immer der sprichwörtliche Kampf der Durchblickenden, der Götter“, bleiben? Und was beinhaltet für Sie der Begriff der "Dummheit"?
 
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Denken Sie, dass „Dummheit“ auf Dauer erfolgreich bekämpft werden kann? Oder wird es immer der sprichwörtliche Kampf der Durchblickenden, der Götter“, bleiben? Und was beinhaltet für Sie der Begriff der "Dummheit"?

Solange es die Klugheit gibt, wird daneben auch die Dummheit existieren (Polaritätsgesetz).

Interessant ist immer wieder zu beobachten, das vermeindlich kluge Menschen glauben, schlauer zu sein als andere. Das beste Beispiel zeigt derzeit VW.
 

zwei2Raben

sitzen auf wtc7
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"Dumm sind immer die anderen" so heißt es. Schon klar! Aber die Vermessenheit liegt eigentlich bereits in einer solchen Behauptung. Denn derjenige, der dies zu erkennen meint unterstellt, dass „Die Dummheit“ oder das Wesen selbiger klar definiert werden kann. Und zwar als Vorgabe des Selbst als unumstößliche Richtlinie.

Was also nennt man „dumm“? Es ist das, was aus dem Rahmen fällt. Jenseits eines Massendenkens, das den „Ton“ angibt. Den Trend vorgibt. Nun ist Dummheit natürlich auch als mangelnde Intelligenz zu verstehen. Oder bei Vorhandensein die Unmöglichkeit der Auswertung dieser, um u.a. kognitive Erfahrungen weiterführend bei Bedarf in entsprechend darauf ausgerichtete Handlungen zu verarbeiten. „Klugheit“ (nicht Intelligenz) ist somit nach meiner Auffassung das Gegenteil von „Dummheit“, wobei Klugheit nämlich bedeutet, dass man Intelligenz anzuwenden versteht. Wissen wiederum steht auf einem anderen Level.
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Denken Sie, dass „Dummheit“ auf Dauer erfolgreich bekämpft werden kann? Oder wird es immer der sprichwörtliche Kampf der Durchblickenden, der Götter“, bleiben? Und was beinhaltet für Sie der Begriff der "Dummheit"?


Für die meisten ist es eine Tradition in der sie sich bewegen um eine Heimatgefühl zu haben.
Für andere ist es eine psychische Methode um Menschenrechtsverletzungen besser verarbeiten zu können. Es wird geglaubt, dass der Täter einst seiner gerechten Strafe zugeführt wird. Dumm ist das eigentlich nicht, sondern menschliche Psychologie.

Gebildete Menschen glauben weniger. Sei es, weil sie Traditionen eher hinterfragen oder weil sie nicht so oft Menschenrechtsverletzungen kompensieren müssen.
Bildung führt zu weniger Glauben aber nicht zuerst auf der Opfer-, sondern auf der Täterseite. Wer ganzheitlich gebildet ist, kann nicht einfach greifen, sondern fragt wo Dinge herkommen. Das wäre ja schon mal was.
 
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Was also nennt man „dumm“? Es ist das, was aus dem Rahmen fällt. Jenseits eines Massendenkens, das den „Ton“ angibt. Den Trend vorgibt. Nun ist Dummheit natürlich auch als mangelnde Intelligenz zu verstehen. Oder bei Vorhandensein die Unmöglichkeit der Auswertung dieser, um u.a. kognitive Erfahrungen weiterführend bei Bedarf in entsprechend darauf ausgerichtete Handlungen zu verarbeiten. „Klugheit“ (nicht Intelligenz) ist somit nach meiner Auffassung das Gegenteil von „Dummheit“, wobei Klugheit nämlich bedeutet, dass man Intelligenz anzuwenden versteht. Wissen wiederum steht auf einem anderen Level.

Der Psychologe Guilford spricht von Intelligenzfaktoren. Hier werden die Teilbereiche angesprochen, jeder anders ausgerichtet, Sprachvermögen, mathematisches Verständnis, Vorstellungsvermögen…
Der eine hat, der andere nicht. Keiner jedoch ist wegen Fehlens des einen „dumm“.

Dummheit ist nicht grundsätzlich angeboren, sondern wird vielfach anerzogen. Die Dummheit des Stillstandes. Medien sind wirksame Transportinstrumente von Inhalten beabsichtigter Verblödung. Natürlich können sie auch gegenteilig wirksam werden je nach Qualität. Bei der Verdummung kommen wohl einige Faktoren hinzu. Natürlich wird keiner von vornherein sagen: Ich will mich jetzt verdummen lassen, sondern da spielen dann „Triebe“ hinein, Eigennutzdenken im Sinne von: Nutzt es mir etwas, wenn ich das und das tue, kaufe, wähle? Wie schaffe ich mir dadurch dann etwas mehr Wohlbehagen, Lust, Vorteile. ..Cui bono?

Die Dummheit der Menschen lässt zerstören. Plumpes Machtdenken lässt Kriege führen und töten, Bequemlichkeiten werden durch eine Zerstörung unseres Lebensraums erkauft. Die Dummheit ähnlich der drei Affen, die nichts sehen, hören, riechen. Nach uns die Sintflut!

Der Autor Grossgebauer nennt in seinem Buch „Dummheit, die heimliche und unheimliche Weltmacht“ das Kind beim Namen und zeigt die aus der Dummheit und Ignoranz entstandenen Fehlleistungen der Menschen auf. Dummheit – vielleicht sogar „guten Glaubens“?

Dummheit zu bekämpfen ist ein schier unmögliches Unterfangen. Entfernt man einen dummen Kopf einer „Hydra“ wächst ihr ein anderer nach. Geboren aus „neueren Erkenntnissen“, die dann jedoch bald wieder renovierungsbedürftig sind, da neuere Erkenntnisse….Nach denen jetzt zu verfahren ist!

Wir unterliegen immer wieder kognitiven Täuschungen, weil wir Emotionalität nicht ausschließen können. Das Relative bleibt, die subjektive Betrachtungsweise. Für den Betrachter selbst wahr und objektiv, für den Andersdenkenden dumm. „Wie kann der/die nur so was glauben…“ Dies ist Verwundern, jedoch im Zustand einer Ahnungslosigkeit von der Gefühlswelt, beziehungsweise der „emotionalen Intelligenz“ eines anderen.

In meinen Augen ist ein „Glauben“ - hier speziell der religiöse Glauben eines jeden Einzelnen - keine „Dummheit“, so sie aus seinem Innern kommt. Etwas, das nicht eingepflanzt, eingetrichtert wurde, sondern im Laufe des Lebens erkannt, begriffen und für „schlau“ und richtig befunden wurde. Weil Glauben nämlich auch Überlebenshilfe ausmacht. Denn Glauben ist auch Hoffnung. Ist Hoffnung "dumm"?

Wenn der Atheist an „Nichts“ glaubt, dann glaubt er auch, nämlich an „Nichts“. Ist das dumm? Nein. Und wenn jemand an ein Weiterleben nach dem Tod glaubt, an Wiedergeburt – ist das dumm? Nein.

Nur Handlungen sind wirklich dumm, wenn sie wider besseren Wissens erfolgen. Dazu gehört auch eine zu große Vertrauensseligkeit in die Rechtschaffenheit der Menschheit, der anderen. Siehe hierzu z.B. auch die „Dummheit“ von Philosophen. Platon wollte ausgerechnet Dionysios von seiner Staatstheorie überzeugen. Es war ihm bewusst, dass dieser ein machtbesessener Diktator war. Nun folgte die Strafe für Platons Dummheit natürlich auf dem Fuße. Nietzsche war ein eine Frau verliebt. Ausgerechnet er war zu schüchtern, selbst seine Liebe zu offenbaren und beauftragte damit einen Freund, wohl wissend, dass dieser der Dame die gleichen Gefühle entgegenbrachte. Nun ward dadurch Nietzsche kein Erfolg beschieden, ließ ihn lediglich daraufhin den Spruch tätigen, dass ein verheirateter Philosoph in die Komödie gehöre! Heidegger wurde NSDAP-Mitglied und war der irrigen Auffassung, er könne „den Führer führen“.

Dies sind nur ein paar Beispiele für „dummes Verhalten“.
„Vorurteile“ sind jedoch immer Dummheit, die man selbst bekämpfen kann. Genau so, wie man sich viel mehr seiner Fantasie bedienen sollte, versuchen auch auf den ersten Blick komplex wirkende Zusammenhänge zu begreifen, damit man keiner „Steuerung in die Dummheit“ durch andere unterliegt.
Dann begreift man vielleicht, was Anatole France meint:

<Wenn 50 Millionen Menschen etwas Dummes sagen, bleibt es trotzdem eine Dummheit.<

Denken Sie, dass „Dummheit“ auf Dauer erfolgreich bekämpft werden kann? Oder wird es immer der sprichwörtliche Kampf der Durchblickenden, der Götter“, bleiben? Und was beinhaltet für Sie der Begriff der "Dummheit"?

Vergessen Sie den Faktor "Weitsicht" nicht.
Im vorraus zu denken.
Und zu "klug" würde ich "Gerissenheit" hin zu fügen.
Nicht nur logische Konsequenzen vorraus ahnen sondern auch emotionale.
Wer die Emotionen von Menschen kontrollieren kann, kontrolliert den Menschen.
Schwächen und Sehnsüchte erkennen, Bedürfnisse und vorallem minderwertigkeitskomplexe.

minderwertigkeitskomplexe sind das entscheidene Zahnrad, wer dort die Weichen stellen kann , der schafft sich eine Marionette.

Was die Religionen angeht.
Nunja politische Ideologien sind angreifbar.
Religionen galten und gelten in vielen Ländern als unantastbar.
Niemand wagt es in Frage zu stellen.
Die jenigen , die diese Werkzeuge benutzten, glauben natürlich nicht daran.

Naja es gibt zum einen viele Menschen die tatsächlich aus Dummheit Religiös sind.
Aber viele sind es auch in erster Linie aus mangelnder Charakterstärke.
Zu schwach ihr Leben in eigene Hände zu nehmen.
Statt dessen die verantwortung lieber abgeben.
Kein intelligenter Mensch kann guten Gewissens die Wissenschaft verleugnen.
Zumal die großen Religionen uralt sind.
Jeder weiß wie ungebildet die Leute damals waren und wie leicht zu beeinflussen.
Naiv zu glauben das die damals den Durchblick hatten.
 
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Was also nennt man „dumm“? Es ist das, was aus dem Rahmen fällt. Jenseits eines Massendenkens, das den „Ton“ angibt. Den Trend vorgibt. Nun ist Dummheit natürlich auch als mangelnde Intelligenz zu verstehen. Oder bei Vorhandensein die Unmöglichkeit der Auswertung dieser, um u.a. kognitive Erfahrungen weiterführend bei Bedarf in entsprechend darauf ausgerichtete Handlungen zu verarbeiten. „Klugheit“ (nicht Intelligenz) ist somit nach meiner Auffassung das Gegenteil von „Dummheit“, wobei Klugheit nämlich bedeutet, dass man Intelligenz anzuwenden versteht. Wissen wiederum steht auf einem anderen Level.

Der Psychologe Guilford spricht von Intelligenzfaktoren. Hier werden die Teilbereiche angesprochen, jeder anders ausgerichtet, Sprachvermögen, mathematisches Verständnis, Vorstellungsvermögen…
Der eine hat, der andere nicht. Keiner jedoch ist wegen Fehlens des einen „dumm“.

Dummheit ist nicht grundsätzlich angeboren, sondern wird vielfach anerzogen. Die Dummheit des Stillstandes. Medien sind wirksame Transportinstrumente von Inhalten beabsichtigter Verblödung. Natürlich können sie auch gegenteilig wirksam werden je nach Qualität. Bei der Verdummung kommen wohl einige Faktoren hinzu. Natürlich wird keiner von vornherein sagen: Ich will mich jetzt verdummen lassen, sondern da spielen dann „Triebe“ hinein, Eigennutzdenken im Sinne von: Nutzt es mir etwas, wenn ich das und das tue, kaufe, wähle? Wie schaffe ich mir dadurch dann etwas mehr Wohlbehagen, Lust, Vorteile. ..Cui bono?

Die Dummheit der Menschen lässt zerstören. Plumpes Machtdenken lässt Kriege führen und töten, Bequemlichkeiten werden durch eine Zerstörung unseres Lebensraums erkauft. Die Dummheit ähnlich der drei Affen, die nichts sehen, hören, riechen. Nach uns die Sintflut!

Der Autor Grossgebauer nennt in seinem Buch „Dummheit, die heimliche und unheimliche Weltmacht“ das Kind beim Namen und zeigt die aus der Dummheit und Ignoranz entstandenen Fehlleistungen der Menschen auf. Dummheit – vielleicht sogar „guten Glaubens“?

Dummheit zu bekämpfen ist ein schier unmögliches Unterfangen. Entfernt man einen dummen Kopf einer „Hydra“ wächst ihr ein anderer nach. Geboren aus „neueren Erkenntnissen“, die dann jedoch bald wieder renovierungsbedürftig sind, da neuere Erkenntnisse….Nach denen jetzt zu verfahren ist!

Wir unterliegen immer wieder kognitiven Täuschungen, weil wir Emotionalität nicht ausschließen können. Das Relative bleibt, die subjektive Betrachtungsweise. Für den Betrachter selbst wahr und objektiv, für den Andersdenkenden dumm. „Wie kann der/die nur so was glauben…“ Dies ist Verwundern, jedoch im Zustand einer Ahnungslosigkeit von der Gefühlswelt, beziehungsweise der „emotionalen Intelligenz“ eines anderen.

In meinen Augen ist ein „Glauben“ - hier speziell der religiöse Glauben eines jeden Einzelnen - keine „Dummheit“, so sie aus seinem Innern kommt. Etwas, das nicht eingepflanzt, eingetrichtert wurde, sondern im Laufe des Lebens erkannt, begriffen und für „schlau“ und richtig befunden wurde. Weil Glauben nämlich auch Überlebenshilfe ausmacht. Denn Glauben ist auch Hoffnung. Ist Hoffnung "dumm"?

Wenn der Atheist an „Nichts“ glaubt, dann glaubt er auch, nämlich an „Nichts“. Ist das dumm? Nein. Und wenn jemand an ein Weiterleben nach dem Tod glaubt, an Wiedergeburt – ist das dumm? Nein.

Nur Handlungen sind wirklich dumm, wenn sie wider besseren Wissens erfolgen. Dazu gehört auch eine zu große Vertrauensseligkeit in die Rechtschaffenheit der Menschheit, der anderen. Siehe hierzu z.B. auch die „Dummheit“ von Philosophen. Platon wollte ausgerechnet Dionysios von seiner Staatstheorie überzeugen. Es war ihm bewusst, dass dieser ein machtbesessener Diktator war. Nun folgte die Strafe für Platons Dummheit natürlich auf dem Fuße. Nietzsche war ein eine Frau verliebt. Ausgerechnet er war zu schüchtern, selbst seine Liebe zu offenbaren und beauftragte damit einen Freund, wohl wissend, dass dieser der Dame die gleichen Gefühle entgegenbrachte. Nun ward dadurch Nietzsche kein Erfolg beschieden, ließ ihn lediglich daraufhin den Spruch tätigen, dass ein verheirateter Philosoph in die Komödie gehöre! Heidegger wurde NSDAP-Mitglied und war der irrigen Auffassung, er könne „den Führer führen“.

Dies sind nur ein paar Beispiele für „dummes Verhalten“.
„Vorurteile“ sind jedoch immer Dummheit, die man selbst bekämpfen kann. Genau so, wie man sich viel mehr seiner Fantasie bedienen sollte, versuchen auch auf den ersten Blick komplex wirkende Zusammenhänge zu begreifen, damit man keiner „Steuerung in die Dummheit“ durch andere unterliegt.
Dann begreift man vielleicht, was Anatole France meint:

<Wenn 50 Millionen Menschen etwas Dummes sagen, bleibt es trotzdem eine Dummheit.<

Denken Sie, dass „Dummheit“ auf Dauer erfolgreich bekämpft werden kann? Oder wird es immer der sprichwörtliche Kampf der Durchblickenden, der Götter“, bleiben? Und was beinhaltet für Sie der Begriff der "Dummheit"?

Dummheit ist ein Denken, welches den Gegebenheiten, die die Realität vorgibt, widerspricht. Aber darin liegt schon der Hase in der Pfeffersoße: nämlich ist, was als realistisch aufzufassen sein mag, nicht von vornherein konsensfähig. Ein Frosch - der ist mir immer aus dieser Horde noch der liebste - wird immer, was ich von den Moslems halte, für dumm empfinden, alldieweil er mich sehr wohl in die Tonne, in denen die Dummköpfe gegen die Wände rappeln, kloppen würde. Ich halte Eisbärinnen für nicht intelligent. Pars pro otto......

Ob die Götter wirklich so schlau waren? Man kann es bezweifeln, schließlich hat man alle paar Jahrhunderte neue gebraucht, weil die alten es nicht mehr taten. Wobei ein Schulz dies als äußerst dumm verkaufen würde, ein Johannes der Eingeschmierte als höchste Wahrheit und ein Pommes seiner Privatideologie anhängt. Überhaupt Ideologie: jeder, der eine hat, hält jeden, der eine andere hat, möglicherweise für einen Dummkopf. Und den, der keine hat, auch.

Et maintenant, que vais-je faire? Das Problem liegt darin, daß jeder, der etwas denkt, glaubt, behauptet, davon ausgeht, daß er die ganze Wahrheit und nichts als die Wahrheit spricht. Aber die ganze Wahrheit ist immer alles, was über etwas gesagt werden kann. Der Koran ist sowohl die Menge der Fehldeutungen, denen er unterliegen kann, wie auch die Menge der Friedensangebote, die er macht. Das Christentum ist sowohl Franz von Assisi wie auch Cesare Borgia. Der Marxismus ist sowohl der humanistische Aufruf an die Menschen, ihr Geschick und ihre Geschichte endlich selbst in die Hand zu nehmen, wie auch die schrecklichen Verfälschungen, die mit Lenin beginnen und mit Stalin ihren Höhepunkt finden.

Aber soll man immer den anderen die Entscheidung überlassen, was dumm ist? Nein. Wer mich für dumm hält, den überprüfe ich, von welchen Standpunkt aus er es tut und ob ich den teilen kann. Damit erledigt sich manches. Abgesehen davon, daß ich eine gewisse Eleganz und Raffinesse der Widerlegung verlange - hat hier jemand behauptet, daß ich arrogant bin? Oder war ich das? -: ein "booaaah, eh Du linkes Arsch.loch" reicht da keineswegs.
 
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Interessant ist immer wieder zu beobachten, das vermeindlich kluge Menschen glauben, schlauer zu sein als andere. Das beste Beispiel zeigt derzeit VW.

Nun ja - Sie schreiben von "vermeintlich", was meint, dass es nach Ansicht anderer so sein müsse/sollte. Weil das doch "Experten" auf ihrem Gebiet seien...
Natürlich sind diese klug, denn sie haben Erkenntnisse aus der Leichtgläubigkeit der Menschen gezogen. Oder wissen um "die Welt will betrogen sein..."
Es gibt auch den Begriff der "Bauernschläue", der hier anzuwenden ist. Die "Bauernopfer" wurden durch die Taten der angeblich "Unantastbaren", die nicht der Dummheit zu verdächtigen wären im Hinblick auf Inkompetenz bei der Bewerkstelligung ihrer Aufgaben jedenfalls reichlich geliefert.
Na ja, heißt ja auch "Volkswagen" - und "das Volk" ist nun einmal bereitwillig "gläubig".
Was sagt das mal wieder? Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser. ;-)
 
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Für die meisten ist es eine Tradition in der sie sich bewegen um eine Heimatgefühl zu haben.

Sie meinen sicherlich im Sinne von: Der Mensch ist nicht gerne alleine - oder: Der Mensch ist ein Herdentier. Das stimmt. Und viele haben auch von Ausgrenzung Angst und suchen den Schutz in einer "Gemeinschaft". Das Anonymum "Gesellschaft", wo dann "Gesellschafter - um in den firmentechnischen Bereich zu gehen - vorgeben, wo es "lang geht".

Für andere ist es eine psychische Methode um Menschenrechtsverletzungen besser verarbeiten zu können. Es wird geglaubt, dass der Täter einst seiner gerechten Strafe zugeführt wird. Dumm ist das eigentlich nicht, sondern menschliche Psychologie.

Auch das ist durchaus richtig. Denn es ist ja für viele so bequem, aus der beschaulichen häuslichen Couchecke sich zu entrüsten und "gläubig" dann glaubhaft machen zu wollen, dass der-/diejenigen Täter sicherlich ihrer "verdienten Strafe" zugeführt werden. Auf jeden Fall derjenigen, die dann für die Lebenden nicht mehr sichtbar ist.

Gebildete Menschen glauben weniger. Sei es, weil sie Traditionen eher hinterfragen oder weil sie nicht so oft Menschenrechtsverletzungen kompensieren müssen.
Bildung führt zu weniger Glauben aber nicht zuerst auf der Opfer-, sondern auf der Täterseite. Wer ganzheitlich gebildet ist, kann nicht einfach greifen, sondern fragt wo Dinge herkommen. Das wäre ja schon mal was.

Ich denke, dass die Bildung unterteilt werden muss: In die erlangte des reinen Wissens und die der eher Unwissenden, die jedoch über eine große Herzensbildung verfügen. Die sie dann durchaus befähigen kann, die Dinge aus dem großen Kompex emotionalen (Fehl)Verhaltens richtig zu beurteilen.
Im Übrigen findet sich unter den religiös Gläubigen eine hohe Anzahl äußerst "gebildeter" Koryphäen.
Von nichts kommt nichts - das ist, so denke ich, eine nicht zu leugnende Tatsache. Und Gewalt erzeugt wieder Gewalt/Gegenwehr, wobei hier dann allerdings die Frage nach der Dummheit gestellt werden muss. Wenn doch ersichtlich es immer weiter gehen wird... Da muss ein intelligenter, besonnener, "weiser" Mensch doch ein "Veto" rufen und nach anderen Möglichkeiten suchen. Da nutzt es gar nichts festzustellen suchen, wer denn eigentlich irgendwann einmal angefangen hat. Das ist nämlich dann "für das große Ganze", z.B. eine Friedenserlangung, als zweitrangig zu betrachten.
 
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Vergessen Sie den Faktor "Weitsicht" nicht.
Im vorraus zu denken.

Nun ist die "Weitsicht", also das Vorausdenken - man sagt dazu auch, dass jemand "die Flöhe husten hören könne - ;-) aber abhängig von der Qualität der Sehfähigkeit. Da haben sich dann die "Planer" schon oft vertan. Nehme man einmal in der Wirtschaft die Prognosen, wodurch z.B. mehr Gewinn erzielt werden könne... Der Begleiter "Eventualität" wird da möglicherweise außer Acht gelassen.

Und zu "klug" würde ich "Gerissenheit" hin zu fügen.
Nicht nur logische Konsequenzen vorraus ahnen sondern auch emotionale.
Wer die Emotionen von Menschen kontrollieren kann, kontrolliert den Menschen.
Schwächen und Sehnsüchte erkennen, Bedürfnisse und vorallem minderwertigkeitskomplexe.

Ja natürlich. "Psychologie" gehört dazu. Wissen um "Schwachstellen", Ergreifen bei einem "wunden Punkt". Wünsche und Sehnsüchte in den Fokus des Greifbaren/Erreichbaren stellen. Das ist das Rüstzeug eines jeden guten Marketingmenschen.

minderwertigkeitskomplexe sind das entscheidene Zahnrad, wer dort die Weichen stellen kann , der schafft sich eine Marionette.

Das bedeutet auch, die "Gier" der Menschen anzuregen. Oder eine "Dekadenz" zu installieren oder anzukitzeln.

Was die Religionen angeht.
Nunja politische Ideologien sind angreifbar.
Religionen galten und gelten in vielen Ländern als unantastbar.
Niemand wagt es in Frage zu stellen.
Die jenigen , die diese Werkzeuge benutzten, glauben natürlich nicht daran.

Politische Ideologien sind immer angreifbar. Da lässt sich eine Basis herauskristallisieren, die auf den Prüfstand erhoben werden muss. Religion im Sinne von Gottglauben ist nicht angreifbar. Denn wie will man "Glauben", der zwar "Nichtwissen" ist angreifen, wenn es in dem Falle niemals ein wirkliches Wissen geben kann, das den Glauben ad absurdum stellt? "Vermutungen", ob es Gott gibt oder nicht, die sind auch nur "Glauben", auch wenn sie sich mit wissenschaftlichen Erkenntnissen der Faust'schen Suche "was die Welt im Inneren zusammenhält" schmücken.

Naja es gibt zum einen viele Menschen die tatsächlich aus Dummheit Religiös sind.
Aber viele sind es auch in erster Linie aus mangelnder Charakterstärke.
Zu schwach ihr Leben in eigene Hände zu nehmen.
Statt dessen die verantwortung lieber abgeben.
Kein intelligenter Mensch kann guten Gewissens die Wissenschaft verleugnen.
Zumal die großen Religionen uralt sind.
Jeder weiß wie ungebildet die Leute damals waren und wie leicht zu beeinflussen.
Naiv zu glauben das die damals den Durchblick hatten.

Einiges beantwortet sich aus meinen Antworten vorher.
Nur noch soviel dazu: Früherer Völker, ihre uralten Kulturen, die Fragen, die sie den Heutigen hinterließen - siehe z.B. die Pyramiden - die sehe ich zum Teil uns wissensmäßig als überlegen an.
Die haben sich ihren Teil gedacht und umgesetzt.
Und noch so etwas wie "Ehrfurcht" gekannt...
"Scio me nihil scire".
 
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Nein. Glaube ist irrational, dass ist aber nicht dasselbe wie dumm. Ich glaube über das Buch über die Dummheit habe ich mal eine vernichtende Kritik gelesen. Leider wird mit den Begriffen Verstand, Vernunft, Intelligenz usw. oft sehr unpräzise umgegangen. Logisch und vernünftig werden oft synonym gebraucht. Das gebildete Menschen weniger glauben, da bin ich nicht so sicher, ihre Glaube ist lediglich intelligenter. An einen Gott mit langem Bart, der im Himmel auf einem Thron sitzt, glauben sie wahrscheinlich nicht, ihre Gottesbilder sind komplizierter.
 
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Dummheit ist ein Denken, welches den Gegebenheiten, die die Realität vorgibt, widerspricht. Aber darin liegt schon der Hase in der Pfeffersoße: nämlich ist, was als realistisch aufzufassen sein mag, nicht von vornherein konsensfähig. Ein Frosch - der ist mir immer aus dieser Horde noch der liebste - wird immer, was ich von den Moslems halte, für dumm empfinden, alldieweil er mich sehr wohl in die Tonne, in denen die Dummköpfe gegen die Wände rappeln, kloppen würde. Ich halte Eisbärinnen für nicht intelligent. Pars pro otto......

Nun ja, das kann man auch, so man zwischen "Dummen" wählen müsste, als eine Wahl des "kleineren Übels" ansehen. Oder ganz einfach bei unterschiedlichen Ambitionen, Gefallen, Einstellungen sagen, dass nun einmal die Geschmäcker verschieden sind. Oder auch resignierend feststellen, dass man sich den völlig "Undummen" erst nach seinem eigenen "Gusto" backen muss. Aber natürlich kristallisiert sich auch bei der Sparte "Dummheit" die Spreu vom Weizen heraus. Wobei man rein objektiv betrachtet und nachweisbar bei so manchem/mancher bei der Steigerungsform des Begriffes "dumm" beim Superlativ nach dem Komparativ dann einen Namen einsetzen kann. Nichts geht mehr... ;-)))

Ob die Götter wirklich so schlau waren? Man kann es bezweifeln, schließlich hat man alle paar Jahrhunderte neue gebraucht, weil die alten es nicht mehr taten. Wobei ein Schulz dies als äußerst dumm verkaufen würde, ein Johannes der Eingeschmierte als höchste Wahrheit und ein Pommes seiner Privatideologie anhängt. Überhaupt Ideologie: jeder, der eine andere hat, hält jeden, der eine andere hat, möglicherweise für einen Dummkopf. Und den, der keine hat, auch.

Das bedarf ohne weiterer Worte eines Smileys: :happy:

Et maintenant, que vais-je faire? Das Problem liegt darin, daß jeder, der etwas denkt, glaubt, behauptet, davon ausgeht, daß er die ganze Wahrheit und nichts als die Wahrheit spricht. Aber die ganze Wahrheit ist immer alles, was über etwas gesagt werden kann. Der Koran ist sowohl die Menge der Fehldeutungen, denen er unterliegen kann, wie auch die Menge der Friedensangebote, die er macht. Das Christentum ist sowohl Franz von Assisi wie auch Cesare Borgia. Der Marxismus ist sowohl der humanistische Aufruf an die Menschen, ihr Geschick und ihre Geschichte endlich selbst in die Hand zu nehmen, wie auch die schrecklichen Verfälschungen, die mit Lenin beginnen und mit Stalin ihren Höhepunkt finden.

So ist es. Wie Hermann Bahr schrieb: Die Wahrheit ist wie eine scheue Geliebte. Man besitzt sie niemals ganz.

Aber soll man immer den anderen die Entscheidung überlassen, was dumm ist? Nein. Wer mich für dumm hält, den überprüfe ich, von welchen Standpunkt aus er es tut und ob ich den teilen kann. Damit erledigt sich manches. Abgesehen davon, daß ich eine gewisse Eleganz und und Raffinesse der Widerlegung verlange - hat hier jemand behauptet, daß ich arrogant bin? Oder war ich das? -: ein "booaaah, eh Du linkes Arsch.loch" reicht da keineswegs.

Manche "Festellungen" boslicher oder dümmlicher Art von Kontrahenten erledigen sich allerdings von alleine, so man in die "Tiefe" der Oberflächlichkeit geht. :giggle: "Rotz und Wasser heulen", Gejammere oder "Tastaturbekenntnisse" eines bildungs- oder wissensmäßig besseren Aufgestelltseines entpuppen sich dann schnell als Hohlheiten.

Das mit der Zuweisung von "Arroganz" sehe ich persönlich als ein Kompliment an, geboren aus Hilflosigkeit des Titulierenden. Und da mir von klein auf "Bescheidenheit" noch nie lag und Sprüche im Poesiealbum wie "sei wie das Veilchen im Moose, so sittsam, bescheiden und rein - und nicht wie die stolze Rose, die gerne bewundert will sein" unangenehm aufstießen, da mir Rosen schon immer als "Königin der Blumen" besser gefielen, ist das sicherlich verständlich. ;-)))
 
OP
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Nein. Glaube ist irrational, dass ist aber nicht dasselbe wie dumm. Ich glaube über das Buch über die Dummheit habe ich mal eine vernichtende Kritik gelesen. Leider wird mit den Begriffen Verstand, Vernunft, Intelligenz usw. oft sehr unpräzise umgegangen. Logisch und vernünftig werden oft synonym gebraucht. Das gebildete Menschen weniger glauben, da bin ich nicht so sicher, ihre Glaube ist lediglich intelligenter. An einen Gott mit langem Bart, der im Himmel auf einem Thron sitzt, glauben sie wahrscheinlich nicht, ihre Gottesbilder sind komplizierter.

Durchaus möglich und verständlich, dass so manchem das Buch nicht gefällt. Es ist nicht "durchgängig" wissenschaftlich geschrieben, sondern eine Be- und Erleuchtung aus verschiedenen Richtungen. Ein Philologe und Historiker hat an dem Buch mitgeschrieben.

Ich sehe das ähnlich, dass der Gottglauben bei einfachen Völkern/Menschen nicht mehr zu finden ist als bei wissensmäßig höher Gebildeten.
 

sahar

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Gehoert "Glauben" in die Kategorie "Dummheit"?

Vorab, Olivia: Aus meiner Sicht betrachtet verneine ich deine Frage.

Ich glaube auch nicht, dass Gebildete weniger glauben als Ungebildete, (#3) was immer man unter Letzteren auch verstehen mag. Gebildete moegen "anders" glauben, sehen ihre Schriften eher im historischen Kontext. Zweifel, Nachdenken und Rationalitaet haben nicht per se mit Bildung zu tun - so wenig wie mit "Dummheit".

Im Uebrigen fallen im deutschen Wort "Glaube" zwei Aspekte zusammen, die das Englische durch "faith" und "belief" auseinanderhaelt.

Es lohnt, ueber den Unterschied nachzudenken.
 

Frosch

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...Ein Frosch - der ist mir immer aus dieser Horde noch der liebste - wird immer, was ich von den Moslems halte, für dumm empfinden, alldieweil er mich sehr wohl in die Tonne, in denen die Dummköpfe gegen die Wände rappeln, kloppen würde...

Sehr schön! Liebe die Frösche wie dich selbst und schon ist der Forumsfriede gesichert. >8´)

Da endet meine Zustimmung aber schon, denn siehe: Du vertrittst ja nicht die Meinung der dummgehaltenen Masse, wonach das Wort Islam nicht mit Unterwerfung sondern mit Frieden zu übersetzen sei und es sich bei dieser als autoritärer Ideologie daherkommenden Angelegenheit in erster Linie um eine Religion im herkömmlichen Sinne handelt. Dumm ist nur der kritiklos Gläubige und der augenverdrehende evangelisch konditonierte Grüne, welcher ausschließlich das Gute im Menschen zu sehen wünscht, sofern der nicht aus Sachsen stammt. Schlau ist dagegen, wer diese Dummheit auszunutzen weiß, für welche mehr oder weniger sinistren Zwecke auch immer. Wobei ich dir natürlich nichts unterstellen möchte, hehe.....>ß´)
 
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"Dumm sind immer die anderen" so heißt es. Schon klar! Aber die Vermessenheit liegt eigentlich bereits in einer solchen Behauptung. Denn derjenige, der dies zu erkennen meint unterstellt, dass „Die Dummheit“ oder das Wesen selbiger klar definiert werden kann. Und zwar als Vorgabe des Selbst als unumstößliche Richtlinie.

Was also nennt man „dumm“? Es ist das, was aus dem Rahmen fällt. Jenseits eines Massendenkens, das den „Ton“ angibt. Den Trend vorgibt. Nun ist Dummheit natürlich auch als mangelnde Intelligenz zu verstehen. Oder bei Vorhandensein die Unmöglichkeit der Auswertung dieser, um u.a. kognitive Erfahrungen weiterführend bei Bedarf in entsprechend darauf ausgerichtete Handlungen zu verarbeiten. „Klugheit“ (nicht Intelligenz) ist somit nach meiner Auffassung das Gegenteil von „Dummheit“, wobei Klugheit nämlich bedeutet, dass man Intelligenz anzuwenden versteht. Wissen wiederum steht auf einem anderen Level.

Der Psychologe Guilford spricht von Intelligenzfaktoren. Hier werden die Teilbereiche angesprochen, jeder anders ausgerichtet, Sprachvermögen, mathematisches Verständnis, Vorstellungsvermögen…
Der eine hat, der andere nicht. Keiner jedoch ist wegen Fehlens des einen „dumm“.

Dummheit ist nicht grundsätzlich angeboren, sondern wird vielfach anerzogen. Die Dummheit des Stillstandes. Medien sind wirksame Transportinstrumente von Inhalten beabsichtigter Verblödung. Natürlich können sie auch gegenteilig wirksam werden je nach Qualität. Bei der Verdummung kommen wohl einige Faktoren hinzu. Natürlich wird keiner von vornherein sagen: Ich will mich jetzt verdummen lassen, sondern da spielen dann „Triebe“ hinein, Eigennutzdenken im Sinne von: Nutzt es mir etwas, wenn ich das und das tue, kaufe, wähle? Wie schaffe ich mir dadurch dann etwas mehr Wohlbehagen, Lust, Vorteile. ..Cui bono?

Die Dummheit der Menschen lässt zerstören. Plumpes Machtdenken lässt Kriege führen und töten, Bequemlichkeiten werden durch eine Zerstörung unseres Lebensraums erkauft. Die Dummheit ähnlich der drei Affen, die nichts sehen, hören, riechen. Nach uns die Sintflut!

Der Autor Grossgebauer nennt in seinem Buch „Dummheit, die heimliche und unheimliche Weltmacht“ das Kind beim Namen und zeigt die aus der Dummheit und Ignoranz entstandenen Fehlleistungen der Menschen auf. Dummheit – vielleicht sogar „guten Glaubens“?

Dummheit zu bekämpfen ist ein schier unmögliches Unterfangen. Entfernt man einen dummen Kopf einer „Hydra“ wächst ihr ein anderer nach. Geboren aus „neueren Erkenntnissen“, die dann jedoch bald wieder renovierungsbedürftig sind, da neuere Erkenntnisse….Nach denen jetzt zu verfahren ist!

Wir unterliegen immer wieder kognitiven Täuschungen, weil wir Emotionalität nicht ausschließen können. Das Relative bleibt, die subjektive Betrachtungsweise. Für den Betrachter selbst wahr und objektiv, für den Andersdenkenden dumm. „Wie kann der/die nur so was glauben…“ Dies ist Verwundern, jedoch im Zustand einer Ahnungslosigkeit von der Gefühlswelt, beziehungsweise der „emotionalen Intelligenz“ eines anderen.

In meinen Augen ist ein „Glauben“ - hier speziell der religiöse Glauben eines jeden Einzelnen - keine „Dummheit“, so sie aus seinem Innern kommt. Etwas, das nicht eingepflanzt, eingetrichtert wurde, sondern im Laufe des Lebens erkannt, begriffen und für „schlau“ und richtig befunden wurde. Weil Glauben nämlich auch Überlebenshilfe ausmacht. Denn Glauben ist auch Hoffnung. Ist Hoffnung "dumm"?

Wenn der Atheist an „Nichts“ glaubt, dann glaubt er auch, nämlich an „Nichts“. Ist das dumm? Nein. Und wenn jemand an ein Weiterleben nach dem Tod glaubt, an Wiedergeburt – ist das dumm? Nein.

Nur Handlungen sind wirklich dumm, wenn sie wider besseren Wissens erfolgen. Dazu gehört auch eine zu große Vertrauensseligkeit in die Rechtschaffenheit der Menschheit, der anderen. Siehe hierzu z.B. auch die „Dummheit“ von Philosophen. Platon wollte ausgerechnet Dionysios von seiner Staatstheorie überzeugen. Es war ihm bewusst, dass dieser ein machtbesessener Diktator war. Nun folgte die Strafe für Platons Dummheit natürlich auf dem Fuße. Nietzsche war ein eine Frau verliebt. Ausgerechnet er war zu schüchtern, selbst seine Liebe zu offenbaren und beauftragte damit einen Freund, wohl wissend, dass dieser der Dame die gleichen Gefühle entgegenbrachte. Nun ward dadurch Nietzsche kein Erfolg beschieden, ließ ihn lediglich daraufhin den Spruch tätigen, dass ein verheirateter Philosoph in die Komödie gehöre! Heidegger wurde NSDAP-Mitglied und war der irrigen Auffassung, er könne „den Führer führen“.

Dies sind nur ein paar Beispiele für „dummes Verhalten“.
„Vorurteile“ sind jedoch immer Dummheit, die man selbst bekämpfen kann. Genau so, wie man sich viel mehr seiner Fantasie bedienen sollte, versuchen auch auf den ersten Blick komplex wirkende Zusammenhänge zu begreifen, damit man keiner „Steuerung in die Dummheit“ durch andere unterliegt.
Dann begreift man vielleicht, was Anatole France meint:

<Wenn 50 Millionen Menschen etwas Dummes sagen, bleibt es trotzdem eine Dummheit.<

Denken Sie, dass „Dummheit“ auf Dauer erfolgreich bekämpft werden kann? Oder wird es immer der sprichwörtliche Kampf der Durchblickenden, der Götter“, bleiben? Und was beinhaltet für Sie der Begriff der "Dummheit"?



...."Der Ursprung des Bewusstseins durch den Zusammenbruch der bikameralen Psyche" von Julian Jaynes !
Glaube hat demnach etwas mit der ursprünglich bikameralen Psyche zu tun, also mit dem - entwicklungsgeschichtlich noch - fehlenden Bewusstsein, dem eine Hirnfunktion des automatisierten Alltags gegenübersteht. Eine Theorie - sicher - , aber eine gut begründete.
Viel einfacher hat Titchener das Bewusstsein als "die Summe aller psychischen Vorgänge, die im gegenwärtigen Augenblick stattfinden" definiert. Das könnte man auch als die Grundlage tief religiösen Betens ansehen. Glaube an Gottheiten muss laut Jaynes vom Bewusstsein entkoppelt sein, da er einem Funktionsbereich unseres Hirns entspringt, welcher unabhängig von Erfahrungen, Wissen, Fakten und erlernten Möglichkeiten arbeitet. Das würde auch erklären, wieso Glaube im Verlauf des Wissenszuwachses, des Sammelns von Erfahrungen und des Planens von Möglichkeiten immer schwerer fällt.
Geschichtlich ist ja Glaube parallel zum Wissenszuwachs immer komplizierter geworden, wenn man bspws. den Glauben an einen christlichen Gott heutzutage mit dem Götterglauben der antiken Griechen vergleicht. Die sehr menschlichen Götter der Antike - mit all ihren Schwächen und trotzdem übermenschlichen Kräften - waren sicher Projektionen, die schlicht "normalen" Menschen mit übernatürlichen Kräften zugeordnet wurden. Hier liegt die Kraft des Glaubens wohl in der empfindbaren menschlichen Nähe mit gewissem Vorbildcharakter. Demgegenüber ist der Christengott vollkommen unnahbar, fordernd, auch ungerecht strafend, Gnade oder Ungnade verteilend, unsterblich, und nirgends nachweisbar, allerdings in allem vermutbar.
Ein Dämon, mit menschlichen Masken, die aber von Mönchen ihre Darstellung erhalten haben, um in der Tradition der Antike den Gläubigen ein Bild präsentieren zu können.
Die Frage, ob Glaube mit Dummheit gleichgesetzt werden kann, ist sicher nicht mit Ja oder Nein zu beantworten, da jeder Gläubige eine andere Zugangsweise zum Glauben haben kann. Als Beispiel sei meine Tante Hedwig genannt, die ihr Leben lang im Elternhaus - ohne Mann, ohne Familie, zusammen mit ihrer älteren Schwester ein sehr "frommes Leben" als Kompensation ihres - aus der fernen Betrachtung - doch recht tristen Daseins geführt hat.
Dagegen gibt es Physiker mit großem Wissen und tiefem Verständnis von Zusammenhängen, die an die Grenzen der wissenschaftlichen Erklärung gekommen, gläubig geworden oder geblieben sind.
Dabei spielt dann möglicherweise das Bewusstsein doch eine ganz andere Rolle, als Jaynes es darstellt.

kataskopos
 
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Nein. Glaube ist irrational, dass ist aber nicht dasselbe wie dumm. Ich glaube über das Buch über die Dummheit habe ich mal eine vernichtende Kritik gelesen. Leider wird mit den Begriffen Verstand, Vernunft, Intelligenz usw. oft sehr unpräzise umgegangen. Logisch und vernünftig werden oft synonym gebraucht. Das gebildete Menschen weniger glauben, da bin ich nicht so sicher, ihre Glaube ist lediglich intelligenter. An einen Gott mit langem Bart, der im Himmel auf einem Thron sitzt, glauben sie wahrscheinlich nicht, ihre Gottesbilder sind komplizierter.
Wie intelligent kann Glaube sein,
und wie dumm müssen Intelligente daherdenken und -schwätzen,
die von den drei mächtigsten Dirigenten ihres Verhaltens
keinen blassen Dunst haben
und deshalb nachhaltig beteiligt sind an allem,
was nach Rechtfertigung schreit ...??

Eigentlich
müsste
die
Menschenwelt
sich
übergeben
wegen
ihrer
Dummheit.​

Bloß nicht darüber nachdümmern ... :giggle:_ _ _ _ _ _ _ _ _ _
 
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...."Der Ursprung des Bewusstseins durch den Zusammenbruch der bikameralen Psyche" von Julian Jaynes !
Glaube hat demnach etwas mit der ursprünglich bikameralen Psyche zu tun, also mit dem - entwicklungsgeschichtlich noch - fehlenden Bewusstsein, dem eine Hirnfunktion des automatisierten Alltags gegenübersteht. Eine Theorie - sicher - , aber eine gut begründete.
Viel einfacher hat Titchener das Bewusstsein als "die Summe aller psychischen Vorgänge, die im gegenwärtigen Augenblick stattfinden" definiert. Das könnte man auch als die Grundlage tief religiösen Betens ansehen. Glaube an Gottheiten muss laut Jaynes vom Bewusstsein entkoppelt sein, da er einem Funktionsbereich unseres Hirns entspringt, welcher unabhängig von Erfahrungen, Wissen, Fakten und erlernten Möglichkeiten arbeitet. Das würde auch erklären, wieso Glaube im Verlauf des Wissenszuwachses, des Sammelns von Erfahrungen und des Planens von Möglichkeiten immer schwerer fällt.
Geschichtlich ist ja Glaube parallel zum Wissenszuwachs immer komplizierter geworden, wenn man bspws. den Glauben an einen christlichen Gott heutzutage mit dem Götterglauben der antiken Griechen vergleicht. Die sehr menschlichen Götter der Antike - mit all ihren Schwächen und trotzdem übermenschlichen Kräften - waren sicher Projektionen, die schlicht "normalen" Menschen mit übernatürlichen Kräften zugeordnet wurden. Hier liegt die Kraft des Glaubens wohl in der empfindbaren menschlichen Nähe mit gewissem Vorbildcharakter. Demgegenüber ist der Christengott vollkommen unnahbar, fordernd, auch ungerecht strafend, Gnade oder Ungnade verteilend, unsterblich, und nirgends nachweisbar, allerdings in allem vermutbar.
Ein Dämon, mit menschlichen Masken, die aber von Mönchen ihre Darstellung erhalten haben, um in der Tradition der Antike den Gläubigen ein Bild präsentieren zu können.
Die Frage, ob Glaube mit Dummheit gleichgesetzt werden kann, ist sicher nicht mit Ja oder Nein zu beantworten, da jeder Gläubige eine andere Zugangsweise zum Glauben haben kann. Als Beispiel sei meine Tante Hedwig genannt, die ihr Leben lang im Elternhaus - ohne Mann, ohne Familie, zusammen mit ihrer älteren Schwester ein sehr "frommes Leben" als Kompensation ihres - aus der fernen Betrachtung - doch recht tristen Daseins geführt hat.
Dagegen gibt es Physiker mit großem Wissen und tiefem Verständnis von Zusammenhängen, die an die Grenzen der wissenschaftlichen Erklärung gekommen, gläubig geworden oder geblieben sind.
Dabei spielt dann möglicherweise das Bewusstsein doch eine ganz andere Rolle, als Jaynes es darstellt.

kataskopos

Plausibel, vor allem, weil dem Auschliesslichkeitscharakter des Zutreffens einer Theorie eine klare Absage erteilt wird.
Wie oft blieb der Erkenntnisfortschritt aus, weil man sich auf eine einzig möglich erscheinende Theorie fixiert hatte, die dann der Überprüfung an der Wirklichkeit nicht standhielt.
 
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"Dumm sind immer die anderen" so heißt es. Schon klar! Aber die Vermessenheit liegt eigentlich bereits in einer solchen Behauptung. Denn derjenige, der dies zu erkennen meint unterstellt, dass „Die Dummheit“ oder das Wesen selbiger klar definiert werden kann. Und zwar als Vorgabe des Selbst als unumstößliche Richtlinie.

...

Denken Sie, dass „Dummheit“ auf Dauer erfolgreich bekämpft werden kann? Oder wird es immer der sprichwörtliche Kampf der Durchblickenden, der Götter“, bleiben? Und was beinhaltet für Sie der Begriff der "Dummheit"?

Versuche, die Dummheit zu bekämpfen oder gar auszurotten, gab es schon viele.

Als Gott sich sein erstes Exemplar Mensch betrachtete, rief er "Ach, wie dumm!" und warf es auf den Misthaufen ... Doch das rappelte sich wieder auf ... :giggle:

Einst wollte einer klären, warum viele so dumm sind und fragte Foristen "Warum sind viele so dumm?" Nach 289 teils sehr interessanten Beiträgen erkannte der Moderator plötzlich einen "strittigen Sachverhalt" und schloß den Thread vorübergehend bis zur Klärung. Hätte er bis zur Gärung geschlossen, könnte ich nun was berichten, denn inzwischen sind 1.690 Tage vergangen. Und viele sind immernoch so dumm wie eh und jeh ...

Ein Jammer ...

Ich würde Dummheit allein daran festmachen, ob etwas geeignet ist, die jeweilige Erscheinungsform ihrem Ziel näher zu bringen. Wenn JA, ist das jeweilige Verhalten, Wissen / sind die jeweiligen Umstände "gescheit".
 
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Wie oft blieb der Erkenntnisfortschritt aus, weil man sich auf eine einzig möglich erscheinende Theorie fixiert hatte, die dann der Überprüfung an der Wirklichkeit nicht standhielt.
Eigentlich nur ein einziges Mal.
Und das betraf dann unglücklicherweise die Menschheit ... ;)
 

Pommes

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Denken Sie, dass „Dummheit“ auf Dauer erfolgreich bekämpft werden kann? Oder wird es immer der sprichwörtliche Kampf der Durchblickenden, der Götter“, bleiben? Und was beinhaltet für Sie der Begriff der "Dummheit"?

Dummheit hat was mit dem Kopf zu tun, das ist schlicht mangelnde Intelligenz, da helfen auch keine Pillen.
Götterglaube hat aber weder mit Dummheit noch mit Intelligenz zu tun, das ist etwas das kommt aus dem Bauch.
 
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Dummheit hat was mit dem Kopf zu tun, das ist schlicht mangelnde Intelligenz, da helfen auch keine Pillen.
Götterglaube hat aber weder mit Dummheit noch mit Intelligenz zu tun, das ist etwas das kommt aus dem Bauch.

Eine echt sensationelle Erleuchtung, fürwahr.
 

Wer ist gerade im Thread? PSW - Foristen » 0 «, Gäste » 1 « (insges. 1)

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