Bei oberflächlicher Betrachtung mögen sie mich in den mainstream einsortieren. In Wirklichkeit habe ich hier auf einen aggressiven Vertreter des Islamismus reagiert.
Im Laufe der Zeit hat sich mein Bild vom Islam sehr verändert. Vor 2 Jahren habe ich mit meiner Frau die lykische Küstenregion und einen Teil des türkischen Inlands bereist. Die antiken Ausgrabungsstätten sind faszinierend, aber die Lebensform der Türken
bleiben uns total fremd. Vor allem das Gejaule der Muezzims per Lautsprecher hat uns genervt. Mir kam das vor, wie das öffentliche Vorlesen von Maos Grundsätzen und Parolen zu Zeiten des chinesischen Klassenkampfes.
Das ist Hirnwäsche ! Das Besondere an der Situation ist die völlig unvorstellbare Enthaltung von dem straffen religiösen Tagesplan. Es kommt auch niemand auf die Idee, etwa lieber schwimmen zu gehen, als in die Moschee zu wandern. Niemand würde sich über den frühmorgendlichen Lärm durch das Geplärre beschweren.
Die ganze Bevölkerung ist gleichgeschaltet - in Form religiöser Rituale. Das ist die totale Unfreiheit.
Und kein jemals von mir gehörter Muslim, egal welcher sozialen Schicht - äußert Unmut über diese Drangsal. Angeblich ist das alles wunderbar, wird stets von den muslimischen Intellektuellen mit christlichen und jüdischen Ritualen gleichgesetzt, ja, man betont die gleichen Wurzeln. Die Wurzeln allen Übels - in meinen Augen. Als evangelisch erzogener Mensch bin ich heute anti-religiös ! Das könnte ich mir als Muslim nicht erlauben. Ganze Bevölkerungen befinden sich im Zustand eines permanenten Erziehungslagers gegen den eigenen Verstand. Das ewige Herbeten der Jahrtausende alten muslimischen Kulturen ist kalter Kaffee, zumal die biedere Realität die Vernichtung und den Verfall eben jener Altertümer klaglos in Kauf nimmt.
Möglicherweise passt Ihnen meine heutige Sichtweise nicht. Das ist für mich kein Problem. Es wäre allerdings im Rahmen eines Diskussionsforums dann sinnvoller, wenn sie ihre ablehnende Haltung auch begründen würden, anstatt sie lediglich zu äußern.-
kataskopos
Ich sortierte nicht Sie ein, kataskopos, sondern einen einzelnen Beitrag von Ihnen. Ihre ansonsten sehr differenzierte Meinung schaetze ich im allgemeinen sehr.
Ich bin mir nicht sicher. ob man als Tourist die Lebensform einer Gesellschaft begreifen lernt. Suche und schaetze ich eine vertraute Lebensform, so faellt die Wahl meines Urlaubsziel eher in den vertrauten europaeischen Raum. Fasziniert mich eine fremde, dann wage ich die Reise in einen anderen Kontinent. Wobei die Faszination des Anderen viele Facetten hat, nicht immer nur positive.
Den Gebetsruf des Muezzi
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!s als "Gejaule" zu bezeichnen, das kann ich Ihnen nicht verdenken, im Gegenteil. Die Lautstaerke wird auch von vielen Muslimen beklagt, nur leider sind Beschwerden darueber meist erfolglos. Genau so erfolglos wie Beschwerden ueber zu laute Lautsprecher bei Feierlichkeiten, staendiges Hupen auf den Strassen. Ich bin noch auf der Suche nach den Wurzeln dieser Uebel, die ich ganz sicher nicht in der Religion finden kann.
Tabus gibt es in allen Gesellschaften, in einer muslimische gepraegten sicherlich mehr als in westlichen. So ist es in dieser gewiss nicht ueblich, mit Fremden ueber "Drangsale" gleich welcher Natur zu diskutieren.
Ich finde es allerdings etwas arrogant, Menschen einer anderen Kultur und Religion etwas ueber deren 'kalten Kaffee" zu predigen.
Es kommt niemand auf die Idee schwimmen zu gehen? Guter Mann, wo waren Sie denn gewesen? Lt. Ihrer Aussage muessten zu jedem Gebetsruf sich ganze "Voelkerwanderungen" in Richtung Moschee begeben. Diese Beobachtung habe ich nicht mal im KSA gemacht.
Die "biedere" Realtitaet" verdient gewiss einige oder gar viele Kritik. Doch ueber die Qualitaet. ihres "Kaffees" muessen die Voelker selbst bestimmen.