Meine Meinung zur Demokratie und zum Wahlrecht, das ich seit langem kritisiere, habe ich hier im Forum bereits mehrfach kund getan. Wir sind als Wähler nur zu einem klitzekleinen Teil durch die Wahlen ermächtigt, darüber zu bestimmen, wer uns regiert. Die Landeslisten, die jede Partei vor der Wahl erstellt, sind kritikwürdig, denn der Wähler hat keinerlei Einfluss, weder auf die Auswahl der Kandidaten, noch auf die Rangfolge, ausgenommen einige wenige Landtagswahlen, bei denen der Wähler panaschieren und kumulieren kann.
Meistens gibt es in fast jeder Partei durchaus einige Kandidaten, die in der Gunst der Wähler ziemlich weit oben stehen, ist allerdings oftmals konträr zur Parteispitze. Solche Kandidaten werden dann gerne von der Parteispitze auf die „billigen Plätze“ abgestraft, damit hängt
die Aussicht auf ein Mandat von der Stärke der Partei ab.
Beim Wähler unbeliebte Kandidaten werden oftmals auf einen sicheren Listenplatz gehoben, das bedeutet, der Wähler kann diesen Kandidaten nur verhindern, wenn die Partei nur einen geringen Stimmenanteil erhält oder gar an der 5% Hürde scheitert. So geschehen beispielsweise bei Philipp Missfelder, den Wählern seines Wahlkreises und auch anderswo missfiel er, entgegen dem allgemeinen Trend erzielte in seinem Wahlkreis Recklinghausen der unbekannte Direktkandidat der SPD die Mehrheit der Erststimmen. Missfelder wurde und blieb auch 2013 wiederum Abgeordneter, weil er über die Landesliste (5.Stelle!) wiederum ins Parlament kam. Der Einfluss des Wählers ist also als recht gering zu bezeichnen.
