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Ist der Nihilist feige und ein Anarchist?

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Ja, auch hier steht wahrscheinlich der Mensch mit seiner Natur im Weg.
Aus meiner Sicht ja. Der Anarcho-Kapitalismus, geht vom Einzelmenschen aus. Menschen denken aber in Gruppen. Meine Familie, mein Stamm, meine Nation. Wir und Die. Das steckt uns in den Genen.

Dieses durch ein abstraktes Prinzip, Eigentum, ersetzen zu wollen, dass dann alle menschlichen Beziehungen regeln soll, ist eine Kopfgeburt. Ich erinnere mich an eine Diskussion, die ich gesehen habe, mit einem Anarcho-Kapitalisten, der meinte, diese einfachen Regeln, Selbsteigentum, Erstebenutzung und so, wären so toll, weil sie so einfach sind, und so weiß jeder, wem was gehört und es gibt nie wieder Streit.

Das war fast schon rührend naiv. Als ob Krieg und Kampf nicht aus Haß, Angst, Wut, Neid entstehen sondern, aus rechtlichen Unklarheiten. Fast jeder Mensch wird (zu Recht) davon ausgehen, dass ihm, wenn er die dickere Keule hat (im übertragenen Sinn), eine Kompensation zusteht, wenn er sie nicht benutzt. So würde ich meine Mitspezies jedenfalls einschätzen.
 
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Sehe ich auch so, nur das Gier da uebersehen wurde.
 
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Aus meiner Sicht ja. Der Anarcho-Kapitalismus, geht vom Einzelmenschen aus. Menschen denken aber in Gruppen. Meine Familie, mein Stamm, meine Nation. Wir und Die. Das steckt uns in den Genen.
Inwiefern soll der Anarchokapitalismus einer Gruppensolidarität im Weg stehen? Stünde doch jedem frei, eine Familie oder einen Stamm zu gründen. Derjenige hätte nur nicht das Recht, die erwünschte Solidarität mit Gewalt durchzusetzen, aber das darf man heutzutage auch schon nicht, wenn man nicht zufällig in der Regierung sitzt natürlich.

Dieses durch ein abstraktes Prinzip, Eigentum, ersetzen zu wollen, dass dann alle menschlichen Beziehungen regeln soll, ist eine Kopfgeburt.
Ich sehe darin kein großes Problem, solange man einen weiten Eigentumsbegriff zugrunde legt, wie es auch heute im Sachenrecht der Fall ist.

Ich erinnere mich an eine Diskussion, die ich gesehen habe, mit einem Anarcho-Kapitalisten, der meinte, diese einfachen Regeln, Selbsteigentum, Erstebenutzung und so, wären so toll, weil sie so einfach sind, und so weiß jeder, wem was gehört und es gibt nie wieder Streit.
Einfache Kriminalität würde dadurch selbstverständlich nicht verhindert werden können, Enteignungen von staatlicher Seite hingegen schon.

Das war fast schon rührend naiv. Als ob Krieg und Kampf nicht aus Haß, Angst, Wut, Neid entstehen sondern, aus rechtlichen Unklarheiten. Fast jeder Mensch wird (zu Recht) davon ausgehen, dass ihm, wenn er die dickere Keule hat (im übertragenen Sinn), eine Kompensation zusteht, wenn er sie nicht benutzt. So würde ich meine Mitspezies jedenfalls einschätzen.
Müsstest du dann nicht eigentlich gegen den Staat sein? Schließlich sitzen die Leute mit den dicksten Keulen in der Regierung. Könnte natürlich auch im Anarchokapitalismus passieren, dass sich irgendein Milliardär einen Kampfjet mit lasergelenkten Bomben kauft, aber den müsste er dann ebenso selbst bezahlen wie den Piloten und das Landefeld sowie den Geheimdienst, der verhindern soll, dass ihm ein beunruhigter Bürger die Kehle aufschlitzt. Außerdem könnte er ziemlich wenig dagegen unternehmen, dass ein weiterer Milliardär aus dem erhöhten Bedarf an Bombenabwehrsystemen und Flakpanzern Gewinn schlägt. Vielleicht würde er die Dinger sogar kostenlos verteilen, weil es nicht gerade in seinem Interesse liegt, wenn jemand seine Arbeiter tötet.
 
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Inwiefern soll der Anarchokapitalismus einer Gruppensolidarität im Weg stehen? Stünde doch jedem frei, eine Familie oder einen Stamm zu gründen. Derjenige hätte nur nicht das Recht, die erwünschte Solidarität mit Gewalt durchzusetzen, aber das darf man heutzutage auch schon nicht, wenn man nicht zufällig in der Regierung sitzt natürlich.
Gut, das du darauf kommst, denn das fiel mir im Nachhinein noch ein. Das Nicht-Aggressionsprinzip ist keineswegs ein Grundsatz des Anarchokapitalismus. Der verbietet nämlich Aggression nur dann, wenn sie nicht in Ausübung des Eigentumsrechts geschieht. Wenn mir einer meine Uhr klaut und nicht wieder rausgibt, darf ich Gewalt anwenden, um sie zurück zu bekommen.
Aggression wird also nicht aus Prinzip verneint sondern nur bei regelkonformem Verhalten des "Opfers" - und das ist in (fast) jeder Gesellschaft so. Den gesetzestreuen Bürger darf man fast nirgendwo aggressiv angehen.

Achso, fast vergessen. Wie soll eine Gruppe funktionieren, wenn sie ihre Regeln, den Gesellschaftsvertrag nicht durchsetzen darf? Da funktioniert auch kein Ananarchokapitalismus.

Ich sehe darin kein großes Problem, solange man einen weiten Eigentumsbegriff zugrunde legt, wie es auch heute im Sachenrecht der Fall ist.
Dann hast du die Sache nicht wirklich durchdacht.

Einfache Kriminalität würde dadurch selbstverständlich nicht verhindert werden können, Enteignungen von staatlicher Seite hingegen schon.
Aber Entführungen, Vergewaltigungen, Straßenraub, Mord und all diese Dinge sind von staatlicher Seite eben selten. "Einfache" Kriminalität ist deswegen nicht weniger unangenehm als Enteignungen. Die Jungs von der Schutzgeldmafia nicht lieber gesehen als der Steuerbeamte.

Müsstest du dann nicht eigentlich gegen den Staat sein? Schließlich sitzen die Leute mit den dicksten Keulen in der Regierung. Könnte natürlich auch im Anarchokapitalismus passieren, dass sich irgendein Milliardär einen Kampfjet mit lasergelenkten Bomben kauft, aber den müsste er dann ebenso selbst bezahlen wie den Piloten und das Landefeld sowie den Geheimdienst, der verhindern soll, dass ihm ein beunruhigter Bürger die Kehle aufschlitzt. Außerdem könnte er ziemlich wenig dagegen unternehmen, dass ein weiterer Milliardär aus dem erhöhten Bedarf an Bombenabwehrsystemen und Flakpanzern Gewinn schlägt. Vielleicht würde er die Dinger sogar kostenlos verteilen, weil es nicht gerade in seinem Interesse liegt, wenn jemand seine Arbeiter tötet.
Nein. Warum denn gegen den Staat?
 
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Wieso? Wie kann man nicht gegen den Staat sein, selbst Emerson war es, und er war beleibe kein Anarchist, man muss kein Anarchist sein um gegen den Staat zu sein. Wer hat das nochmal gesagt, der beste Staat wuerde sich unnoetig machen...?
 
G

Gelöschtes Mitglied 2028

Gut, das du darauf kommst, denn das fiel mir im Nachhinein noch ein. Das Nicht-Aggressionsprinzip ist keineswegs ein Grundsatz des Anarchokapitalismus. Der verbietet nämlich Aggression nur dann, wenn sie nicht in Ausübung des Eigentumsrechts geschieht. Wenn mir einer meine Uhr klaut und nicht wieder rausgibt, darf ich Gewalt anwenden, um sie zurück zu bekommen.
Aggression wird also nicht aus Prinzip verneint sondern nur bei regelkonformem Verhalten des "Opfers" - und das ist in (fast) jeder Gesellschaft so. Den gesetzestreuen Bürger darf man fast nirgendwo aggressiv angehen.

Achso, fast vergessen. Wie soll eine Gruppe funktionieren, wenn sie ihre Regeln, den Gesellschaftsvertrag nicht durchsetzen darf? Da funktioniert auch kein Ananarchokapitalismus.

Dann hast du die Sache nicht wirklich durchdacht.

Aber Entführungen, Vergewaltigungen, Straßenraub, Mord und all diese Dinge sind von staatlicher Seite eben selten. "Einfache" Kriminalität ist deswegen nicht weniger unangenehm als Enteignungen. Die Jungs von der Schutzgeldmafia nicht lieber gesehen als der Steuerbeamte.

Nein. Warum denn gegen den Staat?

Aber zählt der Körper nicht auch im Anarchokapitalismus zum Eigentum und wenn jemand diesem schaden oder dir in dem Fall dein "Eigentum" nehmen, also dich töten möchte, wehrst du dich doch auch?
 
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Gut, das du darauf kommst, denn das fiel mir im Nachhinein noch ein. Das Nicht-Aggressionsprinzip ist keineswegs ein Grundsatz des Anarchokapitalismus. Der verbietet nämlich Aggression nur dann, wenn sie nicht in Ausübung des Eigentumsrechts geschieht. Wenn mir einer meine Uhr klaut und nicht wieder rausgibt, darf ich Gewalt anwenden, um sie zurück zu bekommen.
Das Nichtaggressionsprinzip richtet sich ausschließlich gegen die Initiation von Gewalt, nicht schlechthin gegen dessen Anwendung, und das schon seit seiner ersten Formulierungen durch Ayn Rand und Murray Rothbard. Es ist nicht mit Pazifismus zu verwechseln, wie du es hier offenbar tust.

Aggression wird also nicht aus Prinzip verneint sondern nur bei regelkonformem Verhalten des "Opfers" - und das ist in (fast) jeder Gesellschaft so. Den gesetzestreuen Bürger darf man fast nirgendwo aggressiv angehen.
Klar darf man es. Sieht man sehr schön in Ländern, die eine Wehrpflicht haben. Wenn das nicht die Initiation von Gewalt sein soll, dann weiß ich auch nicht weiter. Weitere Beispiele wären Enteignungen, Steuern und Untersuchungshaft. Daneben gibt es noch haufenweise illegale Verhaltensweisen von Seiten des Staates, die de facto nicht sanktioniert werden.

Achso, fast vergessen. Wie soll eine Gruppe funktionieren, wenn sie ihre Regeln, den Gesellschaftsvertrag nicht durchsetzen darf? Da funktioniert auch kein Ananarchokapitalismus.
Klar dürfen Regeln durchgesetzt werden. Die Gruppe wäre nicht daran gehindert, einem Ausreißer Privilegien zu entziehen, ihn zu stigmatisieren oder zu verbannen. Eine andere Frage ist, ob das überhaupt nötig ist. Familien und Freundschaftsbanden halten auch ohne solche Mechanismen zusammen, in aller Regel jedenfalls.

Sollte dies aus irgendwelchen Gründen nicht möglich sein, so käme eine Übertragung der Dispositionsbefugnis über den eigenen Körper und die eigene Freiheit des Individuums auf die Gruppe in Betracht. Inwiefern das möglich ist ist auch innerhalb anarchokapitalistischer Kreise hochumstritten.

Dann hast du die Sache nicht wirklich durchdacht.
Inwiefern?

Aber Entführungen, Vergewaltigungen, Straßenraub, Mord und all diese Dinge sind von staatlicher Seite eben selten. "Einfache" Kriminalität ist deswegen nicht weniger unangenehm als Enteignungen. Die Jungs von der Schutzgeldmafia nicht lieber gesehen als der Steuerbeamte.
In anderen Ländern gehören staatlich angeordnete Morde und Vergewaltigungen an der Tagesordnung, und selbst die zurückhaltenderen Staaten, Deutschland etwa, unterstützen Kriege, die zu genau den von dir beschriebenen Handlungen führen.

Nein. Warum denn gegen den Staat?
Weil der Staat viel mehr Macht in sich konzentriert als ein Privatmann es sich erträumen könnte.
 
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Das Nichtaggressionsprinzip richtet sich ausschließlich gegen die Initiation von Gewalt, nicht schlechthin gegen dessen Anwendung, und das schon seit seiner ersten Formulierungen durch Ayn Rand und Murray Rothbard.

Nur war Ayn Rand nicht die erste die das Nichtaggressionsprinzip formuliert hat. Ein Paar Inder haben das ein Paar Tausend Jahre vorher getan.
 

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