Ist das Satire oder Logik, die ich nicht verstehe?
Lieber wäre mir, man könnte es als Satire auffassen.
Was begegnete uns denn so alles im Vorfeld dieser Veranstaltung:
- Eine durch etablierte Parteien nicht abgedeckte Themennische die von einer "Bürgerbewegung" besetzt wurde, welche in Folge durch vermutlich "Protestwähler" bei einer haarsträubenden niedrigen Wahlbeteiligung in den Rat einzog. Daraufhin entbrannte der hier so genannte "Moscheestreit".
- Da dieser "Bürgerbewegung" offensichtlich die Kraft fehlte, ihr "Thema" in ihrem Sinne breitzutreten, da nicht nur stetig entgegen eigenen Aussagen als "sehr rechtslastig" stigmatisiert sondern auch in der informierenden Öffentlichkeit vor Ort totgeschwiegen, kam zur Unterstützung eine Galionsfigur der deutschen Intelligenz auf den Spielplan. Die fand eine Ausdrucksform die bei mir dazu führte, mich ein wenig um dieses Thema zu kümmern, da sie in der Schärfe weit über bis dahin Gehörtes hinausging.
- Ob der inhaltlichen Deckungsgleichheit in Bezug auf den Islam blieb der Galionsfigur nur, sich gegen die Vereinnahmung der vermeintlich "rechtsradikalen" Bürgerbewegung zu erwehren, ohne jedoch darauf zu verzichten am "nächsten Tag" nochmals zu betonen, dass ihm die "Pinguine" auf der Straße dennoch nicht behagen. Schon hier finden wir den guten und schlechten Antiislamisten vor.
- Broder trifft sich gerne mit der Redaktion von PI, die wiederum Giordanos Inhalte wie auch die von Pro weitertransportieren.
- Die "öffentliche" Aufmerksamkeit, die ja bis dato durch Totschweigen bedient wird, wird auf diese "Bürgerbewegung", die Niemand kennt und wirklich zuordnen kann, fokussiert.
- Bei abschließenden Ratsentscheidungen stimmt die CDU mit Pro, selbstverständlich mit einer ganz anderen Intention. Es geht um einen Meter höher oder niedriger respektive so ähnlich. An dieser Stelle der Stadt ist so etwas wirklich Überlegenswert. Auch fand die CDU ein "richtig gutes Argument" sich nicht an der Mobilisierung der Kölner beteiligen zu müssen.
- Die ersten inhaltlichen Differenzen in der Gegenbewegung werden publik. So zeichnete die Georg-Weerth-Gruppe auf dem kritischen Islamkongress eher die "Antifa" als Pro Köln im Kleidchen einer faschistischen Bewegung. Krauss erhält bei "Feel the Differenz" eine Auslandung, da ein Aufsatz von ihm in einem Sammelband mit anderen Autoren erschien, von denen einige dann auch wirklich, jedenfalls von Leuten, die es blicken, als rechte Schreiber bezeichnet werden können. Giordano war allerdings auch auf der Autorenliste aufgeführt.
Über "Paradise. NOW!" brach eine Antisemitismusdebatte herein. Des Slogans wegen. Die "bürgerlich-linke" Opposition macht den CDU-OB zu ihrer "Galionsfigur", der sich mächtigig ins Zeug legt, und kommt mit dem Mobi-Block ins verbale Händel wegen ihrer geplanten Menschenkette.
- Pro Köln betreibt eine scharfe Abgrenzung gegenüber rechtsradikalen Organisationen, die dem trotz einer Art bis dahin gemeinsamer Mobilisierung entsprachen. Dies, bei einem für diese Kreise doch so wichtigen Thema. Gleichzeitig beginnen alle Seiten ihre "Teilnehmerzahlen" zu puschen. Pro Köln bleibt trotz vorgegebener europäischer Mobilisierung, die sich auf einschlägigen Seiten nicht bestätigen ließ, bei einer für dieses Trara besonders niedrigen Teilnehmerzahl. Wer konnte schon ahnen, dass die unter sich bleiben wollten?
Wie selbstverständlich begann der "Kongress" medial mit der Meldung eines Überfalles von "Rechtsradikalen" auf einen türkisch aussehenden Mann ausgerechnet in Rodenkirchen, einem von der Innenstadt weit abgelegenen netten Vorort. Das türkische Aussehen des Überfallenen mag daher rühren, dass er "Jude" sein soll und selbstverständlich Pro-Vorstandsmitglied. Die rechtsradikalen Täter stammten demnach aus dem Spektrum der links-bürgerlichen "Volksfront". Selbstverständlich alles in allem ein gelungener Aufhänger, am Schiffsanleger seiner Wut über den "rechtsradikalen" Überfall freien Lauf zu lassen. Ja, an einem Schiffsanleger, zu dem die Presse unter "konspirativen" Bedingungen herangekarrt wurde, von dessen Einbindung in den Kongress die Polizei nichts wusste, wie dann selbst der Kapitän nicht ahnte, was ihm blüht. Jedenfalls, der "antifaschistische Wiederstand" wusste, was draußen vor der Stadt ablief. Nicht schlecht.
Eine offene „Sicherstellung“ auf dem Rhein bot die Möglichkeit allen Beteiligten sich optimal einzustimmen: Seht her, wir tun was, wir tun nichts und wir zeigen Euch zur Pressekonferenz das beste Rheinpanorama. Jedenfalls ist mir in Köln, wo alle paar Minuten ein Schiff rauf oder runter kommt, noch nicht unter gekommen, dass dort lange eines im Strom liegt. Es sei denn, der Strom ist aus besonderem Anlass gesperrt. Dies war hier nicht der Fall.
Die geplante Blockade des Heumarktes durch "Gegendemonstranten" wird in der Nacht durch die Polizei massiv Unterstützt. Der Platz wird dicht gemacht. Die wenigen Gegendemonstranten, die Polizei spricht von 10 - 15 000 finden so die Möglichkeit, ihr Szenario zu errichten. Gut, der Veranstalter spricht von 50 000, A. Knoblauch von 150 000, die Presse gar von "ganz Köln". Auf den Buttermarkt, Ort des “Arsch huh“ - Konzertes passen vielleicht 1000 Leute. Dann sind die kleinen Gassen dahin aber mit zugestellt, jedenfalls wollte man vor der Bühne stehen. Die war schallübertragungsoptimiert auf den Heumarkt ausgerichtet. Der Ronkalliplatz, dem Treffpunkt von "Wir stellen uns Quer" passen auch kaum 5 000 Leute. Wurden in die Zahlen der Gegendemonstranten die Passantenströme auf zwei der zehn meistfrequentiertesten europäischen Einkaufsmeilen eingerechnet?
Mit Beginn der Heumarkt-Veranstaltung verliert der Rechtsstaat völlig seine Haltung. Der von Broder als "rote SA" bezeichnete Mob veranlasst eine amtliche Untersagung der Fortführung der Kundgebung. Da könnte man sich ja freuen, wenn nicht diese "rote SA", vermutlich "Islamversteher", wäre. Gleichzeitig brandet bundesweit die Frage auf: Benötigen wir noch Recht und Ordnung oder kann jetzt jeder machen, was er will? Dabei klopfen sich alle Beteiligten dann selber auf die Schulter.
Köln liebt Tradition. So bejubelten die Bürger die Ankündigung von Pro, vor das Verwaltungsgericht zu ziehen und dann die Veranstaltung zu Ende zu führen. Kommt mir fast vor, wie bei einer Betriebsversammlung. Gut, zur Tradition wird es erst beim dritten Mal. Dunkle Informanten deuteten an, dass eine Entscheidung so Mitte nächsten Jahres zu erwarten sei, also kurz vor dem hiesigen nächsten Wahlkampf. Da hat man doch bestimmt Bedarf an etlichen solcher Veranstaltungen. Schade dass die CDU in Köln nur bedingt politische Heimstatt der wachsenden jüdischen Gemeinde sein kann. Der "Universalismus" ist hier schon noch zu vernehmen. Das beißt sich dann doch stark.
Ein Aufschrei über die ungesetzliche, notstandsgemäße polizeiliche Behandlung der 404 (Error - Not found) Inhaftierten, von den zehn aus Köln waren, geht durch den linken Blätterwald.
Broder jedenfalls karrtet nach und Differenziert alles weg.
Alles in allem macht man so kleine Organisationen hoffähig. So bleibt abzuwarten wie die CDU mit ihrer inneren Zerrissenheit fertig wird. Immerhin verfügt Pro Köln über eine extra „Hotline“ für CDU-Abtrünnige. Noch eine Preisfrage: Wann wird das Ganze zum „Phoenix aus der Asche“?