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In Russland sieht man das Geschehen ganz sicher mit weinenden und einem lachenden Auge.Im Grunde das Selbe, wie in Deinem vorherigen Post.
Ich will nur Eines hinzufügen: Du versuchst hier alle mit einem Kamm zu scheren....
Ich kenne persönlich die Betreiber mehrere Aktienfonds, welche ihre Depots und Aktiva auf Zypern haben. Das sind Russen, welche international agieren und auch deutsches Vermögen verwalten.
Für russisches Schwarzgeld ist Zypern nicht besonders interessant. Es gibt bessere Anlagemöglichkeiten.
Wer davon betroffen ist, ist der mittelständige Russe, der seine 300 000€ in ein sicheres Land in der Eurozone anlegen lassen wollte zu einem guten Zinssatz. Diese ganzen Märchen von der Geldwäsche auf Zypern sind wirklich hanebüchen.
Was meinst du, wie ein Drogenbaron in der EU auf dem Finanzparkett agieren soll bei den ganzen Geldwäsche-Bestimmungen? Alle Oligarchen und Mafiosi würden Zypern nur als Transferland benutzen, oder halt dort Briefkastenfirmen betreiben. Ihre Kohle ist woanders.
Sogar wenn das der Fall wäre.... Gibt es jemandem das Recht fremdes Geld anzufassen? Überfällst du den Drogendealer auf der Strasse und nimmst ihm das Geld ab, weil der ja sowieso ein Verbrecher ist?
Das weinende Auge ist den Verlusten eigener Unternehmungen und Privatpersonen auf Zypern durch diese Zwangsabgabe, sozusagen das patriotisch-solidarische Moment offizieller Natur, doch ist da auch die Häme des lachenden Auges der russischen Finanzverwaltung, ist dieser doch seit Jahren das "Offshore"-Paradies Zypern ein Dorn im Auge.
Heute ist die Rede von 4,4 Mrd. EURO, die Russen in Zypern verlieren könnten.
Doch weiß man nicht genau, wieviel entsprechende Firmen, Briefkastenunternehmen überhaupt dort platziert haben. Man redet von 35 Mrd. EURO.
Nicht umsonst ist der Finanzminister Zyperns heute in Moskau. Man erhofft sich einen Kredit über 5,55 Mrd. EURO.
Russlands Medien bestätigen den Mythos vom möglicherweise gebeutelten russischen "Mittelstand" so nicht. Die Rede ist vielmehr von föderalen und regionalen Staatsbeamten der mittleren Ebene und einer Oberschicht (!), die als Privatpersonen "lediglich" 5 Mrd. EURO auf Zypern angelegt haben, um die niedrigere Einkommenssteuer (10 %, statt 20 % in Russland), die günstige Kapitalertragssteuer (5 %, statt 9 % in Russland) für eine "Steueroptimierung" zu nutzen sowie Gewinne und Schwarzgelder aus Hinterziehungen, Betrug und Korruption sicher anzulegen.
Man kann und muss das Angedachte diskutieren (prinzipiell), aber nicht so tun, als träfe es nun Michail Michailow aus Michailowka, meine Freunde in Kurgan oder auch nur die wirkliche Mittelschicht aus Moskau, die im Mittel ein Einkommen von etwa 55.000 Rubel je Person und Monat hat. Nö.
Die alle haben keine Konten auf Zypern. Die müssen zuviel verfressen.
(Leider nur in russisch dazu http://www.vz.ru/economy/2013/3/19/624868.html
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