Auf der Hauptschule sind fast ausschließlich Ausländer aus der Bildungsferne und Kinder mit gravierenden Lernstörungen. Für beide Gruppen ist es keine Lösung Gymnasiumstoff anzubieten.
Doch, der Stoff muss denen angeboten werden. Gut, ich bin bereit, dass es eventuell unsinnig ist, Hauptschülern (auch denen in meinem Modell) Integralrechnung beizubringen, weil die das in einem Ausbildungsjob wahrscheinlich wirklich nie brauchen werden. Dennoch denke ich, dass der überwiegende Teil des Gymasialstoffes Allgemeinbildung ist und sein sollte. Dumme Menschen können wir meiner Meinung nach nicht gebrauchen und wenn wir diesen Menschen ein gewisses Niveau an Allgemeinbildung verweigern, züchten wir uns da die Versager von morgen, die uns nur Geld kosten und wahrscheinlich noch kriminell werden.
Die Frage ist ja dann auch, wofür Haupt- und Realschule, wenn beide auf einen Ausbildungsjob hin ausbilden. Vielleicht ist es sinnvoll, die Hauptschule so zu gestalten, dass diese primär für Ausländer mit Integrationsproblemen ist. Hauptschullehrer werden dann extra daraufhin ausgebildet, den Schülern zusätzlich zum regulären Unterricht umfassende Deutschkenntnisse und brauchbare Englischkenntnisse zu vermitteln. Außerdem wäre es die Aufgabe der Hauptschullehrer, den Integrationsprozess für die Schüler zu optimieren und diese für unser Land zu gewinnen.
Es ist aber auch klar, dass ein Kind aus einer vorbildlich integrierten Familie mit super Deutschkenntnissen natürlich auch auf ein Gymasium gehen kann. Die Hauptschule soll nach meiner Auffassung eine Realschule mit zusätzlichen Kompetenzen und Aufgaben sein, da deren Schüler oftmals problematischer sind.
Die Kinder mit Lernstörungen würde ich therapieren und dafür auf eine Spezialschule gründen.
Das sehe ich auf jeden Fall genauso. Kinder oder Jugendliche mit geistigen und/oder physischen Störungen können an einer der drei Schulformen (Hauptschule, Realschule, Gymnasium) nicht teilnehmen, weil das Lehrpersonal dafür nicht ausgebildet ist.
Du schreibst aber: bis der letzte Depp... Es gibt sie also doch!
Im Moment gibt es auch auf jeden Fall Deppen und davon sogar ganz viele. Nach meinem Bildungssystem wird die Anzahl der Deppen aber minimiert, wenn das System greift. Dafür braucht es aber ein wenig Zeit, Geduld und Durchsetzungskraft. Ganz elementar wichtig ist es ja, die Kinder und Jugendlichen für gewisse Themen zu begeistern, zu motivieren und neugierig zu machen. Die Schüler sollen nicht für Andere lernen, sondern für sich selber. Wenn sie das machen, sind sie intrinsisch motiviert und die Lehrer haben einen wunderbaren Job, der ganz sicher Spaß machen wird. Dafür muss aber gesellschaftsübergreifend etwas getan werden.
Wir müssen uns davon verabschieden, dass Sender wie RTL meinen, ihr Publikum stehe repräsentativ für Deutschland. In meiner Kindheit gab es qualitativ hochwertige Zeichentrickserien (meistens aus dem Hause Disney) und zahlreiche Dokumentationen im Nachmittagsprogramm. Es mag vielleicht komisch klingen, aber ich glaube, dass diese alten Disney-Serien gute Vermittler von gewissen Grundwerten und Moralvorstellungen sind. Dokumentationen fördern dagegen die intrinsische Motivation und Neugierde.
Bezüglich der "Deppen" möchte ich noch sagen, dass ich allerdings auch ein System anstrebe, welches unbarmherziger ist und den Unwilligen klarmacht, dass das Sozialsystem sie nicht auffangen wird, wenn diese noch nie vorher mal eine Leistung erbracht haben, und diese gesellschaftlich missbilligend geduldet werden, weil es Menschen sind, die sich auf Kosten des Staates ausruhen und sich nicht anpassen wollen. Die Zahl dieser Menschen muss logischerweise minimiert werden. Gleich Null wird diese Zahl wohl nie gesetzt werden können.
Mit der Konzentration auf einen ökonomisch verkürzten Leistungsbegriff zerstört man die Intelligenz und Kreativität der Kinder...
Ja, das stimmt mit Sicherheit. Ich denke, dass es sinnvoll wäre, den Leistungsbegriff je nach Schulform und damit je nach Ausrichtung des späteren Berufprofils zu definieren. Unabhängig davon sollte schulformübergreifend Leistung einmal umfassend erläutert und definiert werden, um den Begriff dann auf das Profil der Schulform zu zuschneiden. Gerade für die Haupt- und Realschulen wäre es dann elementar wichtig, klarzustellen, dass Leistung nicht nur mit viel verdienten Euros gleichzusetzen ist, sondern auch etwas mit sozialer oder emotionaler Kompetenz zu tun hat, wenn die Schüler dort später einen Ausbildungsjob anstreben, wo es dann auf diese Kompetenzen ankommt.