Es gab schon immer Politiker, die bei der Bevölkerung schlecht ankamen, die aber von den Kollegen wegen ihrer Arbeit geschätzt wurden. Claudia Roth ist ja nun wirklich mit allen Eigenschaften gesegnet, die einen Menschen unsympathisch machen. Warum hat sie es trotzdem so weit gebracht? Das herauszufinden, wäre sicher interessanter als auf ihr wohlfeil herumzuhacken. Gerade weil sie so nervig ist, muss sie andere Eigenschaften haben, die das mehr als ausgleichen.
Warum sagst Du von Claudia Roth, daß sie alle Eigenschaften hat, die einen Menschen unsympathisch machen? Sie hat bestenfalls ein paar davon: sie ist trutschig, sie trägt Chiffon-Schals - igitt, wie grauslich! -, sie hat etwas Melodramatisch-Weinerliches. Allerdings gibt es andere Personen - ich bleibe bewußt bei Frauen; von Guido Westerwelle und Dieter Bohlen mag ich heute nicht reden! - der Öffentlichkeit, die weit mehr und andere diesbezügliche Eigenschaften zelebrieren. Zum Beispiel die dummdreiste Schavan, die auf Ehrlichkeit und Transparenz pocht und sich mit fast gnadenloser und unheimlicher Durchsetzungskraft ihren Traumjob als Göttin der wissenschaftlichen Ethik anscheinend durch Lug und Trug erschlichen hat. Oder unsere Vorzeige-Mutter von der Leyen, die vom Leben der Unterschicht keine Ahnung hat, aber ihr vorschreiben will, wie sie zu leben hat. Oder auch unsere Kanzlerin, die glaubt, ihre vier Glaubenssätze - erstens: die Griechen müssen sparen, zweitens: die Spanier müssen sparen, drittens: die Portugiesen müssen sparen, viertens: die Banker müssen nicht sparen - meint, der ganzen Welt vor den Latz ballern zu müssen. Übrigens: der einzige Vorwurf an Angela Merkel, der lächerlich ist, ist der ihrer Kindheit im Sozialismus - er läßt außer Acht, daß Menschen lernen können, wenn die Verhältnisse sich ändern. Aber leider hat sie weitestgehend das Falsche gelernt.
Also: warum Claudia Roth? Die Ablehnung gerade ihrer Person erscheint doch manchmal arg irrational. Bitte um nähere Aufklärung. Aber nicht wieder das Herunterbeten der ewig gleichen Zitate, daß sie eine prononcierte Stellung zu einer aufgeblasenen Deutschtümelei hat. Die ich weitgehend, aber nicht vollständig teile. Wenn das Kind mit dem Bade ausgeschüttet wird, und das tut sie manchmal, möchte ich zur Vorsicht raten. Im Interesse des Kindes.