genau das macht doch die AfD, ich wüsste nicht das man versucht das 3, Reich zu vergessen oder aktiv relativieren will. Sowohl Gauland (das 3. Reich ist nur ein kurzer Teil der Geschichte) hat als auch Höcke (der Holocoust war eine Schande) haben sich klar positioniert.
Du hast offensichtlich den Sinn von Gaulands "Vogelschiss"-Rede nicht ganz verstanden. Warum singt er denn geradezu ein Hohelied auf ausgerechnet jenen "deutschen" Kaiser, welcher die Kleinstaaterei geradezu manifestiert und dafür sogar seinen Sohn eigesperrt hat? Im wesentlichen aus einem Grund: weil da "irgendwas deutsches Grosses", nämlich das HRR deutscher Nation, zu diesem Zeitpunkt seine Maximalausdehnung hatte. Und weil das knapp tausend Jahre her ist. Gauland macht also das, was diese ganzen doofen deutschen Rechten immer wieder tun und womit sie immer wieder auf die Schnauze fliegen: er defniert Deutschsein über Grösse und Ausdehnung, nicht über Charakter. Wenn er dann die Nazizeit im Vergleich zum "Vogelschiss" erklärt, relativiert er dessen Bedeutung für die heutige Zeit sehr wohl. Er sagt damit soviel wie "Nunja, da hatten wir halt mal Pech, aber sonst ist die tausendjährige deutsche Geschichte tadellos". Wenn er dann auch noch die Leistung deutscher Soldaten im Zweiten Weltkrieg lobt, sagt er sehr deutlich , in welche Richtung er denkt.
Genauso Höcke. Er redet von "Schande" und nicht von Verantwortung. Man muss sich nur angucken, was er sonst noch so von sich gibt, um zu verstehen, wie er das meint: dass die Deutschen im Zweiten Weltkrieg eigentlich was gutes wollten, aber ein paar halt ausgetickt sind, und nun müsse die ganze Gesellschaft für diese Schande büssen. tut mir leid, aber klare Abgrenzung zu Nazis sieht anders aus.
rechts oder konservativ ist heute gleichbedeutent mit rechtsradikal, wie will man in einem solchen Klima als rechte Partei vernünftig mit dem Thema umgehen ?
Die erfolgreichste rechte Partei in Deutschland ist die CSU. Das sag nicht nur ich, das ist der Grund, warum vielen in der AfD bei der Gründung eine Art gesamtdeutsche CSU vorschwebte. Und nicht nur denen. Aber während die CSU schon seit Jahrzehnten in allen möglichen Regierungen mitspielt, scheitern die CSU-Gesamtdeutsch-Kopien allesamt daran, dass man sich dort nie anguckt, warum die CSU eigentlich in Bayern so erfolgreich ist:
1. Sie ist eher lokal fixiert als grossmachthaberisch
2. Sie kündigt nicht den gesamtgesellschaftlichen Konsens, sei es nun Antifaschismus, das menschliche Miteinander oder einfach nur das Auftreten
3. sie gibt sich als gestalterische Macht, anstatt nur destruktiv andere Parteien zu kritisieren.
4. Sie sucht das Miteinander, anstatt krampfhaft nach Feinden zu suchen
Machen wir uns nichts vor: nichts davon tut die AfD, und auch nicht all die anderen rechten Parteien. Es gibt ein durchaus grosses Potential in Deutschland an einer Partei, die wirklich so konservativ, vielleicht sogar noch konservativer ist, als es die CSU derzeit ist. Und es wäre theoretisch durchaus möglich, eine derartige bekennend rechte Partei zu schaffen, die sich trotzdem genau an die 4 von mir genannten Punkte hält. Allein, es wird nicht passieren, weil die Versuchung zu gross ist, wegen der kurzfristigen Quote mit den Neonazis zu kokettieren.
Gleichzeitig macht sich bei den Grünen langsam die Erkenntnis breit, dass ein inklusiver Nationalismus durchaus mit ihren Idealen konform geht. Sollte dieser sich durchsetzen können, haben die Rechten selbst ihr letztes Thema verloren. Dann steht rechts nur noch für Egoismus.