A
aristo
Volkswirtschaft für Dummies
Ob ein Unternehmen gut läuft hängt von zahlreichen Faktoren ab. U.a. von der Geschäftsführung. Sie entscheidet, mit Unterstützung von Abteilungen wie Marktforschung, Entwicklung, Produktion und Vertrieb etc, wo die Reise hingehen soll.
Seit mehr als 30 Jahren wird nun versucht, eine Volkswirtschaft aus der Sicht der Betriebswirtschaft zu sehen und zu optimieren. Eine Volkswirtschaft ist aber kein Unternehmen und daher sind alle Optimierungen und Benchmarks, die für ein einzelnes Unternehmen durchaus sinnvoll sein mögen, völlig fehl und führen in ein Debakel.
Diese Verbetriebswirtschaftung der Volkswirtschaft ist allgemein unter dem Begriff "Neoliberalismus" bekannt.
Die originäre Aufgabe der Volkswirtschaftslehre ist es, neben dem Erkennen von relevanten Zusammenhängen, die politisch Verantwortlichen mit Wissen zu versorgen, die dann wiederum Rahmenbedingungen setzen und verändern können, um das Gemeinschaftswohl zu mehren.
So die blanke Theorie. Die Realität sieht leider anders aus.
Dieser Thread ist der Versuch, einem interessierten Publikum das Thema Volkswirtschaft jenseits von "Denkschulen" näher zu bringen.
Und als Einstieg in das Thema möchte ich folgenden Artikel empfehlen, der auf verständliche Art und Weise in das Thema einführt.
Anmerken möchte ich noch, das jede finanz-, steuer- und arbeitsmarktpolitische Entscheidung einer Regierung direkte Auswirkungen auf die Volkswirtschaft eines Landes hat.
Die Volkswirtschaft ist eine Non-Profit Organisation
Wieso es widersprüchlich ist, dass sich Deutschland angeblich auf Kosten künftiger Generationen verschuldet, aber gleichzeitig ein Muskelprotz an Wettbewerbsfähigkeit ist. Wieso Staatsschulden im Vergleich zu Auslandsschulden eine völlig untergeordnete Rolle spielen und wieso es im Außenhandel Schulden gibt, aber keine Schuld.
In Deutschland geistern zwei sich strikt widersprechende Storys über die Potenz der eigenen Volkswirtschaft durch die Medien. Erstens, eine Art Schuldenhysterie, die immer wildere Blüten treibt. In düsteren Farben malte das Handelsblatt im September 2011 die mangelnde Krisenresistenz Deutschlands an die Wand: „Die amtliche Schuldenlast Deutschlands ist auf 2.000.000.000.000 Euro gewachsen. Wer ehrlich ist, muss gewaltige Verpflichtungen der Sozialkassen hinzu addieren. Keine gute Basis, um heil durch die Finanzkrise zu kommen.“[1] Ohne die Finanzkrise mit den entsprechenden Konjunktur- und Steuereinbrüchen auch nur zu erwähnen, wird das Vermächtnis der Kanzlerin ebenfalls düster beurteilt: „Allein in der bisherigen Amtszeit Angela Merkels vergrößerte sich dieser Berg um 500 Milliarden Euro. Die Kanzlerin steht damit für so viele neue Schulden wie alle Bundeskanzler in mehr als vier Jahrzehnten Bundesrepublik Deutschland zusammen.“[2] Zuletzt werden die alarmistischen „Berechnungen“ eines Freiburger Finanzwissenschaftlers zitiert, der eine billionenschwere Nachhaltigkeitslücke konstatiert: „Diese sieben Billionen sind ein ungedeckter Scheck auf die Zukunft, ausgestellt von uns allen und einzulösen von unseren Kindern und Enkeln.“ [3] Der Chef des arbeitgebernahen Instituts der deutschen Wirtschaft Michael Hüther assistiert im Oktober 2012 in einem Interview mit der Welt: „Seit den 70ern lebt Deutschland über seine Verhältnisse.“[4]
In völligem Widerspruch dazu werden – oftmals von den gleichen Medien – euphorische Jubelmeldungen verbreitet. So titelte das Online-Portal des Handelsblatt im Mai 2012: „Wettbewerbsfähigkeit: Deutschland ist der einzige Euro-Staat in den Top Ten.“[5] Und im folgenden September „Deutschland schlägt USA bei der Wettbewerbsfähigkeit.“[6] Von der deutschen Wettbewerbsfähigkeit, die oftmals an den Leistungsbilanzüberschüssen gemessen wird, träumen aber nicht nur die Medien. Jens Kramer, Chefvolkswirt der Nord LB konstatierte im August gegenüber dem Focus: „Die Überschüsse sind ein Beweis für die Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Wirtschaft.“[7] Der Bankvolkswirt ist damit einer Auffassung mit dem Wirtschaftsforschungsinstitut Ifo aus München und mit Regierungssprecher Steffen Seibert. Die Wirtschaftswoche bejubelt eine Befragung unter Top-Managern, die Deutschland als wettbewerbsfähigsten Eurostaat einstuft: „Insbesondere Deutschland hat eine rosige Zukunft vor sich.“[8]
Wird die Zukunft nun düster oder rosig?
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Ob ein Unternehmen gut läuft hängt von zahlreichen Faktoren ab. U.a. von der Geschäftsführung. Sie entscheidet, mit Unterstützung von Abteilungen wie Marktforschung, Entwicklung, Produktion und Vertrieb etc, wo die Reise hingehen soll.
Seit mehr als 30 Jahren wird nun versucht, eine Volkswirtschaft aus der Sicht der Betriebswirtschaft zu sehen und zu optimieren. Eine Volkswirtschaft ist aber kein Unternehmen und daher sind alle Optimierungen und Benchmarks, die für ein einzelnes Unternehmen durchaus sinnvoll sein mögen, völlig fehl und führen in ein Debakel.
Diese Verbetriebswirtschaftung der Volkswirtschaft ist allgemein unter dem Begriff "Neoliberalismus" bekannt.
Die originäre Aufgabe der Volkswirtschaftslehre ist es, neben dem Erkennen von relevanten Zusammenhängen, die politisch Verantwortlichen mit Wissen zu versorgen, die dann wiederum Rahmenbedingungen setzen und verändern können, um das Gemeinschaftswohl zu mehren.
So die blanke Theorie. Die Realität sieht leider anders aus.
Dieser Thread ist der Versuch, einem interessierten Publikum das Thema Volkswirtschaft jenseits von "Denkschulen" näher zu bringen.
Und als Einstieg in das Thema möchte ich folgenden Artikel empfehlen, der auf verständliche Art und Weise in das Thema einführt.
Anmerken möchte ich noch, das jede finanz-, steuer- und arbeitsmarktpolitische Entscheidung einer Regierung direkte Auswirkungen auf die Volkswirtschaft eines Landes hat.
Die Volkswirtschaft ist eine Non-Profit Organisation
Wieso es widersprüchlich ist, dass sich Deutschland angeblich auf Kosten künftiger Generationen verschuldet, aber gleichzeitig ein Muskelprotz an Wettbewerbsfähigkeit ist. Wieso Staatsschulden im Vergleich zu Auslandsschulden eine völlig untergeordnete Rolle spielen und wieso es im Außenhandel Schulden gibt, aber keine Schuld.
In Deutschland geistern zwei sich strikt widersprechende Storys über die Potenz der eigenen Volkswirtschaft durch die Medien. Erstens, eine Art Schuldenhysterie, die immer wildere Blüten treibt. In düsteren Farben malte das Handelsblatt im September 2011 die mangelnde Krisenresistenz Deutschlands an die Wand: „Die amtliche Schuldenlast Deutschlands ist auf 2.000.000.000.000 Euro gewachsen. Wer ehrlich ist, muss gewaltige Verpflichtungen der Sozialkassen hinzu addieren. Keine gute Basis, um heil durch die Finanzkrise zu kommen.“[1] Ohne die Finanzkrise mit den entsprechenden Konjunktur- und Steuereinbrüchen auch nur zu erwähnen, wird das Vermächtnis der Kanzlerin ebenfalls düster beurteilt: „Allein in der bisherigen Amtszeit Angela Merkels vergrößerte sich dieser Berg um 500 Milliarden Euro. Die Kanzlerin steht damit für so viele neue Schulden wie alle Bundeskanzler in mehr als vier Jahrzehnten Bundesrepublik Deutschland zusammen.“[2] Zuletzt werden die alarmistischen „Berechnungen“ eines Freiburger Finanzwissenschaftlers zitiert, der eine billionenschwere Nachhaltigkeitslücke konstatiert: „Diese sieben Billionen sind ein ungedeckter Scheck auf die Zukunft, ausgestellt von uns allen und einzulösen von unseren Kindern und Enkeln.“ [3] Der Chef des arbeitgebernahen Instituts der deutschen Wirtschaft Michael Hüther assistiert im Oktober 2012 in einem Interview mit der Welt: „Seit den 70ern lebt Deutschland über seine Verhältnisse.“[4]
In völligem Widerspruch dazu werden – oftmals von den gleichen Medien – euphorische Jubelmeldungen verbreitet. So titelte das Online-Portal des Handelsblatt im Mai 2012: „Wettbewerbsfähigkeit: Deutschland ist der einzige Euro-Staat in den Top Ten.“[5] Und im folgenden September „Deutschland schlägt USA bei der Wettbewerbsfähigkeit.“[6] Von der deutschen Wettbewerbsfähigkeit, die oftmals an den Leistungsbilanzüberschüssen gemessen wird, träumen aber nicht nur die Medien. Jens Kramer, Chefvolkswirt der Nord LB konstatierte im August gegenüber dem Focus: „Die Überschüsse sind ein Beweis für die Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Wirtschaft.“[7] Der Bankvolkswirt ist damit einer Auffassung mit dem Wirtschaftsforschungsinstitut Ifo aus München und mit Regierungssprecher Steffen Seibert. Die Wirtschaftswoche bejubelt eine Befragung unter Top-Managern, die Deutschland als wettbewerbsfähigsten Eurostaat einstuft: „Insbesondere Deutschland hat eine rosige Zukunft vor sich.“[8]
Wird die Zukunft nun düster oder rosig?
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