Wirklichkeit, Wahrheit, Gerechtigkeit
Allmählich scheint der Groschen zu fallen und gehört zu werden....
Was du schreibst, ist ja nicht so verkehrt, nur besteht doch einiger Bedarf zur Korrektur.
Der erste Satz betrifft mich nicht, denn ich weiß über diese Dinge wahrscheinlich länger Bescheid als du.
Also von "Groschen fallen" kann bei mir nicht die Rede sein, und schon gar nicht, weil du schon früher was dazu geschrieben hast.
Ich bin hier neu, wie du sehn kannst.
Dann möchte ich die Begriffe Wirklichkeit, Wahrheit und jetzt auch noch Gerechtigkeit (weil du das ansprichst) klarstellen:
Wirklichkeit
deutsches Wort für Realität, und zwar für die objektive, d.h. für das, was unabhängig von unserem Sehen, Hören, Fühlen und von unseren Meinungen darüber existiert.
Und deshalb ist deine Aussage
"Wirklich ist das, was von der Wahrheit bei uns ankommt, was auf uns wirkt" einfach nur Unsinn. Denk mal darüber nach, dann merkst du es vielleicht selber. Wirklichkeit hat mit Wirken nichts zu tun. Was du meinst, ist vielleicht Wirk
samkeit?
Und deshalb kann ich deinen Beitrag nicht mit "TOP" bewerten.
Wahrheit
Eine Aussage des Menschen zur Übereinstimmung mit der Realität. Eine solche Aussage kann stimmen, d.h. sie kann mit der Wirklichkeit (Realität) übereinstimmen, dann ist sie
wahr, oder eben nicht, dann ist sie
falsch.
Und wer die Wahrheit nicht kennt, lügt entweder bei falschen Aussagen oder er weiß einfach nicht Bescheid.
Und das ist die eigentliche Crux des Menschen. Er weiß einfach zu wenig Bescheid, und behauptet trotzdem meist irgendwas, weil er vorrangig seine eigene Meinung für die Wahrheit hält.
Bsp. Gottesbehauptungen aller Art.
Keiner weiß wirklich Bescheid, ob es Götter in Wirklichkeit gibt oder ob nicht.
Gottgläubige tun ständig so, als gäbe es welche (oder einen samt seinen "Angehörigen", Söhnen, Müttern etc.).
Atheisten dagegen sind sich sicher, dass es keine gibt und bringen jede Menge Indizien vor.
Sind sie für eine andere Sachlage offen, sagen sie, sobald es einen Nachweis von Göttern gibt, gibt es sie eben. Dann hat sich deren Atheismus erledigt, und zwar, weil sie klüger und anpassungsfähiger sind als Gottgläubige, bei denen nicht einmal der Gedanke eine Rolle spielt: Was, wenn die Atheisten doch Recht haben....?
Gerechtigkeit
ist etwas, was jeder völlig anders empfinden kann. Meist empfindet er das, was ihm nützt, als gerecht.
Es gibt wohl kaum eine absolute Gerechtigkeit, außer vielleicht, dass jeder sterben muss.
Was dem einen nützt (z.B. ein Urteil), kann dem andern schaden.
Oder man nehme mal die Todesstrafe. Ist sie gerecht bei einem verurteilten Mörder?
Die Antwort mag sich jeder selbst geben.
Gerechtigkeit kann man auch kaum vom Rechtswesen eines Staates ableiten.
Der Begriff "Rechtsstaat" sagt ja auch nicht, dass es gerecht zugeht, sondern lediglich, dass die Rechtsbestimmungen eingehalten werden. Heraus kann aber immer auch Rechtsbeugung und Willkür jeder Art kommen. Beispiele gibt es zuhauf.
wiki drückt es gut aus:
"Der Begriff Gerechtigkeit bezeichnet einen idealen Zustand des sozialen Miteinanders, in dem es einen angemessenen, unparteilichen und einforderbaren Ausgleich der Interessen und der Verteilung von Gütern und Chancen zwischen den beteiligten Personen oder Gruppen gibt."
Es ist also ein idealer Zustand, der wohl nur äußerst selten erreicht werden kann, und dann auch nur annäherungsweise.