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Im Strang zum Tode von Genscher wurde der Vorwurf laut, er hätte zusammen mit Genscher Deutschland verraten. In der Diskussion danach ging es um eine angebliche Rückgabe des Teiles Ostpreussens, den die Sowjetunion annektiert hatte, also um Kaliningrad.
Diese Frage möchte ich gerne in einem eigenen Thread diskutieren.
Ich kann mich dunkel daran erinnern, dass etwas davon zu dieser Zeit in den Zeitungen stand, aber bestenfalls als Randnotiz. Es kann also gut sein, dass das eine Ente gewesen ist. Wie auch immer, ich fand mehrere Links dazu:
http://www.kaliningrad.aktuell.ru/k...land_ostpreussen_rueckgabe_angeboten_180.html
Interessant daraus dieser Absatz:
Ein weiterer Link, Inhalt satirisch:
http://kaliningrad-domizil.ru/porta...-akzent-/frau-merkel-besetzen-sie-knigsberg-/
http://www.gegenfrage.com/ostpreussen/
Ich sehe das so, wie es im letzten Zitat dargestellt wird: erstens ging es nur um den Teil der Ostgebiete, den die Sowjetunion besetzt hatte. Zweitens gab es dieses Angebot nicht als Geschenk, sondern war an Bedingungen geknüpft. Drittens war den europäischen Länder eine Wiedervereinigung ein genügend großer Schock (Frankreich wollte nur zustimmen, wenn der Euro kommt, Thatcher hatte erhebliche gesundheitliche Probleme). Angeblich waren die Amerikaner dagegen, was darauf schließen lässt, dass Gorbatschow darüber hinaus ein politisch neutrales Deutschland wollte (Austritt aus der Nato). Die Polen wären sehr nervös gewesen und wären nicht so gerne in die EU gegangen (Kohl und Genscher waren ganz klar europäisch orientiert, wie die Mehrheit ihrer Landsleute, die an den Ostgebieten kein Interesse hatten). Ein deutsches Kaliningrad ware ein schlechtes Symbol gegenüber Osteuropa gewesen und Gorbatschow hätte viel früher gehen müssen und es hätte nationalistische Hardliner gegeben, die ein Zerfall der Sowjetunion verhindert hätten.
Wie ist Eure Meinung dazu?
Diese Frage möchte ich gerne in einem eigenen Thread diskutieren.
Ich kann mich dunkel daran erinnern, dass etwas davon zu dieser Zeit in den Zeitungen stand, aber bestenfalls als Randnotiz. Es kann also gut sein, dass das eine Ente gewesen ist. Wie auch immer, ich fand mehrere Links dazu:
http://www.kaliningrad.aktuell.ru/k...land_ostpreussen_rueckgabe_angeboten_180.html
Interessant daraus dieser Absatz:
Zu der Zeit, als die 2+4-Verhandlungen über die Wiedervereinigung Deutschlands liefen, steckte die Sowjetunion in einer tiefen Wirtschafts- und Versorgungskrise. Die Partei- und Staatsführung unter Generalsekretär Michail Gorbatschow brauchte Milliardenkredite, um Lebensmittel zu kaufen.
Nach Angaben der russischen Medien war die wichtigste Aufgabe für den damaligen Außenminister Eduard Schewardnadse, bei den 2+4-Verhandlungen eben diese Kredite bei der Bundesregierung zu bekommen. Es sei daher nicht ausgeschlossen, dass Teile der Moskauer Führung Verhandlungen über die Rückgabe zumindest als Testballon wagen wollten, schreibt die Nesawissimaja Gaseta dazu.
Ein weiterer Link, Inhalt satirisch:
http://kaliningrad-domizil.ru/porta...-akzent-/frau-merkel-besetzen-sie-knigsberg-/
http://www.gegenfrage.com/ostpreussen/
Die deutsche Regierung in Bonn jedoch wischte das Angebot vom Tisch mit der Aussage, die sog. Wiedervereinigung habe Priorität und mögliche Probleme im nördlichen Ostpreußen seien eine Angelegenheit Moskaus. Tatsächlich hoffte die Gorbatschow-Regierung im Falle einer Zusage der Bundesrepublik auf eine Geldspritze, entweder durch einen Rückkauf der Region Königsberg-Kaliningrad oder durch Milliardenkredite im Austausch.
Problematisch war jedoch, dass nur sehr wenige Deutsche bzw. Russlanddeutsche und viele Russen in der Region lebten. Viele der Russen waren Soldaten und Soldatenfamilien, die man hätte einbürgern oder umsiedeln müssen. Zudem wäre der Widerstand der USA, Frankreichs, Großbritanniens und Polens vermutlich so groß gewesen, dass die sog. Wiedervereinigung dadurch gefährdet worden wäre.
Ich sehe das so, wie es im letzten Zitat dargestellt wird: erstens ging es nur um den Teil der Ostgebiete, den die Sowjetunion besetzt hatte. Zweitens gab es dieses Angebot nicht als Geschenk, sondern war an Bedingungen geknüpft. Drittens war den europäischen Länder eine Wiedervereinigung ein genügend großer Schock (Frankreich wollte nur zustimmen, wenn der Euro kommt, Thatcher hatte erhebliche gesundheitliche Probleme). Angeblich waren die Amerikaner dagegen, was darauf schließen lässt, dass Gorbatschow darüber hinaus ein politisch neutrales Deutschland wollte (Austritt aus der Nato). Die Polen wären sehr nervös gewesen und wären nicht so gerne in die EU gegangen (Kohl und Genscher waren ganz klar europäisch orientiert, wie die Mehrheit ihrer Landsleute, die an den Ostgebieten kein Interesse hatten). Ein deutsches Kaliningrad ware ein schlechtes Symbol gegenüber Osteuropa gewesen und Gorbatschow hätte viel früher gehen müssen und es hätte nationalistische Hardliner gegeben, die ein Zerfall der Sowjetunion verhindert hätten.
Wie ist Eure Meinung dazu?