Ich muss sagen, dass der Geschichtsunterricht in der Schule sehr zu wünschen übrig läßt. [...]
Ich habe das mal nachgeholt:
Das heilige römische Reich deutscher Nation bestand von 962 bis 1806 n.Chr..
Er hieß zunächst "Heiliges Reich",
dann "Heiliges Römisches Reich"
der Zusatz "Deutscher Nation" war nicht offiziell und ist auch erst relativ spät dazugekommen.
Sein Scheiternwar wohl dem Zeitalter der Aufklärung geschuldet, welches man auf 1650-1800 datiert. Die Menschen fingen an zu denken.
Wesentlich für die schleichende Auflösung waren
einerseits die beständigen "Bestechungen" der Kurfürsten bei den immer wieder notwendigen Wahlen zum König,die immer mehr Zugeständnisse für sich herausholten
andererseits über lange Zeit, dass die gewählten Könige immer zugeständnisse an ie Päpste machen mussten, damit sie zum Kaiser gekrönt wurden (das hat sich später erledigt, als die Kaiser nicht mehr nach Rom zogen, (sondern sich selber zum Kasiser ernannten)
zum dritten "Religionskriege", zunächst intern dann gipfelnd im 30-lährigen Krieg, an dem sich auch die fremdem Mächte mit Zentralgewalt (Frankreich, Dänemark, Schweden) beteiligten.
der Krieg endete mit einer Friedensordnung, aber große Teile wurden aus dem Reich gelöst (Schweiz, Niederlande, Teile an Frankreich)
Der Todesstoß waren die nächsten Kriege "im Reich" vor allem das machtgeile Preußen gegen Habsburg (König Friedrich II. ./. Kaiserin Maria Theresia) während der Kaiser des HRR eigentlich ohnmächtig "außen vor" war. Dazu kam, dass sich beide, Habsburg und Brandenbirg, immer größere Besitzungen außerhalb des "Reichsgebietes" angeeignet hatten und sich entsprechend ihre Interessen verschoben hatten (Ungarn, Balkan bzw. Preußen, Polen)
Ob man das nun als "Aufklärung" bezeichnet, ist doch äußersdr fragwürdig
und ob ein absolutistischer Herrscher wie der Preußenkönig (auch wenn er sich selber für einen "Philosophen" hielt) nun dafür stand, dass
"die Menschen anfingen zu denken" ...?
Die Universitäten haben wir Humbold zu verdanken, das war so 1809/1810.
Oh weih, da musst du wohl nochmal einiges an Geschichte "nachholen" !
Zu der Zeit wurde z.B. die damals bereits "alte" Universität in Erfurt,
gegründet 1379 (an der schon Luther studiert hatte!) geschlossen, ausgerechnet weil Erfurt zu Preußen kam !
Luther war übrigens dann auch Professor in Wittenberg,
Erkundige dich auch mal nach den Universitäten in Köln (1388), Prag (gegründet 1348, damals HRR) Heidelberg (1386), ...
Selbst die "junge" Universität Jena wurde von Kurfürst Johann-Friedrich dem Großmütigen im 16. Jhd. gegründet !
Und auch in Preußen war die Universität Königsberg bereits 1544 gegründet worden - lange vor den Brüdern Humboldt !
Einzig die Gründung der "
Friedrich-Wilhelms-Universität zu Berlin" (heute "Humboldt-Universität") ist von Wilhelm von Humboldt bewerkstelligt worden.