Der Knackpunkt liegt m. E. in Ihrem ersten Absatz. Dazu ein kurzer Blick ins wiki, dort steht unter "Güter"...
"In den Wirtschaftswissenschaften geht man davon aus, dass die Menschen unendlich viele Bedürfnisse haben („Unersättlichkeitsaxiom“). Das heißt, die Bedarfsmenge ist immer größer als die Angebotsmenge. Die infolge dieser Knappheit definierten Wirtschaftsgüter bilden die Grundlage der Definition des Wirtschaftens."
Unendliche Bedürfnisse stellen also den Antrieb dar. Das ist ein systematisches Problem für viele oder ein Vorteil für wenige (bitte nach persönlichem Geschmack auswählen). Haben wirklich alle Menschen unendliche Bedürfnisse? Jeder Mensch hat doch nur begrenzte räumliche und zeitliche Möglichkeiten Dinge zu nutzen. Zudem könnten die begrenzten Räume und Ressourcen dieser Welt unendliche Bedürfnisse nicht befriedigen. Daraus folgt, dass tatsächlich dem Völlegefühl des einen immer der Mangel des anderen gegenübersteht. Damit die Mangelseite nicht rebelliert, wird ihr eine Karotte vor die Nase gehalten. "Nachdenken statt schnappen", aber will man das einen Esel wirklich vorhalten?
Die Globalisierung ist m. E., in Analogie zu einer Super Nova, als einer der letzten Brennprozesse zu sehen.
Ich sehe das pragmatisch: Man verwechselt schlicht Bedürfnisse mit Bedarf.
Produktion und Bedarf ist durch die begrenzte Anzahl der Marktteilnehmer endlich.
Man schafft z.B. nur eine Pizza zum Abendbrot. Der Bedarf an Pizzen ist damit auf ca. 82 Mio Pizzen täglich in Deutschland begrenzt. Außen vorgelassen, das nicht alle Pizza mögen.
Ausreichendes Wirtschaftswachstum, um den Zins im positiven Bereich zu halten, bedeutet stellvertretend für alle anderen Güter eine periodische Verdopplung des Pizzakonsums. Man müsste steigende Mengen Pizza kaufen, also 2,4,8… Pizzen täglich(!) verspeisen, um prozentuales Wachstum zu realisieren & Wirtschaftskrisen zu vermeiden. So einen Bedarf gibt es gar nicht!
Da es einen exponentiell ansteigenden Konsum nicht gibt, muss es zwingend zu absinkenden Zinsen, Geldumlauf-blockaden (horten Liquider Zahlungsmittel) und damit zu Marktversagen, also Deflation und Massenarbeitslosigkeit kommen.
Eigentlich sind absinkende Zinsen durch Marktsättigung eine richtig tolle Sache und nur darum so dramatisch, weil sich der Geldumlauf verlangsamt. Ohne Zins werden Geldüberschüsse liquide gehortet und eben nicht langfristig investiert, wodurch die Märkte einer zunehmenden Unterversorgung des Zentralbankgeldes ausgesetzt sind. Das haben die Zentralbanken mittlerweile erkannt und fangen schrittweise an das Zentralbankgeld zu belasten, was vernünftige Maßnahmen sind, die auf gesunden Überlegungen und Erkenntnissen beruhen.