SWR: Belastungszeugin verwechselte Zschäpe womöglich
Eine kürzlich überraschend aufgetauchte Belastungszeugin gegen die mutmaßliche Rechtsterroristin Beate Zschäpe könnte laut einem SWR-Bericht einer Verwechslung unterlegen sein. Darauf deuteten Vernehmungen der 63-jährigen Dortmunderin und eines ihrer Nachbarn durch Beamte des Bundeskriminalamtes hin, berichtete der Sender. Mehr Klarheit soll die Vernehmung der Zeugin am Montag im NSU-Prozess vor dem Oberlandesgericht München bringen.
Vor einer Woche hatte eine Nebenklage-Anwältin im NSU-Prozess überraschend eine Zeugin präsentiert, die Zschäpe im direkten zeitlichen Zusammenhang mit zwei Morden der rechtsextremen Terrorzelle NSU in Tatortnähe gesehen haben will. Sie gab demnach an, im Jahr 2006 Zschäpe zusammen mit den toten NSU-Mitgliedern Uwe Mundlos und Uwe Böhnhardt sowie einem Skinhead gesehen zu haben.
Wäre diese Aussage zutreffend, könnte sie ein wichtiger Beleg für den Vorwurf der Mittäterschaft Zschäpes bei den zehn NSU-Morden sein. Bisher gehen die Ermittler davon aus, dass Zschäpe bei keinem Mord in Tatortnähe war.
Dem SWR-Bericht zufolge ermittelte das Bundeskriminalamt aber einen früheren Nachbarn der neuen Zeugin. Dieser habe angegeben, in dem betreffenen Zeitraum eine Art Hoffest gefeiert zu haben. Er selbst sei zwar nicht rechtsradikal, habe aber damals wie ein Skinhead ausgesehen. Und auf dem Fest habe er seine spätere Frau kennengelernt. Diese sage von sich selbst, Beate Zschäpe zu ähneln - womöglich könnte die Zeugin die Frau mit Zschäpe verwechselt haben.
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