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Nein, das ist nicht naiv, sondern eine vollkommen logische Spezialanweisung für Christen in ganz bestimmten Situationen.
Dieser Satz ist also keine Grundethik für alle, sondern Aufbauethik für Christen für diese bestimmten Situationen. Die Bibel vermittelt einerseits eine allgemeingültige Grundethik, sie ist für alle Menschen gültig, weil ohne sie keine Zivilisation möglich ist.
Darüber hinaus gibt es im NT eine Aufbauethik, die nur für Christen gültig ist. Das kommt daher, dass Christen glauben müssen und nicht nur ein bestimmtes Verhalten einüben sollen. Diesen Glauben kann man nur mit Überzeugung inhaltlich vermitteln. Verhalten kann man auch mit Gewalt und Manipulation erreichen. Glauben kann man aber nur freiwillig. Dazu muss man bestimmte Lernschritte gehen, das geht nicht innerhalb von kurzer Zeit.
Der Satz: "Liebet eure Feinde" muss also inhaltlich übersetzt werden: "Bekämpft nicht diejenigen, welche gegen euch sind, sondern versucht euch so zu verhalten, dass Andersdenkende die Chance behalten, glauben zu können."
Das Christentum verbietet nicht, dass sich Menschen gegen Angriffe zur Wehr setzen. Es verbietet aber, dass Christen aus niederen oder religiösen Gründen angreifen. Und ja, das wurde in der Kirche oft nicht eingehalten. Aber naiv ist das nicht. Wegen Religion anzugreifen ist immer in Wirklichkeit Habgier. Das gilt für alle. Aus anderen Gründen anzugreifen, ist meist ebenfalls Habgier, es kann aber Ausnahmen geben. Religiöse Angriffe sind aber IMMER niedere Motive.
Du weißt, dass das Unsinn ist. Der erste und zweite Weltkrieg, der Nordirland - Konflikt, der Ukraine - Krieg usw,, wurde unter Christen ausgetragen. Von christlicher Nächstenliebe und Ritterlichkeit kann bei 150 Millionen Toten also keine Rede sein. Die paar Spasten der muslimischen Terroristen, die ab und an mal Anschläge verüben, fallen bei dieser Fülle an millionenfacher christlichen "Nächstenliebe" nicht sonderlich ins Gewicht.