Es ist schlicht banal nicht zu glauben, dass Aktionen (von welcher Seite auch immer) keine Reaktionen auf der anderen Seite hervorrufen. Der 'Westen' selbst hat Schuld an den immer wieder aufflammenden Zerwürfnissen mit Russland. Ebenso, dass sich aus einer 'moderaten' Regierungsform in Russland, eine Diktatur herausschälte.
Als Putin im Deutschen Bundestag bei einer (für mich bedeutenden) Rede dem 'Westen' die Hand reichte, hat nicht nur diese Republik alles verschlafen, sondern hat sich auch der 'Westen' von den unabhängig gewordenen, ehemaligen Warschauer-Pakt Staaten, eine anti-russische Haltung aufzwingen lassen. Allen voran - wie eigentlich immer - die Polen.
Ich behaupte, dass das ukrainische Drama - und allen daraus folgenden Ereignissen - nicht stattgefunden hätte, wäre der 'Westen' auf Russland zugegangen und so in Europa eingebunden hätte. Alle sich daraus ergebenden Ereignisse (wie jetzt die 'Flüchtlinge' via Weißrussland), wären nicht geschehen. Das Emporkommen der Minidiktaturen in Europa Ost, ist ebenfalls dieser 'Todsünde' entsprungen.
So setzte man weiterhin auf die fernen USA, um deren Interessen zu vertreten. Die USA sind aber gleichermaßen Konkurrent der Europäer, d.h. sie sparen nicht mit Sanktionen, wenn es ihnen als notwendig erscheint. Kumuliert zeigte die ganze Chose sich mit dem irren Trump, welcher keinerlei Bündnistreue zeigte und die deutsche Regierungschefin als 'Putzfrau' behandelte. Eine Wiederkehr dieses 'Präsidenten' ist nicht ausgeschlossen.
Die Gasstränge NS stehen auch für eine verfehlte Ostpolitik. Man wählte die USA und China als Partner. Diese Länder sind Konkurrenten der EU und der potente Kunde im Osten (Russland), wurde als Stiefelknecht verstanden. Russland ist ein europäisches Land, auch wenn der größte Teil in Asien liegt (ist eh nur eine geografische Fingerübung, damit man 'zuordnen' kann). Man muss die USA nicht hassen und Russland nicht lieben wollen, wenn es um Politik geht. Was man aber nie machen sollte wäre, die eigene Position aus dem Auge zu verlieren und sich vielen Herren andienen zu wollen. So gesehen ist die 'Atlantische-Connection' Deutschlands, eine selbst auferlegte Bremse deutscher Weltpolitik. So kann ein Semi-Atatürk ungestraft die Europäer vor sich hertreiben in der Sicherheit, dass dies keine Konsequenzen zeitigt.
Was Brandt und Bahr verbunden haben, wurde durch Kohl und Konsorten wieder zerstört. Deutschland, in der Mitte Europas, war immer schlecht beraten, wenn es sich Bündnispartner suchte. Offen nach allen Seiten wäre besser, dann müsste man auch keine Gulags mit Guantanamos vergleichen müssen. Es ist unverständlich, weshalb der riesige, russische Markt keinen zu interessieren scheint. Sol viel potente, offene Märkte gibt es nicht bei zunehmenden Anbieterländern (sog. Tigerstaaten) welche alle Absatzmärkte anstreben.