- Registriert
- 29 Jan 2015
- Zuletzt online:
- Beiträge
- 9.716
- Punkte Reaktionen
- 12
- Punkte
- 0
- Geschlecht
Diejenige, die die gleiche Wertung menschlicher Bindungen anbelangt. Ungeachtet des herkömmlichen veralteten Gebotes einer "Verschiedengeschlechtlichkeit" bei Eingehen einer „Ehe.“
Diese wurde als „Sakrament“ erst seitens der katholischen Kirche 1276 auf dem 2. Konzil von Lyon installiert.
Die - eigentlich - ganz persönliche und private Beziehung, durch die zwei Menschen eine Bindung eingingen, war schon immer ein gesellschaftliches Politikum. Denn diejenigen, die nicht der vorgeschriebenen Norm entsprachen, wurden ausgegrenzt, diskriminiert, verfolgt, geächtet. So zum Beispiel die unverheirateten Mütter im Mittelalter mit ihren verächtlich genannten „Bastards“ oder in der nationalsozialistischen Schreckenszeit die jüdisch-arischen Ehen sowie die Homosexuellen.
Eigentlich war die Ehe in den Jahrhunderten zuvor in bürgerlichen und bäuerlichen Kreisen eine Zweckgemeinschaft. In Adelskreisen beziehungsweise Dynastien zum Machterhalt durch Bündnispartnerschaften. Somit wurde mit dem Segen der Kirche geheiratet. Von Liebe sprach niemand. Diese fand außerehelich statt. Erst das Zeitalter der Romantik ließ das Bürgertum umdenken. Dass nämlich alles vereinbar sein könnte – am heimischen Herd. Wo die Ehefrau, Hausfrau und Bettgefährtin ihren Platz fand. In „Liebe“ verbunden – möglichst. :kopfkratz:
Der Nationalsozialismus unterwarf die Ehe den eigenen Zielen. Verbindung zum Zwecke der Vermehrung – des Kanonenfutters! Die juristische Basis, um Juden verfolgen zu können, wurde durch die Nürnberger Gesetze geschaffen. Sie verboten Eheschließungen zwischen „Juden und Staatsangehörigen deutschen oder artverwandten Blutes“, was als sogenannte „Rassenschande“ deklariert wurde. Die „reinrassige Reproduktion“ für Volk und Führer sollte durch das „Erbgesundheitsgesetz“ gesichert werden.
Die „sexuelle Revolution“, die Erfindung der Pille etc. ließen die Ehe zunehmend ihre Bedeutung verlieren. Zumal auch eine Gleichstellung ehelicher und unehelicher Kinder Einzug ins Gesetzbuch fand. Und Paare, wer da auch immer wen liebte, bekannten und „outeten“ sich zunehmend. Und das war gut so. Denn Liebe muss sich nicht verstecken.
Somit finde ich es gut, dass Irland sich für eine Anerkennung der Homo-Ehe, gleichgestellt der Hetero-Verbindung, entschieden hat.
Und wenn dann ein alter Mann im Vatikan, Pietro Parolin kommentiert, dass dies eine „Niederlage für die Menschheit“ sei, dann kann ich dem nicht folgen. Denn ich denke, dass es ein Fortschritt ist.
Und wenn noch die Einstellung von „Homophoben“ der Gelassenheit weicht, nach Vorbild vom „Großen Fritz“, dann wäre auch dies ein großer Fortschritt.
Was denken Sie?