Natürlich sind sie nicht tot zu kriegen. Aus ihrem Grund sind auch wir Menschen nicht tot zu kriegen. Das Gen, so sagt die Wissenschaft, ist äußerst egoistisch und tut alles dafür, um seine Existenz zu sichern.
Das Problem bei den heutigen politischen Debatten ist, dass man Gene nicht mehr als Grund für etwas benutzen darf. Willkommenskultur und die Anerkennung empirischer Befunde beißen sich, denn wenn man Gene endlich (wieder) einfließen lassen würde in die Deutung der Welt und um die Unterschiede auf der Erde zu verstehen - gerade die in unseren Gesellschaften -, dann geistert sofort der Rassenbegriff in den Köpfen herum. Das Gen wird in seiner Bewertung von einer dunklen Zeit umnachtet, weshalb man bei seiner Verwendung sehr schnell in Verruf gerät.
Alle Menschen sind gleich geboren, haben dasselbe Potential, dieselben Möglichkeiten und so weiter. Irgendwann werden die Menschen hoffentlich erkennen, dass das nicht der Fall ist.
Es ist wohl wahr, dass biologische Konstellationen als Begründungen für gesellschaftliche Phänomene in der Wissenschaft und im politischen Alltag verpönt sind. Aus gutem Grund, da sie keinerlei Wahrheitsgehalt haben. Es bräuchte zur Ablehnung auch keine Hinweise zur NS-Rassentheorie, obgleich diese Pseuddolehre zur höchsten Mahnstufe wegen ihrer Folgen gereicht (Euthanasie, Unterdrückung und Vernichtung angeblich minderer Rassen).
Ich habe oben Dein Zitat vollständig gelassen, damit jeder Deinen "Argumentations"-Trick nachprüfen kann, wie Du versuchst, die natürliche genetische Reproduktion als Kampf des Lebens darzustellen ("... um seine Existenz zu sichern ..."). Nicht schlecht, Herr Specht. Aber die Gene kämpfen nicht um Erhaltung, sondern die Träger der Baupläne!
Die Wissenschaft hat sich nicht gescheut, Gene diverser genetischer Gruppen zu vergleichen, Resultate von Vermischungen auch entferntester Gruppen zu begutachten und - mittlerweile - Gene zu beeinflussen. Gerade durch die Genforschung der Biologen gibt es keinen Zweifel mehr, dass die Formunterschiede des jeweilig fertigen Menschen unterschiedlicher Gruppen nicht einmal mehr ausreichen, um in Rassen einzuteilen.
Die Formunterschiede werden trotzdem nicht bestritten, wie es Rassisten immer wieder behaupten! Der über Jahrhunderte geäußerte Verdacht, die Gehirne "unterschiedlicher Rassen" könnten in einer Art und Weise bei einigen unterentwickelt sein, die zu sozialer Rückständigkeit führen würde, hat sich biologisch nicht bestätigt.
Dagegen finden sich bestätigt alle sozialwissenschaftlichen Mutmaßungen, die von gesellschaftlichen Entwicklungsgesetzen ausgehen.
Der Rest der Rätsel um unterschiedliche Kulturen ist in der Zufälligkeit gesellschaftlicher Strategien angesiedelt, wobei hier auch die Anpassung an jeweilige Umwelt eine Rolle spielt. Ein Eskimo arbeitet und lebt gewöhnlich anders, als ein Bauer in Kenia.
Es kann extreme Unterschiede der gesellschaftlichen Entwicklung und Kultur geben, die nicht einfach durch Verschmelzung aufgehoben werden können. Das bleibt aber eine rein gesellschaftliche Frage, keine biologische.
In Konsequenz der genannten Erkenntnisse verbietet sich heutzutage die Verbreitung rassistischer Thesen. Nicht, weil Ansichten unterdrückt werden sollen, sondern weil solche Ansichten von Hause entwürdigend den Menschen gegenüber sind, die als nicht "vollständig", nicht gleich in prinzipieller Funktionalität gescholten werden. Wer den Wert eines Menschen nach Formunterschieden bemisst, vergeht sich nicht nur an wissenschaftlichen Erkenntnissen, sondern an den Menschen selbst, was nicht geduldet werden kann. Rassistisches Gedankengut behindert auch objektiv die Entwicklung der Gesellschaften bis hin zur größten Gesellschaft, der Menschheit.
Damit zu Dir, Ethopluralist. Deine Gedanken scheinen eingebranntes Weltbild zu sein. Und dennoch bitte und fordere ich Dich, diesen rassistischen Bereich Deiner Anschauungen zu hinterfragen.