Oha, gerade erst habe ich diesen Thread gesehen und bin überrascht und ehrlich erfreut:
Ein sinnhaltiger Thread von [MENTION=2433]Olivia[/MENTION]!
OK, da will ich denn auch versuchen ernsthaft und ohne Gift zu antworten.
Falls "Sinn" für die Menschen nicht durch eine höhere Instanz (aka Gott) vorgegeben ist (was meine atheistische Überzeugung ist), stellen sich zwei Fragen:
1) Gibt es überhaupt etwas außerhalb des Individuums, das man "Sinn des Lebens" nennen könnte?
2) Falls ja, müsste das ja eigentlich von der Gesamtheit aller Menschen ("Menschheit") bzw. deren Unterkollektiven hervorgebracht werden.
Da wir beobachten, dass der "Sinn" nicht für alle Menschen gleich ist, aber von "Unterkollektiven der Menschheit" intern ziemlich homogen gesehen wird, scheint es zunächst, dass massenpsychologische Phänomene den Topos "Sinn" erzeugen und formen.
Da sind wir nun bei Elias Canetti ("Masse und Macht").
Und wir sind bei Ideologie.
Und wir sind bei der Herde/der Masse.
Der üblicherweise verstandene "Sinn des Lebens" ist folglich, wie mir scheint, eine Hervorbringung von eng aufeinander bezogenen Menschengruppen (Familien, Stämmen, Völkern...).
Meiner Signatur entsprechend, bin ich der oben gegebenen Überlegung zufolge außerordentlich misstrauisch gegenüber jeder "Sinn"gebung, die dem Individuum "von außen", also von der nächsthöheren Gruppenebene aus, gegeben, anerzogen, aufoktroiert wird.
Mein Credo ist vielmehr:
Den "Sinn" des Lebens muss sich Jede(r) individuell (aus sich selbst heraus) entwickeln bzw. sollte die Gelegenheit dazu bekommen.
Der "Sinn des Lebens" ist folglich eine strikt individulelle Kategorie, findet
Zweifler