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es handelt sich halt um relative Armut, und relative Armut ist schon etwas ganz etwas anderes!
Das ist das nach wissenschaftlichen Maßstäben angemessene Konzept für westeuropäische Gesellschaften und anderen Wirtschaftsnationen. Armut hat z.B. etwas damit zu tun, ob jemand die finanziellen Mittel hat, die ihm eine normale gesellschaftliche Teilhabe ermöglichen.
Dem ist in Deutschland nicht so. Allein wenn ich dran denke, dass der Geldbeutel der Eltern immer noch über Bildungschancen von Kindern in Deutschland entscheidet, kann ich nur den Kopf schütteln. Dann geht es um Themen wie gesunde Ernährung, Schulmittagessen usw.. Vielen ist es gar nicht mehr möglich, sich mit geringem Gehalt normal zu ernähren. Was denkst du, warum Programme wie vergünstigte Schulmittagessen entstanden sind (o die immer gesund sind, ist eine andere Frage)? Es geht um Mobilität. Wer nur geringen Lohn erhält, ist in Sachen Mobilität eingeschränkt. Und auch ein Theater oder Kinobesuch wäre kulturell nicht unüblich in Deutschland.
All das könntest du gar nicht mit dem Konzept absolute Armut abbilden. Absolute Armut hieße letztlich nur, dass jeder in Deutschland seine notwendigste Hand Kartoffeln zum reinen Selbsterhalt in Händen hält. (Offizielle Definiton m.E. wer weniger als einen Dollar pro Monat zum leben hat). Ich denke, es ist einfach nachzuvollziehen, warum dieses Konzept nicht für Wirtschaftsnationen passt.
Die relative Armut bildet jedoch all die soziokulturellen Faktoren ab, die über Armut und Reichtum in Wirtschaftsnationen entscheiden. Und einmal ehrlich: Manchem in Deutschland stellt sich heutzutage wieder die Frage, was er in den letzten Tagen eines Monats essen soll!
... übrigens bin ich gerade an einem Ort auf der Welt, an dem ich selbst feststellen kann, wie angebliche deutsche Armut tatsächlich aussieht.
ich brauche nur Abends zum Hotel hinauszugehen und mich umzusehen.[/QUOTE]