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die toxische Wirkung der Deflation

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Hallo,



immer wieder lese ich, dass ja Deflation - spricht sinkende Preise - schlecht für die Wirtschaft wären. Deswegen nochmal ein Thread dazu.
Das Problem: Wenn Preise ja fallen, dann lohne sich ja warten. Dadurch blieben Händler auf ihren Waren sitzen und müssten Leute ausstellen, die wiederum weniger kaufen könnten und die gesate Wirtschaft darunter leide. Der Keynesianer würde von fehlender Gesamtnachfrage sprechen.

Also geht es um die zentrale Frage: Lohnt es sich, ein Jahr zu warten, wenn man in einem Jahr mehr oder ein besseres Produkt kaufen kann?
Die Antwort ist: Jein. Denn das Warten hat einen Preis. Nämlich hat man das erwünschte Produkt dann ein Jahr lang nicht. Wenn die Kamera in einem Jahr 100€ weniger kostet, aber in einem halben Jahr die USA-Reise ansteht, würde man da warten?

Das Schlimmste kommt jetzt aber: Exakt das Gleiche haben wir heute schon. Zum einen kann man sein Geld durch Zinsen vermehren. Auch wenn die Kamera in einem Jahr gleich viel kosten würde, würde man in einem Jahr noch Zinsen kassieren und könnte somit die Kamera plus Zusätzlich etwas kaufen. Zum anderen sinken Preise va. in der Unterhaltungsindustrie sowieso. Da würde es auch reichen, das Geld unters Kopfkissen zu legen.

Die zentrale Frage ist nun, ob man je überhaupt was kaufen würde, wenn die Behauptung "durch fallende Preise warten Käufer, da sie ja in einem Jahr mehr bekommen" valide wäre.

Gucken wir einfach mal:
Kann ich mir in einem Jahr mehr oder ein qualitativ besseres Produkt kaufen?
-> Ja, also warte ich.
Ein Jahr Später: Kann ich mir in einem Jahr mehr oder ein qualitativ besseres Produkt kaufen?
-> Ja, also warte ich.
Ein Jahr Später: Kann ich mir in einem Jahr mehr oder ein qualitativ besseres Produkt kaufen?
-> Ja, also warte ich.
Ein Jahr Später: Kann ich mir in einem Jahr mehr oder ein qualitativ besseres Produkt kaufen?
-> Ja, also warte ich.
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Ein Jahr Später: Kann ich mir in einem Jahr mehr oder ein qualitativ besseres Produkt kaufen?
-> Ja, also warte ich.
Ein Jahr Später: Kann ich mir in einem Jahr mehr oder ein qualitativ besseres Produkt kaufen?
-> Ja, also warte ich.


Tja, wie man sieht, befindet man sich in einer Endlosschleife.

Nun betrachten wir die Realität, denn es gibt ja Zinsen und fallende Preise bei bestimmten Produktarten:
- Wird Kaffee gekauft, obwohl man in einem Jahr mehr Kaffee kaufen könnte? Ja.
- Werden Kameras gekauft, obwohl sie in einem Jahr günstiger sind? Ja.
- Wird irgendwas gekauft? Ja.

Schlussfolgerung:
Die Gesamtnachfrage ändert sich durch Deflation um 0,0. Den Warten lohnt sich da aufgrund der entsprechend niedrigeren Zinsen genauso wie heute.
 
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Wie kompliziert das Leben sein kann, wenn man zu sehr das im Visier hat, was viele anrichten, und man dann ständig versuchen muss, auf die Entwicklungen des Gesamten zu reagieren ...


Würden all diese grünen Schwachköpfe,
die in Wahrheit fast alle Menschen repräsentieren
und weniger nach vorne glotzen,
als nach oben und zur Seite,
und deshalb auch nicht so merken,
wenn sie über die Schultern anderer nach oben drängeln,​
sich so verhalten, dass es allen Recht wäre
und gerecht erschiene,
könnten wir uns jede Menge überzogene Erwartungen, Missverständnisse, Reibungsverluste, Misserfolge, Korrekturbemühungen, Frustrationen, Aggressionen und Gewalteskalationen, Folgenbeseitigung und Präventionsmaßnahmen sparen. Und hätten immens mehr von dem, worum es letztlich geht. Leider kennen das die allerallerwenigsten. Ich schätze mal ein paar mehr der Weltbevölkerung als diese 10 der grünen Repräsentationsabordnung hier ...
 

hoksila

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Hallo,



immer wieder lese ich, dass ja Deflation - spricht sinkende Preise - schlecht für die Wirtschaft wären. Deswegen nochmal ein Thread dazu.
Das Problem: Wenn Preise ja fallen, dann lohne sich ja warten. Dadurch blieben Händler auf ihren Waren sitzen und müssten Leute ausstellen, die wiederum weniger kaufen könnten und die gesate Wirtschaft darunter leide. Der Keynesianer würde von fehlender Gesamtnachfrage sprechen.

Also geht es um die zentrale Frage: Lohnt es sich, ein Jahr zu warten, wenn man in einem Jahr mehr oder ein besseres Produkt kaufen kann?
Die Antwort ist: Jein. Denn das Warten hat einen Preis. Nämlich hat man das erwünschte Produkt dann ein Jahr lang nicht. Wenn die Kamera in einem Jahr 100€ weniger kostet, aber in einem halben Jahr die USA-Reise ansteht, würde man da warten?

Das Schlimmste kommt jetzt aber: Exakt das Gleiche haben wir heute schon. Zum einen kann man sein Geld durch Zinsen vermehren. Auch wenn die Kamera in einem Jahr gleich viel kosten würde, würde man in einem Jahr noch Zinsen kassieren und könnte somit die Kamera plus Zusätzlich etwas kaufen. Zum anderen sinken Preise va. in der Unterhaltungsindustrie sowieso. Da würde es auch reichen, das Geld unters Kopfkissen zu legen.

Die zentrale Frage ist nun, ob man je überhaupt was kaufen würde, wenn die Behauptung "durch fallende Preise warten Käufer, da sie ja in einem Jahr mehr bekommen" valide wäre.

Gucken wir einfach mal:
Kann ich mir in einem Jahr mehr oder ein qualitativ besseres Produkt kaufen?
-> Ja, also warte ich.
Ein Jahr Später: Kann ich mir in einem Jahr mehr oder ein qualitativ besseres Produkt kaufen?
-> Ja, also warte ich.
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-> Ja, also warte ich.
Ein Jahr Später: Kann ich mir in einem Jahr mehr oder ein qualitativ besseres Produkt kaufen?
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Ein Jahr Später: Kann ich mir in einem Jahr mehr oder ein qualitativ besseres Produkt kaufen?
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Tja, wie man sieht, befindet man sich in einer Endlosschleife.

Nun betrachten wir die Realität, denn es gibt ja Zinsen und fallende Preise bei bestimmten Produktarten:
- Wird Kaffee gekauft, obwohl man in einem Jahr mehr Kaffee kaufen könnte? Ja.
- Werden Kameras gekauft, obwohl sie in einem Jahr günstiger sind? Ja.
- Wird irgendwas gekauft? Ja.

Schlussfolgerung:
Die Gesamtnachfrage ändert sich durch Deflation um 0,0. Den Warten lohnt sich da aufgrund der entsprechend niedrigeren Zinsen genauso wie heute.

Eigentlich sollte man sich über sinkende Preise wundern, da den Bürgern
ständig erzählt wird, sie hätten 2015 so viel gekauft wie schon lange nicht.
Theoretisch hätten die Preise also steigen müssen.

https://www.derhandel.de/news/unter...seit-gut-zwanzig-Jahren-nicht-mehr-11594.html
 
OP
franktoast
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Jep. Die Inflationsrate war 2015 bei nur 0,3%. Seit 1992 gab es nur 2009 mit einem derartig niedrigem Wert. Insgesamt gab es in den 24 Jahren 4 Jahre mit weniger als 1% Inflation.

Hätte man nicht eher erwarten müssen "Einzelhandelsumsätze brechen ein" statt "Einzelhandelsumsätze steigen an wie seit gut zwanzig Jahren nicht mehr"? *grübelgrübel*

Wehrwolf wird jetzt vermutlich sagen: Diese Theorie, dass Konsumenten bei fallenden Preisen warten, wurde empirisch widerlegt. :happy:
 
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Hallo,



immer wieder lese ich, dass ja Deflation - spricht sinkende Preise - schlecht für die Wirtschaft wären. Deswegen nochmal ein Thread dazu.
Das Problem: Wenn Preise ja fallen, dann lohne sich ja warten. Dadurch blieben Händler auf ihren Waren sitzen und müssten Leute ausstellen, die wiederum weniger kaufen könnten und die gesate Wirtschaft darunter leide. Der Keynesianer würde von fehlender Gesamtnachfrage sprechen.

Also geht es um die zentrale Frage: Lohnt es sich, ein Jahr zu warten, wenn man in einem Jahr mehr oder ein besseres Produkt kaufen kann?
Die Antwort ist: Jein. Denn das Warten hat einen Preis. Nämlich hat man das erwünschte Produkt dann ein Jahr lang nicht. Wenn die Kamera in einem Jahr 100€ weniger kostet, aber in einem halben Jahr die USA-Reise ansteht, würde man da warten?

Das Schlimmste kommt jetzt aber: Exakt das Gleiche haben wir heute schon. Zum einen kann man sein Geld durch Zinsen vermehren. Auch wenn die Kamera in einem Jahr gleich viel kosten würde, würde man in einem Jahr noch Zinsen kassieren und könnte somit die Kamera plus Zusätzlich etwas kaufen. Zum anderen sinken Preise va. in der Unterhaltungsindustrie sowieso. Da würde es auch reichen, das Geld unters Kopfkissen zu legen.

Die zentrale Frage ist nun, ob man je überhaupt was kaufen würde, wenn die Behauptung "durch fallende Preise warten Käufer, da sie ja in einem Jahr mehr bekommen" valide wäre.

Gucken wir einfach mal:
Kann ich mir in einem Jahr mehr oder ein qualitativ besseres Produkt kaufen?
-> Ja, also warte ich.
Ein Jahr Später: Kann ich mir in einem Jahr mehr oder ein qualitativ besseres Produkt kaufen?
-> Ja, also warte ich.
Ein Jahr Später: Kann ich mir in einem Jahr mehr oder ein qualitativ besseres Produkt kaufen?
-> Ja, also warte ich.
Ein Jahr Später: Kann ich mir in einem Jahr mehr oder ein qualitativ besseres Produkt kaufen?
-> Ja, also warte ich.
Ein Jahr Später: Kann ich mir in einem Jahr mehr oder ein qualitativ besseres Produkt kaufen?
-> Ja, also warte ich.
Ein Jahr Später: Kann ich mir in einem Jahr mehr oder ein qualitativ besseres Produkt kaufen?
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Ein Jahr Später: Kann ich mir in einem Jahr mehr oder ein qualitativ besseres Produkt kaufen?
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-> Ja, also warte ich.


Tja, wie man sieht, befindet man sich in einer Endlosschleife.

Nun betrachten wir die Realität, denn es gibt ja Zinsen und fallende Preise bei bestimmten Produktarten:
- Wird Kaffee gekauft, obwohl man in einem Jahr mehr Kaffee kaufen könnte? Ja.
- Werden Kameras gekauft, obwohl sie in einem Jahr günstiger sind? Ja.
- Wird irgendwas gekauft? Ja.

Schlussfolgerung:
Die Gesamtnachfrage ändert sich durch Deflation um 0,0. Den Warten lohnt sich da aufgrund der entsprechend niedrigeren Zinsen genauso wie heute.

Obwohl ich anders als Sie das Problem auf der Konsumentenseite auch sehe, ist der Effekt auf der Angebot Seite größer. Dort ist der Wert einer Investition abhängig von den spateren Preisen im Verkauf. Fallen diese, verliert die Maschine schneller an Wert und ist daher auch eine weniger gute Anlage.
 
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Wie kompliziert das Leben sein kann, wenn man zu sehr das im Visier hat, was viele anrichten, und man dann ständig versuchen muss, auf die Entwicklungen des Gesamten zu reagieren ...


Würden all diese grünen Schwachköpfe,
die in Wahrheit fast alle Menschen repräsentieren
und weniger nach vorne glotzen,
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und deshalb auch nicht so merken,
wenn sie über die Schultern anderer nach oben drängeln,​
sich so verhalten, dass es allen Recht wäre
und gerecht erschiene,
könnten wir uns jede Menge überzogene Erwartungen, Missverständnisse, Reibungsverluste, Misserfolge, Korrekturbemühungen, Frustrationen, Aggressionen und Gewalteskalationen, Folgenbeseitigung und Präventionsmaßnahmen sparen. Und hätten immens mehr von dem, worum es letztlich geht. Leider kennen das die allerallerwenigsten. Ich schätze mal ein paar mehr der Weltbevölkerung als diese 10 der grünen Repräsentationsabordnung hier ...

Ein El Tschi Unverständlichkeitsposting oder willste Guru werden?
 
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Ich denke man müsste mal über die Argumentation diskutieren, die angeführt wird, wenn man über Deflation spricht. Das mit dem Warten aufgrund der sinkenden Preise bezüglich des Einzelhandels bezweifle ich mal ganz deutlich. Wo ist die Panik wegen einer Deflation wirklich begründet? Das ist doch ganz einfach abzuleiten, sinken die Umsätze aufgrund von mangelnder Nachfrage und der daraus resultierenden Preissenkung ergo Deflation so steigt die Zinslast für die Unternehmen gleichzeitig das Risiko für Kreditausfälle bei den Banken. Das kann dann zur Insolvenz von Unternehmen führen, was wiederum Arbeitslose zur Folge hat. Die Banken gehen dann irgendwann pleite, weil die Kreditausfälle deren Eigenkapitalanteil übersteigt, dann muss mal wieder eine Bankenrettung ran, was über die Steuern dann auf alle Bürger abgewälzt wird. Aber die haben auch nichts mehr und schubs ist das Schuldgeldsystem zusammengebrochen.


Man muss es verstehen, ein Schuldgeldsystem kann nur überleben, wenn die Inflation =>0 ist. 0 würde auch noch gehen. Da sämtlichen Geld ebenso viel Schulden entgegensteht.
Klar man kann ein paar Jahrzehnte das Problem mit Gelddrucken verzögern aber das führt ebenso zu mehr Zinslast.

Das Gefasel von die Nachfrage sinkt weil die Leute hoffen, sie bekommen es noch billiger ist doch völliger Unsinn, wenn überhaupt ein vorübergehender Effekt wenn das Phänomen der Deflation nur sporadisch in Erscheinung tritt.
 
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Vorsicht mit der Inflationsrate: Da gibt es mindestens zwei Berechnungsmodelle. Und die klaffen gerade aus verschiedenen Gründen enorm auseinander.

Einfach gesagt ergibt sich die Inflationsrate aus verändertem Verhältnis von Produkten/Dienstleistungen zur Geldmenge. Wenn man allerdings z.B. die Entwicklung BIP zu Geldmenge M3 über die Jahre vergleicht, liegt man Pi mal Daumen um die 10% pro Jahr.

Das erklärt dann wiederum auch z.B. die "explodierenden" Immo-Preise", warum sich viele Leute weniger leisten können als in den 90ern, usw.

Die Warenkorb-Berechnung ist gelinde gesagt recht umstritten. Aber bequem um die Leute ruhig zu halten, weil sie sich auch entsprechend beeinflussen lässt.


VG
 
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Pommes

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Hallo,



immer wieder lese ich, dass ja Deflation - spricht sinkende Preise - schlecht für die Wirtschaft wären. Deswegen nochmal ein Thread dazu.
Das Problem: Wenn Preise ja fallen, dann lohne sich ja warten. Dadurch blieben Händler auf ihren Waren sitzen und müssten Leute ausstellen, die wiederum weniger kaufen könnten und die gesate Wirtschaft darunter leide. Der Keynesianer würde von fehlender Gesamtnachfrage sprechen.

Also geht es um die zentrale Frage: Lohnt es sich, ein Jahr zu warten, wenn man in einem Jahr mehr oder ein besseres Produkt kaufen kann?
Die Antwort ist: Jein. Denn das Warten hat einen Preis. Nämlich hat man das erwünschte Produkt dann ein Jahr lang nicht. Wenn die Kamera in einem Jahr 100€ weniger kostet, aber in einem halben Jahr die USA-Reise ansteht, würde man da warten?

Das Schlimmste kommt jetzt aber: Exakt das Gleiche haben wir heute schon. Zum einen kann man sein Geld durch Zinsen vermehren. Auch wenn die Kamera in einem Jahr gleich viel kosten würde, würde man in einem Jahr noch Zinsen kassieren und könnte somit die Kamera plus Zusätzlich etwas kaufen. Zum anderen sinken Preise va. in der Unterhaltungsindustrie sowieso. Da würde es auch reichen, das Geld unters Kopfkissen zu legen.

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Kann ich mir in einem Jahr mehr oder ein qualitativ besseres Produkt kaufen?
-> Ja, also warte ich.
Ein Jahr Später: Kann ich mir in einem Jahr mehr oder ein qualitativ besseres Produkt kaufen?
-> Ja, also warte ich.
Ein Jahr Später: Kann ich mir in einem Jahr mehr oder ein qualitativ besseres Produkt kaufen?
-> Ja, also warte ich.
Ein Jahr Später: Kann ich mir in einem Jahr mehr oder ein qualitativ besseres Produkt kaufen?
-> Ja, also warte ich.
Ein Jahr Später: Kann ich mir in einem Jahr mehr oder ein qualitativ besseres Produkt kaufen?
-> Ja, also warte ich.
Ein Jahr Später: Kann ich mir in einem Jahr mehr oder ein qualitativ besseres Produkt kaufen?
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Ein Jahr Später: Kann ich mir in einem Jahr mehr oder ein qualitativ besseres Produkt kaufen?
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Ein Jahr Später: Kann ich mir in einem Jahr mehr oder ein qualitativ besseres Produkt kaufen?
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Ein Jahr Später: Kann ich mir in einem Jahr mehr oder ein qualitativ besseres Produkt kaufen?
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Ein Jahr Später: Kann ich mir in einem Jahr mehr oder ein qualitativ besseres Produkt kaufen?
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Ein Jahr Später: Kann ich mir in einem Jahr mehr oder ein qualitativ besseres Produkt kaufen?
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Tja, wie man sieht, befindet man sich in einer Endlosschleife.

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- Wird Kaffee gekauft, obwohl man in einem Jahr mehr Kaffee kaufen könnte? Ja.
- Werden Kameras gekauft, obwohl sie in einem Jahr günstiger sind? Ja.
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Schlussfolgerung:
Die Gesamtnachfrage ändert sich durch Deflation um 0,0. Den Warten lohnt sich da aufgrund der entsprechend niedrigeren Zinsen genauso wie heute.

Es lohnt sich!
Meine neue Karre war 30% billiger, Anfang des Jahres hätte ich nur 15% gespart.
Die Kamera auch, die ist seit Anfang des Jahres deutlich billiger geworden.
Und man stelle sich vor, selbst die Hähnchenschnitzel von AlDInie sind 3 Tage vorm Haltbarkeitsdatum billiger.
Zinsen - na jut, die gibt es nicht mehr, aber dadurch das mein Geld ja nicht verrostet, verstaubt oder verfault, hat es gegenüber der Ware die es eintauschen soll, immer noch einen Vorteil und der wirtschaftliche Schaden der dadurch entsteht ist immens.
Zahlen tut die Zeche das schwächste Glied in der Kette, der Malocher.
Abhilfe Freigeld, siehe Link in meiner Signatur.
 

Pommes

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Vorsicht mit der Inflationsrate: Da gibt es mindestens zwei Berechnungsmodelle. Und die klaffen gerade aus verschiedenen Gründen enorm auseinander.

Einfach gesagt ergibt sich die Inflationsrate aus verändertem Verhältnis von Produkten/Dienstleistungen zur Geldmenge. Wenn man allerdings z.B. die Entwicklung BIP zu Geldmenge M3 über die Jahre vergleicht, liegt man Pi mal Daumen um die 10% pro Jahr.

Das erklärt dann wiederum auch z.B. die "explodierenden" Immo-Preise", warum sich viele Leute weniger leisten können als in den 90ern, usw.

Die Warenkorb-Berechnung ist gelinde gesagt recht umstritten. Aber bequem um die Leute ruhig zu halten, weil sie sich auch entsprechend beeinflussen lässt.


VG

Was hat die Geldmenge M3 mit der Inflation zu tun, das Geld wird doch gar nicht voll umfänglich Nachfragewirksam.
Inflation ist wenn mehr Geld in den Markt kommt, dadurch die Nachfrage steigt und mit ihr dann die Preise.
Was du da ansprichst würde ich höchstens als Kassenhaltungsinflation bezeichnen.
 
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Die wachsende Geldmenge resultiert daraus, das immer mehr Geld in form von Sammelbecken anschwellen, die nichts mehr beitragen außer vor sich hin zu schimmeln und dieses Geld generiert natürlich Zinseinnahmen, Aktiengewinne, Spekulationsgewinne.

Die Geldmenge schwillt exponentiell an, unaufhaltsam. So was passiert, wenn immer mehr Geld in eine Richtung fließt welches aber nurnoch zu einem Bruchteil in die Wirtschaft zurückfließt? Es entsteht Zinsdruck, dieser wird durch neue Kredite abgedämpft und somit wird neues Geld geschaffen. Und irgendwer ist dann im Besitz von noch mehr Schulden. Die Deflation ist doch dadurch entstanden, das immer mehr Geld aus dem Umlauf gerät Richtung Konzernen und Milliardären, die soviel Geld besitzen, das Sie nicht mehr in der Lage sind, das komplette Geld in den Wirtschaftskreislauf zu Halten sondern es generiert letztendlich in unterschiedlichen Formen nur noch Zinserträge und Gewinnbeteiligungen, was die Sache noch schlimmer macht.

Ich finde es erschreckend, das Volkswirten im Studium nicht vermittelt wird, das Schulden und Geldmenge im Verhältnis 1 zu 1 stehen, die denken tatsächlich, das man Schulden zurückzahlen kann. Das geht überhaupt nicht.
 

Pommes

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....die denken tatsächlich, das man Schulden zurückzahlen kann. Das geht überhaupt nicht.

Schulden kann man zurück zahlen, aber die Zinsen nicht, die Zinsen wurden zu keinem Zeitpunkt in den Kreislauf gebracht, um den Zins zu bedienen muß die Wirtschaftsleistung wachsen, exponentiell wachsen und das ist und bleibt nun mal eine kapitalistischer Wunschtraum, keine Volkswirtschaft der Welt wird je ein permanentes, exponentielles Wachstum hinkriegen, dazu nämlich müßte periodisch die doppelte Menge konsumiert werden und das bis zum Arsch der Tage.
Dafür reichten uns nicht einmal die Rohstoffe.
 
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Schulden kann man zurück zahlen, aber die Zinsen nicht, die Zinsen wurden zu keinem Zeitpunkt in den Kreislauf gebracht, um den Zins zu bedienen muß die Wirtschaftsleistung wachsen, exponentiell wachsen und das ist und bleibt nun mal eine kapitalistischer Wunschtraum, keine Volkswirtschaft der Welt wird je ein permanentes, exponentielles Wachstum hinkriegen, dazu nämlich müßte periodisch die doppelte Menge konsumiert werden und das bis zum Arsch der Tage.
Dafür reichten uns nicht einmal die Rohstoffe.


Moment Pommes, Du hast auf jeden Fall mehr Plan als so manch anderer, aber Schulden kann man nicht zurückzahlen, das geht einfach nicht, da Geld durch Schulden entsteht, ich verstehe einfach nicht, wieso da immer ein Blackout bei den Leuten entsteht.

Die Zinsen führen dazu, dass die Geld Verteilung in eine Richtung sich verschiebt und dies wird ausgeglichen durch neue Kredite die wiederum neues Geld generieren.

Du beantragst einen Kredit oder Firma/Staat, die Bank hat nicht genug Eigenkapital (was sie nie hat), die Bank nimmt sich einen Kredit bei der Zentralbank, diese gibt der Bank den Kredit und generiert neues Giralgeld welches in den Umlauf gerät. So entsteht Geld und nicht anders. Es muss ein Kredit vorangegangen sein, damit Geld überhaupt existieren kann. Hat man keine Schulden so hat man auch kein Geld. Das kann man nicht in Form eines Mikrokosmoses betrachten nach dem Motto, ich hab einen Kredit und den habe ich Bezahlt nun sind die Schulden getilgt, das ist eben nicht so, denn ein anderer übernimmt deine Schulden, weil Du in Form von Lohn Geld von jemand anderen Bekommst und der wiederum auch von jemand anderen und irgendwo am ende dieser Kette hat jemand durch geliehenes Geld Konsumiert was bei Dir in Form von Verdienst landet womit Du dann deinen Kredit bezahlst. Dann bist Du persönlich Schuldenfrei aber die Kreditmenge ist nicht verschwunden, weil das geliehene Geld nur verschoben wurde.

Das ganze zu verstehen ist natürlich enorm komplex aber letztendlich auf das Geldsystem betrachtet total simpel und doch gibt es bei der Erklärung sogar bei Professoren sofort Aussetzer.


Pommes, ich weis schon worauf Du hinaus willst, das gefühlt vermutlich 95% des Geldes nur aufgrund von Zinslasten erst generiert werden mussten aber das Geldsystem hat auch die ersten 5% durch Kredite generiert. Aber auch Du hast in der Hinsicht natürlich annähernd recht.
 
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Was hat die Geldmenge M3 mit der Inflation zu tun, das Geld wird doch gar nicht voll umfänglich Nachfragewirksam.
Inflation ist wenn mehr Geld in den Markt kommt, dadurch die Nachfrage steigt und mit ihr dann die Preise.
Was du da ansprichst würde ich höchstens als Kassenhaltungsinflation bezeichnen.
na, wenn Du meinst. Solange das Geld irgendwo als Sicherheit bzw. Kennzahl für neue Kredite herangezogen werden kann ist es mMn. wirtschaftsrelevant.
 
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na, wenn Du meinst. Solange das Geld irgendwo als Sicherheit bzw. Kennzahl für neue Kredite herangezogen werden kann ist es mMn. wirtschaftsrelevant.

Pommes hat in diesem Punkt recht. Wir sind gerade in einer Phase, wo die Geldmenge in form von Guthaben bei Konzernen und Milliardären in einem exponentiellen Maß so enorm ansteigt, dass die Zentralbanken gar nicht mehr hinterher kommen neues Geld zu Drucken und in den Umlauf zu schaffen. Würde die EZB das nicht tuen, könnten wir uns alle nen Strick nehmen.

Guthabengeld beeinflusst halt nicht real die Inflation, wenn keine Absicht zur Investition da ist, dieses Geld wird dem Wirtschaftskreislauf sozusagen entzogen, man ist an einem Punkt angelangt, wo die Geldmenge so absurde hoch ist, dass die daraus resultierenden Zinserträge soviel Geld abschöpfen, das man nur noch am Geld drucken ist und genau deshalb sind die Zinsen so niedrig und nicht um die Wirtschaft anzukurbeln sondern den kritischen Punkt einer exponentiellen Funktion Richtung Y=0*X nach hinten zu Verschieben.
 
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Jeder preisbewusste Verbraucher zahlt zähneknirschend steigende Preise am Markt.
Bei fallenden Preise ist die Freude verständlicherweise riesengroß.

Lässt man den psychologischen Aspekt beiseite, haben wir es mit Inflation und Deflation zu tun.
Beides kann man als Verbraucher täglich, wöchentlich oder in anderen Zeiträumen beobachten. Wir haben es auf allen Märkten zu jeder Zeit mit unterschiedlichen Inflationen und Deflationen zu tuen.
Die statischen Zahlen geben letztendlich nur wieder, wie sich die Preisentwicklung des Warenkorbes insgesamt darstellt, also ob die Inflation oder Deflation überwiegt.

Inflation und Deflation gehören bei jedem Unternehmen zur elementaren Grundausbildung und stellen deshalb für den Verbraucher in seinem Kaufverhalten insofern keinen Interessenkonflikt dar.

Eine toxische Wirkung der Deflation auf die Volkswirtschaft kann ich beim besten Willen nicht erkennen, sondern eher eine belebende Wirkung für den Verbraucher, der für sein erarbeitetes Geld seine Kaufkraft erhöht.
 
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Jeder preisbewusste Verbraucher zahlt zähneknirschend steigende Preise am Markt.
Bei fallenden Preise ist die Freude verständlicherweise riesengroß.

Lässt man den psychologischen Aspekt beiseite, haben wir es mit Inflation und Deflation zu tun.
Beides kann man als Verbraucher täglich, wöchentlich oder in anderen Zeiträumen beobachten. Wir haben es auf allen Märkten zu jeder Zeit mit unterschiedlichen Inflationen und Deflationen zu tuen.
Die statischen Zahlen geben letztendlich nur wieder, wie sich die Preisentwicklung des Warenkorbes insgesamt darstellt, also ob die Inflation oder Deflation überwiegt.

Inflation und Deflation gehören bei jedem Unternehmen zur elementaren Grundausbildung und stellen deshalb für den Verbraucher in seinem Kaufverhalten insofern keinen Interessenkonflikt dar.

Eine toxische Wirkung der Deflation auf die Volkswirtschaft kann ich beim besten Willen nicht erkennen, sondern eher eine belebende Wirkung für den Verbraucher, der für sein erarbeitetes Geld seine Kaufkraft erhöht.

Das ist halt das Problem wenn man über zweige Redet aber nicht über den Stamm.

Wir brauchen nicht darüber reden, das ein Schuldgeldsystem noch nie funktioniert hat und alle paar Jahrzehnte etwas unternommen werden muss um eine Staatspleite abzuwenden.

Jedoch ist es nunmal das aktuelle Geldsystem und dann muss man dieses auch real einschätzen können.

Eine dauerhafte Deflation führt zur Staatspleite, das ist n ganz normaler Dreisatz, das ist ja das schlimme an der Sache, beide Richtungen sind schädlich und völlig absurde. Deflation führt zu höheren Zinslasten. Den Rest hab ich schon ausgeführt.
 
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Alle 3 Satzteile sollten Sie beweisen.

Satz 1: Schuldgeldsystem hat noch nie Funktioniert.

Wo endet eine exponentielle Geldvermehrung? Das ist Mathematik, das geht eben nicht, das ist der Punkt wo eine Währung abgewertet wird, eine Staatspleite ausgerufen wird wo dann im Endeffekt auch das Geld abgewertet wird sowie die Schulden. Bei der Staatspleite ist es dann so, dass der Staat sich dann der Schulden entledigt aber nicht das Volk. Ziel des ganzen ist wieder am Scheitelpunkt einer Exponentiellen Funktion zurück zu gelangen. Wirklich müssig das immer wieder zu erklären. Staatspleiten gab es immer und wird es immer geben, die werden heute nur verschleiert in form von Reformen, Abwertungen und vieles mehr. Inflation ist auch dann nicht schlimm, wenn das Geld gleich verteilt ist. Denn Inflation ist ja an sich immer nur ein Problem für die untere Hälfte der Gesellschaft.

Satz 2: Eine dauerhafte Deflation führt zur Staatspleite.

Jetzt stell Dir mal vor, die Nachfrage sinkt und so langsam bekommen die Wirtschaft Panik und beginnt die Preise zu senken und weiter und weiter und weiter. Dann gibt es ne menge Mittelständler die häufig Kredite am Laufen haben. Die Müssen Löhne Zahlen, Rohstoffe, Mieten und was alles dazugehört und zudem noch Kredit raten. Das alles ist im Preis normalerweise mit einkalkuliert. Sinken jetzt die Preise so steigt die Zinslast, da weniger Gewinn übrig bleibt und im Verhältnis mehr Tilgung zum Gewinn entsteht. Wozu führt das? Bevor dann natürlich die Ebit Marge(Gewinn) auf Null schrumpft bzw. unter den Vorgaben hängt, wird dann erstmal an den Block kosten rum geschraubt. Das sind in der Regel Arbeitsplätze. Das wiederum führt zu noch weniger Nachfrage. Das führt letztendlich zu Pleiten, dies wiederum zu Kreditausfällen und dies wiederum führt zu Bankinsolvenzen. Das hatten wir doch schon, was los, zulange her?

Die Problematik hierbei ist, das wenn es Deflation gibt, die Geldmenge nicht mehr steigen sollte, das tut es aber. Billionen von Euro liegen irgendwo brach auf irgendwelchen Konten und daraus werden Zinseinnahmen generiert und häufen noch mehr Geld an, wo soll dieses Geld herkommen? Na letztendlich von der Bevölkerung inkludiert in allen Preisen. Das führt dazu, das ein teil des Geldes nur in eine Richtung abfließt und das muss ersetzt werden in form neuer Kredite, die dann irgendwer aufnimmt.
 
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Pommes

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... aber Schulden kann man nicht zurückzahlen, das geht einfach nicht, da Geld durch Schulden entsteht,
Das ist aber kein Problem, denn wenn ich Schulden mache habe ich ja ein Defizit, sprich ich kann so viel Wachstum erzeugen das ich meine Schulden auch zurück zahlen kann
Die Zinsen führen dazu, dass die Geld Verteilung in eine Richtung sich verschiebt und dies wird ausgeglichen durch neue Kredite die wiederum neues Geld generieren.
Die Zinsen sind das eigentliche Problem, denn sie werden ja nicht mit der Kreditsumme emittiert und im Umfang dieser Zinsen habe ich auch kein natürliches Wachstum mehr, sprich ich habe bedarfsgerecht einen Kredit von 500 Talern nötig und kann auch in dieser Höhe Wachstum erzeugen, muß aber noch 250Taler Zinsen zahlen und für die habe ich gar kein Wachstum.
Auch der Geldbesitzer hat keine Möglichkeit seine Zinsen zu verkonsumieren und zwar aus dem Grunde nicht weil der Zins sein Guthaben exponentiell vergrößert, also periodisch verdoppelt.
Der kann zwar sein Geldvermögen periodisch verdoppeln, er kann aber nicht periodisch die doppelte Menge Geld ausgeben, dafür hat der gar keinen Bedarf und das ist das Problem, Zinsen werden nicht reinvestiert.

Du beantragst einen Kredit oder Firma/Staat, die Bank hat nicht genug Eigenkapital (was sie nie hat), die Bank nimmt sich einen Kredit bei der Zentralbank, diese gibt der Bank den Kredit und generiert neues Giralgeld welches in den Umlauf gerät.
Das ist nicht richtig, die Sparquote ist seit Jahr und Tag größer als die Nachfrage nach Krediten, die Geschäftsbanken schwimmen im Geld, aktuell werden sogar deren Guthaben bei der EZB mit negativen Zinsen beaufschlagt um das Geld wieder in den Markt zu bringen.
http://www.handelsblatt.com/finanze...z-bank-fuehrt-negativzinsen-ein/11013596.html
 

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